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Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Titel: Karparthianer 04 Magie des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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konnte.
    Du wirst schlafen. Der Befehl erfüllte ihren Geist, leise, samtig, hypnotisch.
    Gleich darauf schien sich ein Schleier über ihr Bewusstsein zu legen, und ihr Herzschlag verlangsamte sich. Savannah wehrte sich gegen das Bedürfnis, Gregori zu gehorchen. Sie fühlte sich gedemütigt, weil er sie selbst im Schlaf noch unter Kontrolle hatte. Wenn er wirklich so mächtig war, wie würde dann das Leben mit ihm aussehen, wenn er wach war?
    Leises, spöttisches Lachen hallte durch ihren Kopf. Geh schlafen, ma petite. Es ist gefährlich, mich so auf die Probe zu stellen.
    Savannah wandte den Kopf. Gregori lag wie tot da. Wie konnte er nur so stark sein? Selbst ihr Vater Mikhail, der Prinz der Karpatianer, verfügte nicht über derartige Kräfte. Grego-ris Stimme klang beschwörend.
    Erschöpft schloss Savannah die Augen. Sie konnte nicht mehr gegen ihn ankämpfen. Also gut, Gregori. Du hast gewonnen-diesmal.
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    Ich werde jedes Mal gewinnen, ma petite. Seine Stimme klang weder arrogant noch triumphierend, sondern nur ruhig und sanft.
    Eben diese Ruhe brachte Savannah zu der Überzeugung, dass Gregori viel gefährlicher war, als sie angenommen hatte. Er schrie sie nicht an, und er versuchte nicht, sie einzuschüchtern, sondern blieb immer gelassen. Manchmal wirkte er sogar ein wenig amüsiert. Als Savannah ihren letzten Atemzug tat, nahm sie plötzlich einen vertrauten Geruch wahr. Der Wolf, ihr Wolf, schien ihr plötzlich so nahe zu sein. Er erfüllte ihre Seele mit Trost und rieb sein weiches Fell an ihrem Arm, ihrer Wange.
    Savannah hielt die Augen fest geschlossen, um die Illusion nicht zu zerstören.
    Ich habe dich vermisst. Savannah verschmolz ihren Geist mit dem des Wolfs. Ich wünschte, du wärst jetzt wirklich bei mir.
    Ich bin immer bei dir.
    Der Wolf akzeptierte die telepathische Verbindung und umgab Savannah mit Wärme. Sein Geist war ihr so vertraut, als wäre sie ihm schon oft so nahe gewesen. Ich wünschte, es wäre so, dass du wirklich hierbei mir wärst. Der Geruch des Tieres war durchdringend. Savannah wagte kaum zu atmen. Dann öffnete sie vorsichtig die Augen. Ihr Wolf streckte sich neben ihr aus.
    Sein glänzendes schwarzes Fell hebkoste ihre Haut. Der Wolf hob den Kopf und betrachtete Savannah mit seinen ungewöhnlich klugen hellgrauen Augen. Savannahs Herz raste.
    Sie stieß einen entsetzten Schrei aus. Es war keine Illusion, ihr Wolf war wirklich bei ihr. Natürlich konnte der mächtige Gregori auch seine Gestalt wandeln. Er war ihr Wolf! Wie selbstherrlich sie gewesen war anzunehmen, dass sie die Einzige war, die es geschafft hatte, sich tagsüber draußen aufzuhalten. Savannah hatte geglaubt, dass ihr Verzicht auf Menschenblut sie in die Lage versetzt hatte, die Sonnenstrahlen 51

    auszuhalten. Warum hatte sie nur ihre Eltern nicht um Rat gefragt? Warum hatte sie ihnen die Freundschaft mit dem Wolf verschwiegen?
    Es war alles ein harmloser Spaß gewesen, ein so wundervolles Geheimnis zu hüten. Doch sie hätte die Augen erkennen müssen. Sie waren nicht grau, sondern glänzten durchdringend silbrig. Ihrem Wolf hatte sie alles anvertraut, jeden Gedanken, ihre Ängste und Träume. Er kannte alle ihre Geheimnisse.
    Schlimmer noch, sie hatten Blut ausgetauscht. Savannah hatte seines getrunken, und der Wolf hatte ihre Beinwunde geleckt.
    Der Blutaustausch mochte vielleicht nicht dem karpatianischen Ritual entsprechen, doch die geistige Verbindung zwischen ihnen war nicht mehr zu lösen.
    Sie war ja so dumm gewesen! Ein normaler Wolf hätte niemals so intelligent sein und ihr so viel Wärme und Zuneigung schenken können. Gregori hatte die Verbindung zwischen ihnen bereits hergestellt, als Savannah noch ein Kind gewesen war.
    Du warst einsam.
    Ich hatte nie eine Chance, stimmts? Nicht mal als kleines Mädchen.
    Nicht seit deiner Empfängnis. In Gregoris Stimme lag keine Reue, nur ruhige, unerschütterliche Entschlossenheit.
    Savannah schloss ihn aus ihren Gedanken aus. Sie war wütend, dass er sie so ausgenutzt hatte, dass es ihm gelungen war, sie all die Jahre hindurch zu täuschen. Savannah kehrte ihm den Rücken zu und dachte daran, wie der Wolf ihr selbst bei Tageslicht zu Hilfe gekommen war, ohne seine Augen schützen zu können. Gregori mochte zwar über unermessliche Kräfte verfügen, aber auch er war Karpatianer. Er musste entsetzliche Schmerzen ertragen haben, während er sie gerettet hatte.
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    Unwillig strich sich Savannah das Haar aus dem Gesicht. Sie wusste, dass sie Gregoris

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