Karparthianer 04 Magie des Verlangens
Magen.
Überrascht blickte er zu ihr hinunter. »Soll ich jetzt >Aua< schreien?«
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Savannah und Gary stöhnten auf. »Warum wollte ich noch mal, dass er seinen Sinn für Humor entwickelt?«, seufzte sie gequält.
Gary schüttelte den Kopf. »Frag mich nicht. Du hast dieses Monster erschaffen.«
»Ich weiß, dass mir die Menschenmenge in der Preservation Hall wahrscheinlich zu viel wäre«, sagte Gregori plötzlich,
»aber vielleicht könnten wir die Musik von draußen hören.
Dann könntest du für einige Stunden frische Luft schnappen.
Und möglicherweise sind viele Touristen bei dem schweren Unwetter zu Hause geblieben.«
Gary war von der Aussicht begeistert, das Zimmer verlassen zu können. »Lasst uns gehen.«
Savannah zögerte und drückte Gregoris Arm. »Ist es auch nicht zu gefährlich für Gary?«
Enfante, ich kann kaum glauben, dass du an meiner Fähigkeit zweifelst, diesen Sterblichen beschützen zu können.
Diesen Sterblichen P Er hat einen Namen. Und für ihn ist es viel gefährlicher als für uns.
Gregori betrachtete sie nachdenklich. Dann strich er ihr zärtlich über die Wange. »Ich würde nicht zulassen, dass Gary etwas zustößt. Er kann sich schließlich nicht sein Leben lang verstecken.«
Ich hätte Peter beschützen sollen. Wenn ich nicht wäre, könnte er noch am Leben sein. Savannahs Stimme klang tieftraurig, und Gregori spürte ihre ungeweinten Tränen.
Ich allein habe Peters Tod zu verantworten, ma petite. Ich hätte die Anwesenheit des Vampirs gleich spüren sollen, doch ich hatte so viele Jahrhunderte nichts mehr empfunden, una als ich dann deine Show besuchte und dich sah, blendeten mich die vielen Farben. Ich wurde von den Gefühlen überwältigt und war damit beschäftigt, sie 371
einzuordnen und mich wieder in die Gewalt zu bekommen. In all den Jahrhunderten meines Lebens war dies der einzige Augenblick, in dem mir die Nähe eines Vampirs entging. Peters Tod ist eine Schuld, mit der ich leben muss.
Gregori las in Savannahs Gedanken, dass sie seine Einschätzung der Situation sofort ablehnte und etwas zu seiner Vertei-digung sagen wollte. Ihr Vertrauen machte ihn so glücklich wie nichts anderes auf der Welt.
Als sie das Hotel verließen und sich auf den regennassen Straßen unter die Touristen mischten, dachte Gregori darüber nach, welche Empfindungen Savannah in ihm weckte. Er blickte auf ihr seidiges Haar hinunter und gestattete sich, diese Empfindungen einfach zuzulassen. Allein, sie zu beobachten, erfüllte ihn bereits mit Wärme und Seelenfrieden. Er stellte fest, dass er die fröhliche Musik genoss, und selbst die lachenden, plaudernden Touristen, die sich auf der Straße drängten, störten ihn nicht. Durch die telepathische Verbindung mit Savannah empfand er dasselbe wie sie. Savannah war übermü-
tig, besaß einen großartigen Sinn für Humor und interessierte sich für alles um sich herum. Sie unterhielt sich mit den Menschen und wickelte sie ebenso mühelos um den Finger wie ihn.
Später lieferten sie Gary wieder im Hotel ab und gingen nach Hause. Gregori zog Savannah in seine Arme. »Du bist meine Welt«, flüsterte er aufrichtig.
Sie schmiegte den Kopf an seine Schulter und atmete seinen männlichen Duft ein. »Ich danke dir dafür, dass wir heute Abend ausgegangen sind. Ich weiß, dass es schwer für dich ist, dich unter Menschen aufzuhalten, aber ich habe in den vergangenen fünf Jahren in ihrer Mitte gelebt. Es ist schon so lange her, dass ich überhaupt regelmäßigen Kontakt zu unserem Volk hatte.«
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»Es fiel mir nicht leicht«, gestand Gregori ein. »Ich möchte dir alles geben, was du brauchst, Savannah, doch es ist schwer zu verstehen, warum du die Nähe der Sterblichen suchst.«
»Du warst immer ein Einzelgänger, Gregori«, sagte Savannah leise, »während ich stets von Menschen umgeben war, seit ich von zu Hause wegging.«
Gregori küsste sie auf die Schläfe und ließ seine Lippen dann über ihre Lider und Wangen zu ihrem Mund gleiten. Als er sie küsste, hob er seine Gefährtin auf die Arme und trug sie die Treppe hinauf in eines der Schlafzimmer. Zärtlich und sanft, beinahe ehrfürchtig liebte er Savannah in dieser Nacht und gab ihr mit seinem Körper zu verstehen, was er mit Worten nie wirklich auszudrücken verstand.
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KAPITEL 17
Die Bar »Lafittes Schmiede« wirkte dunkel und geheimnisvoll und war der perfekte Ausgangspunkt für ein spannendes Gruselabenteuer. Savannah lachte leise, als sie einige Einheimische
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