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Karpfen, Glees und Gift im Bauch

Karpfen, Glees und Gift im Bauch

Titel: Karpfen, Glees und Gift im Bauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Rosenzweig
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örtlichen Kfz-Meisters im Ohr: »Die Herschdellung und Verwendung vo dem Kiehlmiddel, des in Iehrm Audo woar is nemmer zulässich, weils die Ozonschichd kabudd macht.« »FCKW«, fiel Hubertus Sapper ein. »Der Toni handeld mid verboodna FCKW! Do laafn Gschäfdli im Dungln! Illegal und vermuudli eindräglich«, ging es ihm durch den Kopf. »Do mussi amol a weng neischdöbern, den Finger gwasi in die Wundn legn, bis gscheid weh dud!« Das nahm er sich vor. Wenn da ein Geschäft ablief, an dem er auch partizipieren konnte, sollte es ihm recht sein. »Der Toni misserd eigendli a Inderesse hamm, dass do nix rauskummd! Do kennerd der sich zu hunnerd Brozend auf miech verlassn! Wenner wos schbringa lässd, der alde Geizgroogn!«

    Weiteres Vorgehen

    »Hasd du dees aa gheerd?”
    «Wer is gschdeerd?«, wollte die Retta wissen.
    »Gheerd! Verschdandn, maani«.
    »Brauxd ned su schreia, iech heer scho nu wie a Lux!«, beschwerte sich die Retta, »iech heer alles! Was maansdn ieberhabd, was i gheerd hamm soll?« Kunni und Retta saßen im CaféBeck. Jede von ihnen hatte ein Kännchen Kaffee vor sich stehen und auf den Kuchentellern lag jeweils ein riesiges Stück Schwarzwälder Kirschtorte. Die zwei hatten sich verabredet, um die Lage zu besprechen und um einen gemeinsamen Schlachtplan für ihr weiteres Vorgehen festzulegen. Sie waren mit ihren Ermittlungen noch nicht weiter vorangekommen, traten auf der Stelle. Kunni lehnte es ab, ihren Neffen, Gerald Fuchs, über ihren Fund am Breitweiher zu informieren. »Edz nunni! Der is doch nu mid seine zwaa Dschechn beschäfdichd! Außerdem lachd der miech ja suwiesu widder aus, wennin mei Deorie erklär. Nix, mier brauchn erschd eindeidiche Beweise odder a Modiev, dees zum Merder fiehrd«, argumentierte sie.
    »Iech maan«, relativierte die Kunni ihre Eingangsfrage, »ob du beim Schafkubfschbieln dees aa gheerd hasd, wie der Sappers Hubsi zum Welleins Toni gsachd had, dass’er a weng mehra ›Gifdbrieh‹ verkaafn soll?«
    »No fraali habbi dees gheerd, bin ja ned daub«, entrüstete sich die Retta.
    »Und wos hälsd du davo?«, wollte die Kunni wissen.
    »No, der had ja ziemlich nersch reagierd, wie der Hubsi dees gsachd ghabd had, mid der ›Gifdbrieh‹. Abber der Toni had hundertachd Euro zahln missn. Do wered iech aa ned grood erfreid! Do hädd iech miech aa gscheid gärcherd!”
    «Dees woar ned wecher dem Geld«, insistierte die Kunni, »dees woar wecher der ›Gifdbrieh‹.«
    »Mannsd?«
    »No fraali! Do fresserd iech an Besn, wenns ned su wär. Der Hubsi scheind wos zu wissen, was dem Toni gor ned bassd! Iech glaab mier solledn amol versuchn, den Hubsi a weng auszuhorchn. Iech wer einfach des Gfühl ned los, dass der Mord an den Geldmacher irgendwas mid dem neia Subermargd zu du had.«
    »Abber dees woarn doch die Dschechn, hobbi dengd?«
    »Edz geh fei zu, alde Kroah«, ereiferte sich die Kunni, »wer haddn midn Baggschdaa dem Geldmacher sei Derrassndier eigschmissn?«
    »Bssd! Ned su laud!« Retta sah sich um. »Dees woar iech!« »Dees waas i scho! Dees brauchsd mer ned zu derzähln”, reagierte die Kunni ärgerlich.
    »Die Dschechn glaua zwoar wie die Besnbinder, abber umbringa duns kaan«, stellte die Kunni mit Überzeugung fest. »Schau, mier ham des Bluud beim neia Subermargd gfunna. Ned weid davo lichd dem Geldmacher sei Arbeidsbladz. Sei Audo schdehd iebers ganze Wochenend aufn FORMA-Bargbladz. Dees hasd, der Geldmacher woar dees ganze Wochenend ned dahamm, weiler do nämli scho dood woar. Derschloogn hinderm »Immer Frisch«. Der Geldmacher woar scho hie, bevorna der Merder ins Wasser gschmissn had. Dees had der Bolizeiarzd fesdgschdelld! Die Dschechn woarn dees ned, die raubn kaane Subermärgd aus. Die dreibn si ned dord rum. Die schbioniern Heiser aus. Wenns die Dschechn gweesn wärn, häddns dem Geldmacher glei sei Schlissl abnehma und in aller Ruh sei Haus ausräuma kenna. Die Debbn hammsi aus Zufall Auf der Höhe derwischn lassn, weil iech di Bolizei dordhie gschiggd hab. Iech maan, dees habbi ja aa ned riechn kenna, dass die grod dord rumgloffn sen. Iech schlooch vor, mier hänga uns hinder dem Hubsi. Der waaß wos. Dees gschbüri. Irgendwos is do ned ganz koscher und iech deng, dass dees wos mid dem Toni Wellein zu du had. Hasd du gsehng, wie der in dees Grab vom Geldmacher nei gschaud had? Wie der Deifl, der hinder der arma Seel her is.«
    Retta Bauer hatte sich schweigend die ganzen Argumente angehört und dabei ihr Tortenstück fast aufgegessen. Sie

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