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Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Titel: Karparthianer 04 Magie des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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»Ich habe eben meine eigenen Vorstellungen von Spaß, chérie. Soll ich sie dir zeigen?«, konterte er gespielt unschuldig.
    Herausfordernd hob Savannah das Kinn. Ihre Augen funkelten. »Wenn du glaubst, dass du mich mit deiner Masche vom großen, bösen Wolf ängstigen kannst, befindest du dich im Irrtum«, sagte sie.
    Er hörte ihr Herz klopfen, und ihr süßer Duft verlockte ihn.
    »Das lässt sich jederzeit ändern«, warnte er und widmete sich wieder dem Zimmer. Eine dicke Schicht Staub lag auf den Wänden, dem Kamin und dem gefliesten Fußboden. Gregori hockte sich hin und berührte die winzigen Staubkörner vorsichtig mit den Fingerspitzen. Er studierte die Anordnung von allen Seiten.
    Im Dämmerlicht des Zimmers glühten seine Augen.
    Savannah wich zurück, bis sie eine Wand hinter sich spürte.
    Ihre Aufmerksamkeit galt nicht dem Staub, sondern Gregori.
    Sie beobachtete jede seiner Bewegungen, das Spiel seiner Muskeln unter dem dünnen Seidenhemd, die Art, wie er von einer Zimmerecke zur anderen glitt. Er neigte den Kopf zur Seite und fuhr sich durchs Haar. Er gehörte in eine andere Welt, war elegant, gefährlich. Tödlich. Doch als er sich umdrehte und sie anlächelte, sah er nicht mehr so bedrohlich, sondern sehr 220

    sinnlich aus. Gregoris Augen waren kalt, registrierten alles, übersahen nichts. Aber wenn er sie ansah, erwärmte sich der stählerne Blick zu flüssigem Quecksilber. Heiß. Aufregend. Verführerisch. Beinahe sündig.
    Savannah blinzelte, um sich wieder auf den Raum konzentrieren zu können. Etwas hatte sich verändert. Der Staub schien sich unter Gregoris Händen neu anzuordnen. Seine Gesten wirkten leicht und anmutig, als dirigierte er ein Orchester. Allmählich tauchten Muster an den Wänden und auf dem Boden auf. Linien verbanden sich zu Buchstaben und Symbolen.
    Nachdem Gregori das Geheimnis gelüftet hatte, nahmen die Hieroglyphen aus Staub schnell Gestalt an.
    »Wie wunderschön. Es ist die alte Sprache, stimmts?«, fragte Savannah ehrfürchtig. Sie bewegte sich langsam, in einem engen Halbkreis, um möglichst keinen Luftzug zu verursachen.
    »Woher wusstest du, wie man die Inschriften freilegt?«
    »Die Staubschicht sah nicht so aus, als wäre sie zufällig so angeordnet gewesen. Ich wusste, dass sie eine Botschaft für uns enthalten musste. Nur wenige von uns verstehen sich auf diese Kunst. Ich wusste nicht einmal, dass Julian dazugehört.«
    Gregori klang erfreut. »Dein Vater ist übrigens ein Meister darin.«
    »Gibt es eigentlich etwas, das mein Vater nicht kann?«
    Gregori bemerkte einen eigenartigen Unterton in ihrer Stimme. »Er ist der Prinz des karpatianischen Volkes. Und er ist der Älteste. Nein, ich glaube, es gibt nicht viele Dinge, auf die sich dein Vater nicht versteht.«
    Ganz anders als ich, dachte Savannah. »Und du kennst ihn schon dein ganzes Leben lang.«
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    Gregori sah ihr direkt in die Augen. »Dein Vater und ich leben schon seit über tausend Jahren, bébé. Wie solltest du über dasselbe Wissen verfügen? Du bist eine intelligente, bildschöne junge Frau und lernst schnell.«
    »Vielleicht kann ich niemals so leben, wie du es möchtest.
    Vielleicht wurde ich zu spät geboren.« Der kummervolle Unterton in ihrer Stimme verriet ihren Mangel an Selbstvertrauen. Die silbrigen Sterne, die in Savannahs Augen funkelten, verwandelten das Blau in ein tiefes Violett.
    Gregori ging auf sie zu und umfasste ihr Gesicht. »Du hast ein Leben lang Zeit, alles zu lernen, was dein Vater und ich wissen.
    Wir haben dazu auch ein ganzes Leben gebraucht. Und keiner von uns musste die Verantwortung tragen, die auf dir lastet.
    Wir konnten frei durch die Welt ziehen und waren nicht an einen herrischen, befehlsgewohnten Gefährten gebunden.«
    Zärtlich strich er Savannah übers Kinn. »Cherie, bitte zweifle nicht eine Sekunde daran, dass du meinen Anforderungen genügst.«
    »Aber vielleicht wirst du es eines Tages leid, mir Dinge bei-zubringen.«
    Gregori ließ seine Hand an ihrem Hals hinuntergleiten, sodass ihr Puls in der Mitte seiner Handfläche klopfte. »Niemals. Das wird nicht geschehen. Außerdem habe ich so viel von dir zu lernen. Es gab kein Lachen, keine Heiterkeit in meiner Welt. Du hast mir das alles geschenkt. Du hast mein Leben um so viele Dinge bereichert - Gefühle, die ich ohne dich nie gekannt hätte.« Flüchtig streifte er ihre Lippen mit seinen. »Fühlst du nicht, dass ich die Wahrheit sage?«
    Savannah schloss die Augen, als Gregori sie küsste und

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