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Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst

Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst

Titel: Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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der Mond sich blau verfärbte, war eine bedeutungsvolle Nacht, denn Blau war die Farbe der Kälte und damit die der Dämonen.
    Der Dämon in ihm wurde immer unruhiger, sodass Anton dem Kutscher befahl, anzuhalten. Gleich darauf fielen die Tiere schnaubend in den Schritt und blieben nach einer Weile stehen.
    Anton stieg aus der Kutsche und stellte sich vor den Kutschbock.
    „Wenn ich unseren Gast ausgeladen habe, kehrst du in den Wald zurück. Du weißt doch, wo das Zigeunerlager liegt?“
    Der Kutscher nickte.
    „Aber sieh zu, dass dich niemand sieht. Wenn ich hier alles Geschäftliche erledigt habe, kehre ich zurück.“
    Wieder nickte der Kutscher.
    Anton hob den Zigeuner hoch und schulterte ihn. Mit weit ausholenden Schritten lief er auf eine Gruppe Tannen zu. Hatte eben noch der Wind ihre Äste bewegt, herrschte nun Stille. Auf ihren Ästen glitzerte Raureif. Sie waren hier. Er fühlte ihren kalten Atem, der ihn wie ein eisiger Mantel umhüllte. Anton warf den Zigeuner zu Boden. Selbstbewusst erwartete er die Ankunft der Schattendämonen.
    Der Dämon in ihm wuchs und quetschte seine toten Eingeweide beiseite. Hinter ihm tänzelten die Pferde und wieherten aufgeregt, dass der Kutscher Mühe hatte, sie im Zaum zu halten. Sie spürten die Gefahr, die ihnen entgegenkam. Verzweifelt versuchte der Kutscher, die Rösser mit der Stimme zu beruhigen. Dann knallte die Peitsche und die Kutsche setzte sich schwerfällig in Bewegung. Der Kutscher wendete in einem Bogen um Anton, bevor er erneut die Peitsche schwang. Die Pferde rasten zurück, als wäre der Leibhaftige hinter ihnen her. Lange noch hörte Anton ihre trommelnden Hufe, bis sie schließlich verstummten.
    Das Warten auf die Schattendämonen machte ihn nervös, denn der Dämon in ihm gebärdete sich immer wilder, als wollte er seinen Leib sprengen.
    Das für die Schattendämonen typische Surren erklang, schwoll an und ebbte erst ab, als sie wie eine geballte, schwarze Wolke vor ihm schwebten. Einer löste sich aus dem Pulk, eine schwarze Säule mit rubinrot glitzernden Augen, die sich Anton langsam näherten.
    „Ist das das Opfer?“, dröhnte die tiefe, verzerrte Stimme des Dämons durch die Stille der Nacht. Unheimlich echote der Ruf weiter.
    „Ja, das ist er. Ein besonders zähes Exemplar, wie geschaffen für euch“, pries Anton den Zigeuner an und wickelte ihn aus der Decke.
    Der Schattendämon schwebte über dem leblosen Körper und schien ihn zu begutachten.
    „Nicht gut genug.“ Jede Faser in Antons Körper spannte sich an. Seine Befürchtungen bestätigten sich. Aber noch gab er nicht auf.
    „Was fehlt ihm, was ihr begehrt?“, fragte er und gab seiner Stimme einen samtenen Klang. Eigentlich wollte er hinzufügen, sie sollten ihn sich doch genauer ansehen, aber er schwieg. Die Dauer seiner Unsterblichkeit hing von ihnen ab.
    „Wir wollen den Körper einer Frau, damit wir der Wollust frönen können. Dieser da ist nicht begehrenswert genug.“
    „Nicht nur als Frau könnt ihr eurer Lust folgen …“
    „Diesen da nehmen wir nicht. Wir verlangen ein neues Opfer.“
    Anton zuckte zusammen, die Stimme dröhnte in seinem Kopf wie ein Hammerschlag.
    Noch einmal versuchte er, die Dämonen von dem Zigeuner zu überzeugen.
    Er knöpfte die Hose des Mannes auf und deutete auf dessen Phallus, der aus dem Schlitz herausquoll.
    „Ist der nicht prächtig? Weiber begehren so ein Gemächt.“
    Die Schattendämonen zeigten sich unbeeindruckt.
    „Wir verlangen eine Frau … etwas Besonderes.“
    „Vielleicht hätte ich da etwas Passendes für euch …“ Anton rieb sich das Kinn und zögerte eine Antwort hinaus, weil er im Geist alle Weiber durchging, die für die Dämonen infrage kämen. Nur eine erfüllte seiner Meinung nach die Anforderungen der Dämonen.
    „Rede!“, forderte der Dämon.
    „Im Zigeunerlager gibt es eine Hure, die könnte ich euch holen. Sie ist besonders hübsch und sehr erfahren. Durch sie könnt ihr mehr die Wollust erleben als durch jede andere. Gleich morgen Nacht, wenn ihr wollt.“
    Es wäre nicht schwer, Ileana zu greifen, um sie den Dämonen vorzuführen.
    „Wir wollen keine Hure!“, donnerte der Dämon los, dass Antons Brustkorb vibrierte.
    „Aber sie erlebt die meiste Lust“, entgegnete Anton. Diese nichtsnutzigen Dämonen mit ihren hohen Ansprüchen! Bei diesen Gedanken durchfuhr seinen Leib ein Schmerz, als höhlte ein Messer sein Innerstes aus. Verdammt, er hatte den Dämon in sich vergessen, der sich wegen seiner

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