Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kaspar - Die Reise nach Feuerland (German Edition)

Kaspar - Die Reise nach Feuerland (German Edition)

Titel: Kaspar - Die Reise nach Feuerland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Gronie
Vom Netzwerk:
der Holzwand neben einer Tür lehnte, die in einen kleinen Raum führte, wo sich zwei Piraten stehend unterhielten. Die Schatten der Männer wurden - vermutlich durch Öllampen - an die dunkelbraune Holzwand geworfen. Sebastian blieb stehen, beobachtete das Schattenspiel und lauschte den Piratenstimmen, die krächzend und bedrohlich wirkten.
    »Wieder neigt sich ein elender Tag auf hoher See dem Ende zu«, sagte der eine Pirat, der sich an seinem markanten Vollbart kratzte.
    »Das Essen neigt sich auch dem Ende zu«, krächzte der hagere Pirat, der einen Becher hob und trank. »Nur noch Schweinefutter gibt es hier zu essen, das der Kapitän vornehmlich Brot und Pökelfleisch nennt. Rum ist im Augenblick das Einzige, was ich in den Bauch bekomme«, schimpfte er.
    »Das Beste am Piratenleben«, sagte der Pirat mit dem Vollbart, »ist das Plündern.«
    »Ja, das auch«, sagte der hagere Pirat. »und die Dublonen – die sind auch nicht zu verachten.«
    »Leute auf einsamen Inseln aussetzen, das gefällt mir ebenfalls«, sagte der Vollbärtige lachend.
    »Das Plündern ist das Beste am Piratenleben«, sagte jetzt der hagere Pirat und stimmte damit dem vollbärtigen Pirat zu.
    »Ja, verdammt, wir sollten endlich mal wieder ein Schiff entern und ausplündern«, sagte der Vollbärtige.
    »Ja«, nickte der Hagere, »wir sollten so richtig Beute machen und uns den Bauch mal wieder vollstopfen.«
    »Dem ersten Fremden der mir begegnet, schlitze ich den Bauch auf«, drohte der Vollbärtige und hielt dem anderen Piraten ein breites Messer unter die Nase.
    »Ja, das solltest du tun, bis zur Kehle würde ich ihn aufschlitzen«, lachte der hagere Pirat laut.
    Sebastian flüsterte: »Wir müssen leise sein!«
    »Wohin jetzt?«, flüsterte Niko.
    Sebastian sah zwei Möglichkeiten, entweder konnten sie dem Gang folgen oder tiefer hinab in das Schiff steigen.
    »Geht hinab in des Schiffes Bauch, hat mir die Stimme gesagt, also nehmen wir die Treppe!«, flüsterte Sebastian und übernahm die Führung.
    Niko zuckte mit den Schultern und sagte: »Warum ich jemandem traue, der meint irgendwelche Stimmen zu hören, dass weiß ich auch nicht - hoffentlich bereue ich das nicht«, lächelte er Sebastian an.
    »Du bist mutiger geworden, Sebastian«, lobte Juana. »Ich wusste immer schon, dass tief in dir ein Abenteuerherz schlägt.«
    Sebastian wurde leicht rot. »Ich gehe voraus«, sagte er und stieg eine Holztreppe hinab, die bei jedem Tritt knarrte.
    »Diese Treppe muss Blackbeard erst später in das Schiff eingebaut haben«, erklärte Juana, »so eine Konstruktion ist eigentlich unüblich.«
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Niko.
    »Ich interessiere mich für Piratenschiffe«, antwortete Juana.
    »Du?«, entgegnete Niko verwundert.
    Juana hob die Schultern. »Ja, das tue ich«, sagte sie.
    Der enge Flur, in dem die Treppe endete, führte schnurstracks auf eine Tür zu, die von zwei Piraten bewacht wurde.
    »Die schnarchen ja so laut wie ein Sägewerk«, sagte Niko.
    »Die versoffenen Kerle schlafen tief und fest«, kam es von Juana.
    Der eine Pirat saß links und der andere rechts von der Tür. Sebastian hielt inne, als der rechts von der Tür sitzende Pirat sich bewegte, den Kopf hob und dabei grunzte wie ein Ferkel. Doch er war wohl zu müde, um seine Augen zu öffnen. Sein Kopf sackte nach vorn und er schnarchte weiter.
    »Puh«, hauchte Lars, »Schwein gehabt«, flüsterte er.
    »Wir müssen verdammt leise sein!«, ermahnte Sebastian seine Freunde und sein Blick fiel dabei auf Niko.
    »Jaja«, sagte Niko, »ich schweige wie ein Grab.«
    Sebastian trat vor und legte seine Hand auf den Türgriff. Vorsichtig drückte er die alte Holztür auf, die leicht über den Boden schabte. Sebastian nahm die Taschenlampe aus dem Rucksack und leuchtete kurz in den Raum, bevor er eintrat. Juana folgte Sebastian. Lars drängelte sich vor, und Niko folgte murrend.
    »Hey, pass doch auf, Storchbein!«, schimpfte Niko laut, und als ihn Sebastians Blick traf, sagte er mit gedämpfter Stimme: »Ist schon gut, Sebastian, ich schweige wie ...«
    »Sei endlich mal still, Niko! Oder willst du die Piraten aufwecken?«, schimpfte Sebastian und stupste Niko an, dem es die Sprache verschlug.
    Juana schloss die Tür, während Sebastian zwei Öllampen mit einem Feuerzeug entzündete, die rechts und links neben der Tür an einem rostigen Haken hingen.
    Als Sebastian sah, dass Lars Niko stupsen wollte, weil er ihm im Weg stand, hob er mahnend den Finger, sah Lars

Weitere Kostenlose Bücher