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Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Titel: Karparthianer 04 Magie des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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konnte Savannah jede Erinnerung an seine Grausamkeit nehmen und sie durch ein Märchen von einem zärtlichen Liebesakt ersetzen.
    Doch er hatte ihr versprochen, ihr immer die Wahrheit zu sagen. Wenn er ihre Erinnerungen veränderte, wäre ihre gesamte Beziehung nichts als eine Lüge.
    Savannah lag still da, bleich und hilflos. Gregori strich ihr über das seidige schwarze Haar. Sein Herz schmerzte so sehr, dass es sich anfühlte, als schlösse sich eine unsichtbare Hand darum, um es ihm aus dem Leib zu reißen. In Wahrheit wollte er Savannah nur um seinetwillen anlügen, hatte es jedoch nicht verdient. Ihr Mut hatte ihn gerettet. Wenn Savannah dem Dämon in ihm ins Gesicht sehen konnte, würde er sich seiner Schuld stellen.

    75

KAPITEL 4
    §a vannah erwachte nur langsam aus dem tiefen Schlaf. Doch sie kam zu Bewusstsein, als sie versuchte, sich zu bewegen. Die geschärften
    Sinne
    der
    Karpatianer,
    die
    Fähigkeit,
    überdurchschnittlich gut sehen, hören, schmecken und riechen zu können, und die leidenschaftliche Natur, die es den Karpatianern erlaubte, sich so wild miteinander zu vereinigen, war ein Fluch, wenn es um Schmerzen ging. Karpatianer emp-fanden jeglichen Schmerz so scharf und klar, wie sie sahen und hörten, und sie hatten nicht die Möglichkeit, die Qualen mit Medikamenten zu lindern. Ehe sie es verhindern konnte, stöhnte Savannah auf.
    Gleich darauf streichelte ihr eine Hand sanft über die Stirn und strich ihr Haar zurück. »Du darfst dich nicht bewegen, ma petite.«
    Savannah lächelte leise. »Musst du alles, was du sagst, als Befehl formulieren?« Sie blickte Gregori mit ihren tiefblauen Augen an.
    Er hatte Vorwürfe erwartet, Zorn, Abscheu. In Savannahs Augen standen Schmerz und ein wenig Furcht, die sie zu verbergen versuchte, aber nichts anderes. Gregori war ein Schatten in ihrer Seele, sodass sie ihre Gedanken nicht vor ihm verbergen konnte. Sie sorgte sich vor allem um ihn, um den schrecklichen Kampf, den er ausgefochten hatte, um nicht den Verstand zu verlieren, und um seine verwundete Seele. Savannah fühlte sich schuldig und war unglücklich darüber, dass ihre Jugend und Unwissenheit ihm ein solches Opfer abverlangt hatten. Gregori bemerkte nicht, dass er angespannt die Lippen 76

    zusammenpresste, bis Savannah sanft mit dem Finger über seinen Mund strich. Unter ihrer Berührung zuckte er zusammen, und Savannahs Blick ließ sein Herz schmelzen.
    »Du bist ein zu großes Risiko eingegangen, Savannah. Ich hätte dich beinahe getötet. Wenn ich wieder einmal etwas anordne, wirst du dich daran halten.«
    Savannah schmunzelte, überlegte es sich jedoch anders, weil ihre geschwollenen Lippen schmerzten. Sie war sehr schwach und brauchte Blut. Der verlockende Duft stieg ihr in die Nase und brachte Erinnerungen mit sich, die sie im Augenblick unter allen Umständen verdrängen musste. »Ich bin nicht besonders gut darin, Anordnungen zu befolgen. Daran wirst du dich wohl gewöhnen müssen.« Savannah versuchte, sich aufzusetzen, aber Gregori legte ihr eine Hand auf die Brust, um sie daran zu hindern.
    Beinahe wäre Savannah mit ihrem Sarkasmus davongekommen, doch die telepathische Verbindung zwischen ihr und Gregori war so stark, dass jeder die Gedanken des anderen teilte, ohne es bewusst versuchen zu müssen. Gregori spürte Savannahs Nervosität, das Echo der Angst. Sie nahm sehr genau wahr, dass nur die dünne Bettdecke seine Hand von der sanften Rundung ihrer Brust trennte. Tapfer versuchte sie, die sexuelle Spannung zu ignorieren, die zwischen Gregori und ihr knisterte.
    Er beugte sich vor und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. »Ich danke dir für deine Hilfe. Du hast mein Leben gerettet. Und meine Seele.« Unser beider Leben. »Versuche nicht, deine Ängste vor mir zu verbergen, ma petite. Das ist nicht nötig.«
    Savannah seufzte und schlug den Blick nieder. »Du kannst wirklich ziemlich lästig sein, Gregori. Ich versuche, die ganze Sache in den Griff zu bekommen, und könnte etwas Unterstützung gebrauchen. Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich Todes-77

    angst. Und ich möchte jetzt nicht darüber nachdenken.«
    Savannah presste die Lippen zusammen, stöhnte jedoch leise auf. Ihre Lippen brannten. Vorsichtig versuchte sie, sich von Gregoris Hand zurückzuziehen, und hoffte, er würde den Wink verstehen. Sie spürte seine Berührung, seine Wärme nur allzu deutlich. Savannah war sich der Sehnsucht ihres Körpers bewusst, die sie nicht leugnen konnte, wusste aber auch um

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