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Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Titel: Karparthianer 04 Magie des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Opfer anerkennen sollte, aber sie wollte wütend auf ihn sein. Sie würde sich nicht von ihrem Gefängniswärter trösten und beschützen lassen. Außerdem verabscheute sie die Tatsache, dass ihr Herz schneller klopfte, als sie voller Zuneigung daran dachte, welche Strapazen Gregori vor vielen Jahren auf sich genommen hatte, um bei ihr zu sein und sie glücklich zu machen. Seine Erklärung hatte so nüchtern geklungen. Du warst einsam. So einfach war es für ihn.
    Sie brauchte etwas - er sorgte dafür, dass sie es bekam. Der Ehrenkodex der karpatianischen Männer.
    Es tut mir Leid, dass du meinetwegen Schmerzen ertragen musstest.
    Savannah wählte ihre Worte sorgfältig. Sie wollte Gregori nicht wissen lassen, wie verwirrt und unsicher sie war. Gleich darauf fühlte sie, wie ihr eine Hand übers Haar strich, unendlich sanft und zärtlich.
    Wir haben eine lange Nacht vor uns. Du musst dich jetzt ausruhen.
    Diesmal versetzte Gregoris Befehl sie in den tiefen Schlaf, den die Karpatianer brauchten, um sich zu regenerieren.
    Gregori hatte ihr nicht etwa einen freundlichen Vorschlag gemacht, sondern einen scharfen Befehl ausgesprochen, dem Savannah sich nicht widersetzen konnte. Sie schlief augenblicklich ein, ohne Furcht, ohne zu wissen, was Gregori getan hatte. Er musste sie an weiteren Eskapaden und Alleingängen hindern. Schon jetzt hatten ihre Angst vor ihrem Leben als seine Gefährtin und die Trauer um ihren sterblichen Freund Savannah viel Kraft gekostet. Gregori konnte kaum glauben, dass er zugelassen hatte, dass sie so heftig gegen ihre Bestimmung rebellierte. Doch etwas in ihm schien zu schmelzen, wenn er Savannahs Gedanken las, wenn er bei ihr war. Gregori befürchtete, bei der körperlichen Vereinigung mit ihr gänzlich den Verstand zu verlieren.

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KAPITEL 3
    Langsam ging die Sonne unter. Sie sank allmählich tiefer, verschwand hinter den Bergen und versank schließlich im Meer. Der Himmel leuchtete in dramatischen Rot- und Oran-getönen. Tief unter der Erde begannen Gregoris Herz und Lungen zu arbeiten. Automatisch kontrollierte er die Umgebung, um sicherzustellen, dass alle Bannsprüche intakt waren und niemand den Frieden seines Hauses gestört hatte. Er spürte, dass seine Wölfe Hunger hatten, nahm jedoch keine Unruhe wahr.
    Savannah schlief noch immer neben ihm. Gregori hatte ihr beschützend den Arm um die Taille gelegt. Sein Bein ruhte auf ihrem Oberschenkel, damit sie keine Gelegenheit zur Flucht hatte. Gregoris Hunger erwachte, gierig, unbezähmbar, so intensiv wie erotisches Verlangen. Gregori schwebte ins Erdgeschoss, um sich der Versuchung zu entziehen.
    Savannah war endlich bei ihm. Mochte sie auch gegen ihn -
    und sich selbst - ankämpfen, so konnte er doch mühelos ihre Gedanken lesen. Savannah hatte vor allem Angst davor, dass sie sich von ihm angezogen fühlte. Die Leidenschaft der Karpatianer war überwältigend, rückhaltlos und wurde nur von Gefährten geteilt. Nur selten überlebte einer den Tod des anderen. Geist, Körper, Herz und Seele waren auf ewig miteinander verbunden.
    Freudig liefen die Wölfe auf Gregori zu. Er begrüßte jeden von ihnen mit der gleichen Geduld und sanften Zuneigung. Er hatte keinen Favoriten. Tatsächlich hatte er nichts außer innerer Leere gekannt, ehe Savannah zu ihm gekommen war und er ihre Gedanken gelesen hatte.
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    Während er die Wölfe fütterte, dachte Gregori an den schwarzen Tag in den Karpaten, als Savannah ihrem Wolf erklärt hatte, dass sie vor dem Dunklen fliehen musste. Sie wollte nach Amerika gehen, dem Heimatland ihrer Mutter, um Gregori und ihren heftigen Gefühlen für ihn zu entkommen. Es hatte ihn all seine Selbstbeherrschung gekostet, sie gehen zu lassen. Danach zog er sich in die höchsten, einsamsten Berge zurück, die er kannte. Gregori durchstreifte die Wälder Europas in der Gestalt eines Wolfs und ruhte lange Zeit tief in der Erde.
    Die Finsternis in ihm nahm zu, bis Gregori sich selbst nicht mehr traute. Zwei Mal hätte er beinahe getötet, doch diese Zwischenfälle berührten ihn kaum. Dadurch wurde ihm bewusst, dass er nicht länger warten konnte. Er musste Savannah endlich zu seiner Gefährtin machen. Gregori war nach Amerika gekommen, um auf Savan-nahs Ankunft in San Francisco zu warten.
    Wenn Gregori stattdessen den Morgen erwartet oder der Finsternis nachgegeben hätte und zum Vampir geworden wäre, hätte er damit Savannah zu einer trostlosen, einsamen Existenz verdammt. Doch sie verstand nicht, dass sie ohne ihn nicht

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