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Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Titel: Karparthianer 04 Magie des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Macht über Leben und Tod auskosten. Doch er nahm sich mit aller 57

    Kraft zusammen und erlangte die Kontrolle über sich, bevor er dem Mann alles Blut nahm. Die Versuchung war stark, allgegenwärtig, verlockend.
    Rote Schleier tanzten vor Gregoris Augen, sein Körper brannte und bäumte sich auf, doch ein einziger Gedanke durchdrang den Tumult in seinem Innern. Savannah. Plötzlich nahm er wieder die kühle Nachtluft wahr und roch Savan-nahs frischen Duft. Er spürte die nächtliche Brise auf seiner erhitzten Haut wie eine Liebkosung. Die Äste der Bäume wiegten sich sanft, und Gregori glaubte, Savannahs wunderschöne Augen zu sehen, die tief in seine gequälte Seele blickten.
    Mit einem leisen Fluch schloss Gregori die Wunde am Hals des Mannes, setzte ihn sanft auf den Boden und lehnte ihn an einen dicken Baumstamm. Gregori hockte sich vor den Mann und fühlte seinen Puls. Er wollte nicht zu Savannah zurückkehren und das Leben dieses Jungen auf dem Gewissen haben. Gregori hatte sich vorgenommen, ihr Zeit zu geben, sich an ihn und ihre Beziehung zu gewöhnen, doch es war viel zu gefährlich. In seinem augenblicklichen Zustand war er unberechenbar. Er brauchte Savannah in sich, um dem schrecklichen Abgründen seiner Seele zu entkommen.
    Der junge Mann war blass und atmete schwer. Doch wenn er sich etwas ausruhte, würde es ihm bald besser gehen. Gregori gab den beiden eine plausible Erinnerung an einen Unfall, der den Zustand des Mannes erklären würde, und verschwand so schnell, wie er gekommen war. Leichtfüßig lief er durch den Wald, überquerte mühelos gefallene Baumstämme und schmale Bäche. Als er das Grundstück erreicht hatte, verlangsamte Gregori seine Schritte und sandte einen weiteren Ruf in die Nacht aus. Das junge Paar brauchte Hilfe, also rief er eine Familie herbei, die in der Nähe einen Spaziergang unternahm.
    Er hörte, wie die Leute besorgt miteinander flüsterten, obwohl 58

    sie noch mehrere Kilometer entfernt waren. Gregori lächelte zufrieden.
    Gerade als er auf den Balkon sprang, spürte er einen war-nenden Schauer. Er verschmolz mit den Schatten und blickte suchend in den Nachthimmel. Dieser Ort, abgelegen in der wilden Natur, strahlte Macht aus und zog deshalb die Aufmerksamkeit abtrünniger Karpatianer auf sich. Die Vampire konnten dem Lockruf der Erde und der Wölfe nicht widerstehen. Vielleicht spürten sie sogar den erbitterten Kampf eines mächtigen Jägers, der nahe daran war, seine Seele zu verlieren und einer von ihnen zu werden, verdammt für immer. Gregori war so darauf konzentriert gewesen, sich zu nähren, dass er es versäumt hatte, sich von anderen seiner Art abzuschirmen, die sich möglicherweise in der Nähe aufhielten. Auch das war ein Zeichen dafür, dass er kurz davor stand, seine Seele zu verlieren.
    Gregori drang in das Bewusstsein seiner Wölfe ein, um sie zu beruhigen und Nachforschungen anzustellen. Schon nahm er die Vampire wahr, die sich als ein Schwärm großer Fledermäuse dem Grundstück näherten. Sie versuchten, die Gedanken der Menschen und Tiere zu lesen.
    Im Haus liefen die Wölfe auf und ab und litten unter den Eindringlingen, doch Gregori war bei ihnen und beruhigte sie mit seiner Gegenwart. Die Vampire würden nur die Instinkte der wilden Tiere wahrnehmen, die durch die Wälder streiften und auf ihre Beute Jagd machten. Gregoris weiße Zähne blitzten. Wenn er auf die telepathische Suche gegangen wäre, hätte niemand etwas davon bemerkt, bevor er es gestattete.
    Und keine telepathische Barriere hätte ihn davon abhalten können, etwas herauszufinden.
    Savannah. Die Vampire suchten nach ihr. Sie glaubten, Roberto hätte Savannah gefunden und vor ihnen versteckt. Am Ende hatte der Untote nicht mehr die Kraft gehabt, seinen Komplizen 59

    eine Warnung zukommen zu lassen. Also würden sie nun alle einsamen Gegenden absuchen.
    Gregori schüttelte den Kopf angesichts solcher Dummheit.
    Savannah war Mikhails Tochter. Mikhail war der Prinz der Karpatianer, einer der ältesten, mächtigsten karpatianischen Männer. Savannah mochte vielleicht auf einen Teil ihrer Kräfte verzichtet haben, da sie auf Menschenblut verzichtete, doch wenn sie sich dazu entschloss, mit dieser Gewohnheit zu brechen, würde sie gefährlicher sein, als es sich die Vampire überhaupt vorstellen konnten.
    Gregori sandte ein kaltes, grausames Lächeln in den Nachthimmel. Die Vampire nahmen Kurs auf die Stadt und zogen in Richtung Süden ab. Gregori dachte an die Morde, die sie begehen

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