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Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst

Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst

Titel: Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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Damen, wenn Sie verstehen. Das Blut der Huren verliert im Laufe der Zeit seine Qualität. Sieht Ihr Herr es denn gern, wenn Sie das Zigeunerlager besuchen?“
    Anton konnte sich dunkel erinnern, dass Ciprian einst erwähnte, der Karpatenfürst wollte die Zigeunerhuren alle aus seinem Land werfen. Sehr zum Missfallen seines Gegenübers.
    Ciprians Miene verdüsterte sich schlagartig.
    „Er verabscheut die Bluthuren und verbietet uns, sie aufzusuchen. Aber sie sind bereitwilliger und geben uns ihr Blut. Ich lasse mir nicht vorschreiben, wem ich meine Gunst schenke, auch nicht von cel Bâtrân.“
    Anton horchte auf. Er musste versuchen, den Vampir gegen den Fürsten aufzuhetzen. Und er hatte auch schon eine Idee, wie er das anstellen wollte. Jetzt galt es, den Köder auszulegen, damit der Fisch anbiss.
    „Wie kann er das verbieten, wo er doch selbst eine zu seiner Geliebten erkoren hat?“
    Ciprian erstarrte und riss die Augen weit auf. Es dauerte eine Weile, bis er sich gefasst hatte.
    „Was sagen Sie da? Unmöglich, der Fürst würde sich nie mit einer von ihnen einlassen.“
    „So? Würde er das nicht? Dann wissen Sie wohl nichts von dem Weib, das er auf seiner Burg gefangen hält?“
    Ciprians Miene verzerrte sich vor Wut.
    „Das Weib ist eine Hure? Sind Sie sicher?“, polterte der Vampir los.
    „Allerdings. Ich selbst habe sie hier im Lager gesehen. Vertrauen Sie meinem Wort.“
    In seiner Wut fauchte Ciprian und ballte die Hände.
    Der Fisch saß an der Angel. Anton klopfte sich für diesen genialen Schachzug innerlich auf die Schulter. Jetzt hatte er den Vampir so weit.
    „Aber er hat uns die Hure verwehrt“, stieß Ciprian hervor.
    „Die Hure hat übrigens Ihren Gefährten Petre vernichtet. Aber der Fürst hat sie nicht für diese Tat getötet. Stattdessen hat er sie zu seiner Geliebten gemacht.“
    Anton beobachtete, wie sich Ciprians Miene immer mehr verdüsterte, und bohrte weiter.
    „Hat er das etwa verschwiegen?“
    „Das hat er“, knurrte Ciprian.
    „Wer weiß, was er sonst noch so alles verschweigt. Er zeigt Schwäche. Aber der Herrscher über die Karpaten darf keine Schwäche zeigen und vor allem seinen Gefährten keine wichtigen Dinge verschweigen. Wussten Sie, dass er Petre nach Bukarest geschickt hat, damit er sich mit der Werwölfin einlässt?“
    „Mit dem Wolfspack?“ Ciprian spie jedes Wort aus. Er bestand nur noch aus geballtem Zorn.
    Anton genoss es, den Vampir gegen den Fürsten aufzubringen. Hass und Zorn lieferten die beste Unterstützung bei seinem Plan.
    „Der Fürst ist es nicht wert, euer Herrscher zu sein. Er hat auch mich betrogen und bestohlen.“ Anton erzählte Ciprian, wie der Fürst den Blutdiamanten an sich genommen hatte. Dann winkte er den Vampir an sich heran, bevor er im Flüsterton fortfuhr: „Einige Vampire, darunter auch ich, haben sich mit den Werwölfen verbündet, um den Fürsten zu stürzen.“
    Ciprian schnellte schnaubend zurück.
    „Ich verbünde mich nicht mit dem Wolfspack!“
    „Allein werden wir es nicht schaffen. Das Bündnis ist nur Mittel zum Zweck. Wir wollen uns doch nicht die Hände am Untergang des Fürsten schmutzig machen. Ist die Mission der Werwölfe erfüllt, werden sie
uns
dienen.“
    Anton lachte auf und lauerte auf eine Regung seines Gegenübers, hinter dessen gerunzelter Stirn es zu arbeiten schien. Es galt, den Fisch weiter an der Angel zu halten.
    „Vielleicht werden Sie der Herrscher über die Karpaten? Schließlich sind Sie ein cel Mare und könnten das gleiche Anrecht erheben.“ Mit Zufriedenheit bemerkte Anton, dass sich die Miene Ciprians augenblicklich bei der Vorstellung erhellte. Die cel Bâtrâns und die cel Mares hatten bereits im Mittelalter um die Vorherrschaft in den Karpaten gefochten, bis Letztere sich Mircea cel Bâtrân unterwarfen. Er stocherte in einer alten Wunde.
    Natürlich würde er es verhindern, diesen sehr einfach gestrickten Geist zum Nachfolger cel Bâtrâns werden zu lassen. Schließlich gehörte jemand mit mehr Niveau und Einfluss als Varelijs Nachfolger bestimmt. Jemand wie er selbst. Allein die Vorstellung, die Vampirclans aus Prag und den Karpaten würden zu einer Macht wachsen, der niemand trotzen würde, beflügelte ihn zu weiteren Plänen. Endlich würde auch die Werwolfplage ausgelöscht werden.
    „Sie haben recht. Die Zeit für einen Umsturz ist gekommen. Und die Zeit ist günstig, denn der Fürst befindet sich auf dem Weg in die Bergdörfer und kehrt erst vor dem Morgengrauen zurück.

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