Karparthianer 04 Magie des Verlangens
seine Hände ab. »Aber ich finde die Kerle widerlich und will nichts von ihrem Blut haben.«
Gregori zog sie wieder in seine Arme und Heß seine Lippen spielerisch über ihren Hals gleiten. »Du hast ein viel zu weiches Herz, ma petite. Gut, dass du mich hast.«
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»Sicher«, erwiderte Savannah sarkastisch, schmiegte sich jedoch unwillkürlich an ihn.
Er schob sie sanft von sich und wandte sich den Männern zu, die inzwischen miteinander flüsterten und offenbar den Angriff planten. Gelassen ging Gregori auf sie zu. Die Männer verteilten sich, um ihn besser überrumpeln zu können.
»Kennt einer von euch Beau LaRue?«, fragte Gregori leise. Die Männer staunten.
Einer von ihnen räusperte sich. »Ja, ich kenne ihn. Na und?«
Er bemühte sich, angriffslustig zu klingen, kam Gregori jedoch nur sehr jung und eingeschüchtert vor.
»Bist du ein Freund von Beau?« Diesmal klang Gregoris Stimme tief und samtig. Er schlug die Männer allmählich in seinen Bann.
Der Mann, der Beau kannte, entfernte sich von seinen Freunden und ging auf Gregori zu. »Ja. Haben Sie etwas dagegen?«, raunzte er und warf sich in die Brust.
Gregori lächelte. Seine Zähne blitzten, und seine Augen glühten in der Dunkelheit. Kommt zu mir und lasit mich trinken.
Er sandte den Ruf aus, hypnotisierte die Männer und lockte sie zu sich. An vier von ihnen stillte er seinen Hunger, gab sich aber keine besondere Mühe, vorsichtig zu sein. Dann ließ er die Männer einfach zu Boden sinken und gab ihnen die Erinnerung an eine Schlägerei, einer gegen alle. Sie hatten Schmerzen und lagen kampfunfähig am Boden. Beaus Freund hob er sich bis zuletzt auf, für Savannah. Von ihm trank er mit größerer Sorgfalt und sorgte dafür, dass der junge Mann sich bei Beau bedanken würde. Am nächsten Tag würde er zu dem Kapitän gehen und ihm dafür danken, dass er ihn vor der schrecklichen Schlägerei bewahrt hatte.
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Dann ließ Gregori seiner Gefährtin keine Chance, sich ihm zu widersetzen. Er zwang ihr seinen Willen auf, und Savannah blickte zufrieden zu ihm auf, ehe sie begriff, was er getan hatte.
Dann blitzten ihre Augen vor Zorn. Savannah stieß ihn von sich. »Idiot!« Nur ein Wort. Es hätte ihn zutiefst treffen sollen, doch Gregori verspürte nur den Wunsch, lauthals zu lachen.
Er zog sie fest an sich und genoss das Gefühl der Freude, das sich in seiner Seele ausbreitete. Die Nacht gehörte ihnen und pulsierte vor Leben. Gregori hob Savannah auf seine Arme und schwang sich mit ihr in die Lüfte.
Gary fiel beinahe in Ohnmacht, als seine Freunde plötzlich auf dem Balkon vor seinem Zimmer erschienen. Er öffnete die Tür und starrte sie an. »Seid ihr wahnsinnig? Da draußen kann euch doch jeder sehen!«
Gregori ging schnell an ihm vorbei und warf Savannah mit Schwung aufs Bett. Halbherzig schlug sie nach ihm, drehte sich dann um und warf Gregori einen wütenden Blick zu, der sich neben Gary ans Fenster stellte. »Niemand kann uns sehen, wenn wir es nicht wollen«, erklärte er geduldig. »Hast du die Namensliste gefunden, die wir brauchen? Die Liste der Leute, die unter Verdacht stehen?«
»Ich durfte den Drucker des Managers benutzen«, berichtete Gary und gab Gregori die Liste.
»Hey Gary«, meinte Savannah, »möchtest du auf eine Vampirjagd gehen?«
Gregori fuhr herum und sah seine Gefährtin eindringlich an.
Denk nicht einmal daran. Er benutzte die samtige Schönheit seiner Stimme, um Savannah gefügig zu machen.
Sie blinzelte und lächelte Gregori sonnig an. »Ich meine es ernst, Gary. Es ist ein Angebot in einer dieser Touristenbro-364
schüren. Wäre eine solche Tour nicht großartig, um nach den Mitgliedern dieses Geheimbundes zu suchen? Sie treiben sich doch bestimmt bei solchen Anlässen herum.«
»Eine Vampirjagd?«, wiederholte Gary ungläubig. »Wirklich?«
»Ich habe die Broschüre zu Hause.« Savannah wich Grego-ris wütendem Bhck aus. Wieder lag dieses geheimnisvolle Lächeln auf ihren Lippen, das ihn immer um den Verstand brachte.
Gregori wusste, dass sie nichts Gutes im Schilde führte. Daran bestand kein Zweifel.
»Nimmt sie mich auf den Arm?«, fragte Gary mit einem Blick auf seinen karpatianischen Freund. »Gibt es wirklich Vampirjagden für Touristen?«
»Glaub mir, Sterblicher, wenn es so etwas gibt, wäre Savannah genau diejenige, die darüber Bescheid wüsste«, antwortete Gregori. »Ich fürchte, wir werden gerade zu etwas überredet, das wir noch bereuen werden.«
»Nein, ihr werdet es
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