Karparthianer 04 Magie des Verlangens
Seele. Es war ihr sehr wichtig, und er befürchtete das Schlimmste für sich. Es war beinahe unmöglich, ihr etwas abzuschlagen, doch er konnte sie unmöglich nach New Orleans bringen. Es war praktisch die Welthauptstadt der Vampire. Wahrscheinlich hatten auch die Vampirjäger dort ihr Hauptquartier. Gregori unterdrückte ein verzweifeltes Aufstöhnen. »Du hast ein Haus in New Orleans?«
»Du brauchst nicht so trübsinnigen zu klingen. Schließlich hast du doch nach einem Ort gesucht, der weit von den Savages entfernt liegt, also warum sollte es nicht die Stadt sein, die als nächste auf meiner Tourneeliste stand? Niemand würde die Reise für ungewöhnlich oder verdächtig halten«, erklärte sie.
Gregori warf Aidan einen Blick zu und schüttelte den Kopf.
»Siehst du die Logik dieses Arguments? Sie war noch nie im French Quarter von New Orleans, aber niemandem würde es auffallen, wenn sie dort plötzlich ein Haus hat.«
»Sehr logisch«, stimmte ihm Aidan zu. »Ich sehe schon, du hast alle Hände voll zu tun, und ich muss zu Alexandria zurück. Allerdings würde ich dich vorher gern begleiten, wenn 178
du dem Reporter einen Besuch abstattest.« Sein schön geschnittener Mund nahm einen harten, grausamen Zug an.
»Ich erinnere mich nur zu gut an das, was dieser Geheimbund unserem Volk angetan hat.«
»Du darfst diesen Kampf nicht zu deinem machen, Aidan«, mahnte Gregori. »Ich will weder dich noch deine Familie in Gefahr bringen.«
Aidan neigte den Kopf zur Seite. »Er schleicht da draußen herum und sucht nach einem Weg, auf dein Grundstück zu gelangen. Ich spüre es genau.« Er klang kampfbereit.
Savannah wusste, dass aus Aidan die instinktive, ungebändigte Natur der karpatianischen Männer sprach.
»Geh jetzt, Aidan«, bat Gregori eindringlich.
»Es war schön, dich kennen zu lernen, Aidan«, fügte Savannah hinzu. »Ich hoffe, dass ich auch Alexandria bald einmal sehe. Vielleicht können wir uns ja treffen, wenn Gregori und ich den Geheimbund unschädlich gemacht haben.«
»Wenn Gregori sie unschädlich gemacht hat«, berichtigte Gregori sie streng. Wage es ja nicht, mir zu widersprechen.
Aidan nickte ihnen zum Abschied zu. Dann begann seine imposante Gestalt zu schimmern und sich aufzulösen, bis er nur noch aus winzigen funkelnden Tropfen bestand, die mit einer leichten Brise aus dem offenen Fenster getragen wurden.
Savannah nahm Gregoris Hand. »New Orleans, was meinst du dazu?«
Gregori schwieg einen Augenblick lang. »Es ist sehr gefährlich dort«, sagte er dann vorsichtig.
»Das stimmt, aber schweben wir nicht ohnehin in Gefahr, wo wir auch sind?«, gab Savannah sachlich zurück. »Also, wo ist 179
dann der Unterschied? Vielleicht haben wir sogar ein wenig Spaß.«
»Ich ziehe die Berge vor.« Gregoris Stimme klang neutral.
Um Savannahs Lippen spielte plötzlich dieses verschmitze Lächeln, dem er nicht widerstehen konnte. »Wenn ein alter Opa ein blutjunges Ding heiratet, muss er sich eben ein wenig anstrengen. Partys. Nachtleben. Kommt dir das noch bekannt vor, oder ist es schon zu lange her?«, neckte sie ihn.
Spielerisch fasste Gregori ihr ins Haar und zog daran. »Etwas mehr Respekt, bébé, sonst muss ich dich übers Knie legen.«
»Wie interessant.« Savannah warf ihm einen verführerischen Blick zu. »Ich bin neuen Spielarten immer aufgeschlossen.«
Gregori beugte sich vor und küsste sie. Er musste sie küssen, es blieb ihm keine andere Wahl. Doch als sich ihre Lippen berührten, geriet er in Schwierigkeiten. Sie war Wärme und Licht, Feuer und Satin, Rosenduft und Kerzenlicht. Und er war verloren. Rettungslos verloren. Gregori riss sich von ihr los und fluchte in der uralten Sprache der Karpatianer.
Savannah sah ihn verträumt an, die weichen, glänzenden Lippen leicht geöffnet. Auf ihnen lag das sinnliche, geheimnisvolle Lächeln, das er nie zu durchschauen vermochte.
»Ich habe noch eine tolle Idee, Gregori«, erklärte sie verschmitzt. »Lass uns einen Linienflug buchen.«
»Wie bitte?« Er starrte auf ihren Mund. Sie hatte einen wunderbaren Mund, einfach perfekt. Sehr verführerisch.
Himmel, er musste sie einfach küssen.
»Klingt das nicht nach einem lustigen Abenteuer? Wir könnten einen Nachtflug buchen und uns unter die Leute mischen. Vielleicht lässt sich sogar der Reporter dadurch abwimmeln.«
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»Nichts wird den Reporter abwimmeln, er ist sehr hartnäckig.
Und wir nehmen auch keinen Linienflug, das steht überhaupt nicht zur Debatte. Wenn wir
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