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Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Titel: Karparthianer 04 Magie des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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dass diese Gerüchte auf Tatsachen basieren. In der Nachricht nennt Julian mir einige Orte, an denen ich mit der Suche beginnen kann.
    Namen, Geschäfte und eine Bar, in der sich die Vampirjäger treffen und Informationen sammeln.«
    Savannah atmete langsam aus. »Das wars dann mit dem Jazz-Festival. Wir wollten die Vampirjäger anlocken und sind stattdessen mitten in ihr Hauptquartier geraten. Ich muss ein besonderes Talent haben, diese Verrückten anzuziehen.«
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    »Das kann sein«, stimmte Gregori ihr ernst zu. »Und es könnte sich als Segen und Fluch zugleich herausstellen. Deine Mutter war vor ihrer Vereinigung mit Mikhail eine sterbliche Hellseherin. Vielleicht hat sie dir etwas davon vererbt.«
    Savannah stand mit gesenktem Blick in der Mitte ihres Hauses. Ihre langen Wimpern verbargen den Ausdruck in ihren Augen. Gregori ging zu ihr. Neben ihm sah sie so zart und zerbrechlich aus. Zärtlich strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Savannah«, wisperte er, »guck nicht so traurig.
    Schließlich wollten wir sie doch in eine Falle locken, oder nicht?
    Es ist nicht das Ende der Welt. Wir können das Jazz-Festival trotzdem genießen.«
    Savannah schüttelte den Kopf. »Lass uns abreisen, Gregori.
    Zuerst schien es eine tolle Idee zu sein, aber jetzt bin ich nicht mehr davon überzeugt.«
    Gregori musterte ihr blasses Gesicht prüfend, und seine Augen erwärmten sich. »Du versuchst schon wieder, mich zu beschützen, Savannah.« Zwar lag kein Lächeln auf seinen Lippen, doch er spürte es deutlich in seiner Seele. Noch nie hatte es jemanden gegeben, der versucht hatte, ihn vor Schaden zu bewahren oder sich auch nur vorzustellen, welchen Gefahren er als Jäger ausgesetzt war. Und jetzt gab es diese zierliche Frau mit den großen blauen Augen, die sein Herz stahl, weil sie sich so sehr um seine Sicherheit sorgte. »Ich kann mich nicht vor diesen Leuten verstecken. Sie müssen unschädlich gemacht werden, auch wenn ich mich dazu in ihre Stadt begeben muss. Julian hat mich mit allen nötigen Informationen versorgt, damit ich ihnen nicht blind in die Falle laufe.«
    »Aber sie verdächtigen uns schon, Gregori, weil Wade Carter ihnen einen lebenden Vampir versprochen hat. Und sie haben 226

    bestimmt diesem Morrison davon berichtet. Wahrscheinlich suchen sie schon nach uns. Nach dir.«
    »Dann wollen wir es ihnen nicht allzu schwer machen. Ich werde ein Gegenmittel für das Gift entwickeln. Wir dürfen nicht das Risiko eingehen, dass du mit dem Gift in Berührung kommst, ohne dagegen geschützt zu sein.«
    »Unser Keller ist ja wie geschaffen für ein gruseliges Fran-kenstein-Laboratorium.« Ein Lächeln hellte Savannahs Züge auf, das Gregori wie immer den Atem nahm.
    Mit einer kurzen Handbewegung zerstreute er die Staubkörner. Ein leiser Wind kam auf, der sich jedoch schnell zu einem Wirbelsturm verstärkte und durchs ganze Haus fegte. Als sich der Sturm schließlich legte, war von Julians Nachricht nichts mehr zu sehen. Das Zimmer war sauber, und die Tapete klebte wieder an den Wänden. »Komm, Savannah, lass uns nachsehen, was Julian uns noch hinterlassen hat.« Gregori streckte seine Hand aus.
    Savannah legte ihre Hand in die seine und ging mit ihm die Wendeltreppe hinunter. Sie wollte nicht daran denken, warum Julian sein Haus nach zweihundert Jahren aufgegeben hatte. Sie hoffte, dass er sein Leben nicht aufgeben wollte. Was, wenn sein Zwillingsbruder ihn nun nicht davon abbringen konnte?
    Savannah schluckte schwer, als sie sich daran erinnerte, dass sie Gregori beinahe verloren hätte. Wo war Julians Gefährtin? Gab es sie überhaupt? Es gab nur so wenige Frauen für karpatianische Männer.
    »Ich möchte, dass du hier an der Treppe stehen bleibst, während ich den Raum untersuche«, erklärte Gregori. Zwar sprach er mit seiner üblichen sanften Stimme, doch der Befehl war unverkennbar.
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    »Wenn Julian uns ein Geschenk hinterlassen hat, Gregori, gibt es doch keinen Grund, eine Falle zu befürchten«, protestierte Savannah leicht gereizt.
    Gregori hob den Kopf und blickte sie eindringlich an. »Du bist zu vertrauensselig, bebé. Schon vor langer Zeit hättest du lernen sollen, dich nur auf deine eigenen Sinne zu verlassen. So hat unser Volk bis heute überlebt.«
    »Wir müssen einander vertrauen, Gregori«, widersprach sie.
    »Wir sind zu oft gezwungen, unsere eigenen Brüder zu jagen.
    Darum weigern sich die meisten karpatianischen Männer auch, das Blut eines anderen anzunehmen, selbst wenn

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