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Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst

Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst

Titel: Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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auf das, was folgen wird, wenn Ihr mir zu nahe tretet.“ Daniela zog eine Grimasse.
    Er legte den Kopf zurück und lachte schallend.
    „Das gefällt mir an dir, dein Mut und auch deine spitze Zunge. Die machen mich heiß. Ich freue mich auf unseren Zweikampf, den ich selbstverständlich gewinnen werde.“
    Dieser arrogante Vampir fühlte sich ja sehr sicher. Jeder war besiegbar, auch er. Daniela nahm allen Mut zusammen, sprang nach vorn und stieß das Schwert in seinen Arm. Der Fürst zuckte nur leicht. Verspürte er nicht den geringsten Schmerz oder hatte er sich so sehr unter Kontrolle?
    Sofort durchtränkte das Blut sein weißes Hemd.
    „Na, gefällt Euch das noch immer?“ Seine hochmütige Art machte sie rasend und es ärgerte sie, nur seinen Arm verwundet zu haben. Ihre Hand umklammerte den Knauf noch fester. In seinem Blick lag etwas Lauerndes. Was mochte er vorhaben? So sehr sie sich auch auf ihr inneres Auge konzentrierte, es gelang ihr nicht, seine Reaktion vorauszuahnen. Das machte ihn noch gefährlicher als alle anderen Vampire. Breitbeinig und mit ernster Miene stand er vor ihr und suchte ihren Blick. Seine hochgewachsene Statur beeindruckte sie nicht nur, sondern erweckte Respekt.
    „Du vergisst, dass ich unsterblich bin. Diese lächerlichen Verletzungen schmerzen kurz und sind in wenigen Augenblicken verheilt. Gib auf, du hast keine Chance gegen mich.“ Er streckte seine Arme aus in einer Weise, die auf den ersten Blick gönnerhaft, fast freundschaftlich wirkte. Aber Daniela ahnte, dass er etwas im Schilde führte, und trat einen Schritt zurück, um ihn auf Distanz zu halten.
    „Halt, nicht einen Schritt näher! Dieses Mal werde ich nicht so gnädig sein und nur Euren Arm aufschlitzen.“
    Sein Mund kräuselte sich zu einem Lächeln. Er trat näher und wieder schwang sie das Schwert. Doch ehe Daniela reagieren konnte, hatte er die Klinge mit der Hand aus der Luft geschnappt. Ohne seiner blutenden Hand Aufmerksamkeit zu schenken, schleuderte er das Schwert fort. Daniela blieb wie gelähmt auf der Stelle stehen. Ihr Magen krampfte sich zusammen, denn in diesem Moment schwand ihre Hoffnung, ihm zu entkommen. Er war schneller als jeder andere Vampir, den sie kennengelernt hatte. Selbst mit einer Waffe in der Hand besaß sie keine Chance gegen ihn. Irgendwo hinter ihr fiel das Schwert klirrend auf den Boden. Die plötzliche Stille schnürte ihre Kehle zu. Ihr Brustkorb hob und senkte sich in schnellem Rhythmus. Sie versuchte, ihre Atmung zu kontrollieren, aber es gelang ihr nicht, weil sie zu angespannt war. Daniela erstarrte, als sie bemerkte, wie sein Blick ungeniert über ihren Körper glitt. Das Hemd verbarg nicht viel, sodass sie auch nackt hätte vor ihm stehen können.
    „Und jetzt komm her. Das Spiel ist entschieden“, forderte er rau. Sein begehrlicher Blick ließ ihre Knie weich werden.
    „Niemals werde ich freiwillig zu Euch kommen. Und wenn Ihr mir Gewalt antun wollt, werdet Ihr Euer blaues Wunder erleben, denn ich werde es Euch nicht leicht machen.“ Mit Händen und Füßen würde sie sich zur Wehr setzen. Daniela versuchte, das Zittern ihrer Knie vor ihm zu verbergen, indem sie sie zusammenpresste. Aber sein breites Lächeln verriet, dass er es längst bemerkt hatte. „Ich freue mich schon auf das Wunder“, antwortete er und grinste. Ihre Worte schienen ihn zu amüsieren, was ihren Widerwillen anstachelte. Dennoch konnte sie nicht verleugnen, dass sie sich trotz allem auf eine unerklärliche Weise angezogen fühlte. Lag es an seiner Attraktivität oder war es ihm möglich, Gefühle zu beeinflussen? Was wusste sie schon über ihn? Nur, dass er von Geburt an ein Vampir war. Sein Körper strahlte Wärme aus, und es haftete nicht der faulige Geruch Verwandelter an ihm. Verwirrte sie diese Tatsache, weil er körperlich Sterblichen glich? Er besaß nur den Schein menschlicher Züge, in seinem Inneren war er finsterer als die Nacht.
    „Wartet nur ab“, zischte sie und trat zurück.
    Im gleichen Augenblick schnellte er vor und packte sie an den Schultern. Sofort versteifte sie sich und hob ihr Kinn. Sollte er sie doch quälen und Schmerz zufügen, sie würde sich nie ergeben. Schmerzhaft bohrten sich seine Finger durch das dünne Nachthemd in ihre Haut, aber sie widerstand dem Drang, aufzuschreien.
    „Ich hasse Euch“, zischte Daniela und spuckte ihm ins Gesicht. Als sich seine Miene verfinsterte, lächelte sie.
    Der Fürst hob einen Arm und sie glaubte, er würde sie schlagen.

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