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Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst

Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst

Titel: Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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Seine Worte trafen sie bis ins Mark.
    Valerij fuhr sich grübelnd mit der Hand übers Kinn.
    „Vielleicht hat sie die Werwölfe gegen uns aufwiegelt. Du musst sie finden, koste es, was es wolle. Wage es nicht, zurückzukehren, ehe du sie getötet hast.“
    Wie sehr musste er sie hassen, dass er ihr sogar unterstellte, mit den Werwölfen zu paktieren.
    „Durchlaucht, alles geschieht nach Eurem Willen. Wir könnten zusammen aufbrechen“, schlug der Fremde vor.
    „Nein!“, hallte Valerijs Ruf von den steinernen Wänden wieder.
    „Ich gehe allein. Bis zum Morgengrauen kehre ich zurück. Du, Ciprian, bewachst meine Gefangene. Aber ich warne dich, sie ist verdammt gerissen. Sollte ihr die Flucht gelingen oder etwas zustoßen, dann werde ich dich an Razvan ausliefern.“
    Ciprian, das war doch einer der Vampire gewesen, die die Bluthuren im Zigeunerlager besucht hatten. Sie erinnerte sich genau an das Gespräch zwischen ihm und dem Vampir Petre, den sie vernichtet hatte. Damals war auch der Name Drazice gefallen. Weshalb hatte sie ihn nicht gleich an seiner Stimme erkannt? Ein ungutes Gefühl beschlich Daniela.
    „Durchlaucht, ich gebe Euch mein Wort darauf.“
    „Enttäusche mich nicht.“
    Plötzlich sah Valerij zur Galerie hinauf, als spüre er ihre Gegenwart. Daniela schrak zurück und drückte sich wieder an die Wand. Sie rechnete damit, dass er gleich vor ihr stehen würde, aber nichts geschah.
    Feste Schritte hallten durch die Eingangshalle, eine Tür knallte zu.
    Eine Weile verharrte sie reglos und lauschte in die plötzliche Stille. Als sie von unten keinen Laut vernahm, wagte sie, über die Brüstung der Galerie nach unten zu sehen. Valerij war gegangen und diesen Ciprian konnte sie auch nirgends entdecken. Sie musste auf der Hut sein, denn der Vampir würde es sicher nicht riskieren, bei Valerij in Ungnade zu fallen.
    Um kein Geräusch zu verursachen, nutzte Daniela ihre vampirische Fähigkeit, sich lautlos vor das Eingangsportal zu bewegen. Dieser Ciprian war auch gegangen. Jeden Moment rechnete sie damit, dass Valerij oder Ciprian auftauchten, um ihre Flucht zu verhindern. Aber nichts dergleichen geschah.
    Vorsichtig schob sie den Riegel des Portals beiseite und wartete wieder eine Weile, was geschehen würde.
    Nichts. Ein wenig seltsam war ihr schon zumute, alles war viel zu leicht.
    Die Tür sprang auf und Daniela spähte hinaus. Über den Burghof schallte das Getrappel der Pferde aus dem Stall. Ihr Blick suchte im Halbdunkel nach dem Burgtor. Zum Glück befand es sich nur wenige Schritte entfernt.
    Sie wollte gerade zum Tor laufen, als ihr jemand den Weg versperrte.

25.
    Als Anton das Zigeunerlager verließ, fühlte er sich wie befreit. Sein Mord an der Bluthure und das Verschwinden ihres Anführers würden nicht lange unentdeckt bleiben. Er lächelte bei dem Gedanken, welch helle Aufruhr wegen der toten Hure im Lager herrschen würde. Das Blut Sterblicher besaß eine ganz besondere Geschmacksnote, wenn sie sich fürchteten. Zu schade, dass er den aufgeschreckten Haufen Ameisen nicht beobachten konnte. Es wäre eine amüsante Abwechslung gewesen.
    Oanas Blut war zwar keine Gaumenfreude gewesen, aber es verlieh ihm wenigstens die Kraft, die er brauchte, um seinen Feldzug gegen den Karpatenfürsten einzuläuten.
    Aus einem der folgenden Wagen trat ihm ein Vampir entgegen, der gerade seine Hose schloss. Als er Anton bemerkte, blieb er stehen und wischte sich mit dem Handrücken das Blut von den Lippen, als wenn es ihm peinlich wäre. Anton konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Er kannte ihn aus Bukarest, als er vor einigen Jahren mit ihm zusammen ein Bordell besucht hatte. Wie war noch gleich sein Name? Während Anton noch grübelte, begrüßte ihn der andere mit einem strahlenden Lächeln.
    „Ah, sieh an, Baron Drazice. Was verschlägt Sie ins einsame Transsilvanien? In Prag sind die Huren doch um einiges attraktiver.“
    Langsam ging er auf Anton zu. Jetzt fiel Anton wieder ein, mit wem er es zu tun hatte. Sein Name war Ciprian. Er gehörte zwar zum Gefolge des Karpatenfürsten, aber Anton wusste, dass der Vampir nur bei cel Bâtrân blieb, um unter seinem Schutz zu stehen. Oft genug hatte Ciprian in Bukarest gegen seinen Herrn gewettert, weil er ihn ständig nur herumkommandiere.
    Jetzt kam er Anton wie gerufen. Ihn zum Verbündeten zu haben, wenn er die Törzburg auskundschaftete, wäre ein Ass im Ärmel.
    „Mein lieber Ciprian, Sie haben recht, in Prag widme ich mich lieber den frischen

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