Karparthianer 04 Magie des Verlangens
Savannah nicht in der Lage, seine Geschichte zu verstehen, die trostlose Existenz zu begreifen, die ihn zu den Taten der vergangenen Nacht getrieben hatte. Doch sie würde alle Fakten kennen und um all seine gnadenlosen Taten wissen. Savannah würde auch erfahren, was er auf sich genommen hatte, um dafür zu sorgen, dass sie seine Gefährtin wurde. Es gab keine andere Möglichkeit, sie davon zu überzeugen, dass er seine Worte ernst meinte. Nur wenn er sich ihr ganz öffnete, würde Savannah ihm glauben können.
Natürlich würde sie ihn niemals Heben können, doch das erwartete er auch nicht von ihr.
Lange betrachtete Savannah sein Gesicht. »Dein Angebot genügt mir, Gregori. Es würde meine Angst auch nicht vertreiben, wenn ich wüsste, dass du unfähig bist, mir etwas anzutun.
Angst unterliegt anderen Gesetzen.« Es war nicht nötig, dass er seinen Stolz opferte und alle seine Taten gestand. Sein Leben war schwer gewesen, und er hatte sein Bestes gegeben. Sie hatte kein Recht, über ihn zu urteilen. »Vielleicht können wir ja auch etwas langsamer vorgehen und uns erst mal kennen lernen.«
Gregori atmete langsam aus und bemerkte erst in diesem Augenblick, dass er den Atem angehalten hatte. »Bist du sicher?« Als Savannah nickte, ließ er sie los.
»Was meintest du damit, dass Roberto nicht allein war?«
Absichtlich wechselte sie das Thema, um die Spannung zwischen ihnen zu vertreiben.
83
»Er ist mit einer Bande von Vampiren umhergezogen. Sie haben Europa in ein Schlachtfeld verwandelt. Dein Vater hatte viel Mühe damit, die Beweise zu vernichten und unser Volk zu schützen. Vor nicht allzu langer Zeit kamen die Mörder in unsere Heimat und töteten unser Volk.«
»Wie viele Vampire gehören zu der Bande?«
»Vier.«
Erschrocken griff sich Savannah an die Kehle. Sie wirkte so jung und hilflos, dass Gregori sie am liebsten beschützend in die Arme genommen hätte. Zwar hatte sie eine Wirkung auf ihn, die er nicht begreifen konnte, doch für sie war ihm kein Preis zu hoch, das wusste er. »Sind sie meinetwegen hergekommen? Roberto brüstete sich damit, mich zuerst gefunden zu haben. Ich dachte, er meinte, er sei dir zuvorgekommen. Habe ich die Vampire hergelockt?«
Gregori wollte sie belügen - hatte er ihr nicht schon genug Kummer bereitet? -, doch er brachte es nicht über sich und schwieg stattdessen.
Savannah schüttelte traurig den Kopf. »Ich verstehe.« Sie fühlte sich noch immer schwach und schwindlig durch den Blutverlust. »Wo sind meine Sachen?«
Gregori hob die Brauen. »Wo willst du denn hin?«
»Ich muss mich um Peters Beerdigung kümmern. Wahrscheinlich sucht man schon nach mir, und die Crew ist bestimmt verzweifelt über Peters Tod und sehr besorgt um mich. Wenn ich alles Nötige erledigt habe, beabsichtige ich, dir bei der Jagd auf die Vampire zu helfen.«
»Und du glaubst, ich würde dir gestatten, etwas so Gefährliches zu tun?«
84
Savannahs Augen blitzten. »Du kannst mir nichts vorschreiben, Gregori - vielleicht sollten wir das gleich einmal klarstellen.«
Gregori stand auf und streckte sich geschmeidig. Savannah vermochte den Blick nicht von ihm zu wenden. Er bewegte sich lautlos, und Savannah war fasziniert vom Spiel seiner Muskeln unter seinem eleganten Seidenhemd. Gregori zerrieb süß duftende Kräuter und streute sie in einige kleine Schalen mit Wasser. Dann zündete er Kerzen an, die unter den Schalen standen.
Gleich darauf füllte sich der Raum mit einem beruhigenden, verführerischen Duft, der sich einen Weg in Savannahs Körper, in ihr Blut zu bahnen schien. Gregori nahm eine Bürste vom Nachttisch und ging um das große Bett herum auf Savannah zu. »Natürlich werde ich dir Vorschriften machen, Savannah.
Aber keine Sorge, ich kann das sehr gut.«
Sie war schockiert. Gregori, der Dunkle, neckte sie? Er setzte sich hinter sie und begann, die zerzausten Strähnen ihres schwarzen Haares zu glätten. Es fühlte sich gut an, wie die Bürste über ihre Kopfhaut und an ihrem Haar hinunter glitt.
Gregori hebkoste sie mit seinen Händen, bis sie sich auf geradezu magische Weise entspannte.
»Sehr witzig. Anders als du, wurde ich nicht im vierzehnten Jahrhundert geboren oder in einem ähnlich rückständigen Zeitalter. Ich bin eine moderne Frau, ob es dir nun gefällt oder nicht. Du hast dir die Verbindung mit mir selbst ausgesucht.
Gleichgültig, wie gut du darin bist, anderen Leuten Vorschriften zu machen, bei mir kommt es nicht infrage.« Verführerische Magie
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