Kaspar - Die Reise nach Feuerland (German Edition)
Raum, während Juana die Fische über dem Kaminfeuer zubereitete. Das brennende Holz knackte und verbreitete einen süßlichen Duft im Raum. Endlich war es soweit, ein Teller voll Fische stand auf dem Tisch, die mit Kräutern gewürzt waren, die Juana zuvor vor der Hütte gepflückt hatte. Ein Krug voll Wasser stand daneben.
»Greif zu, Niko!«, zwinkerte Juana ihm zu und goss der Reihe nach Wasser in die Becher ein.
»Boh - super«, schmatzte Niko, »die sind wirklich gut.«
»Hmmm, lecker«, sagte Lars.
»Freut mich, dass es euch schmeckt.«
Sebastian trank einen Schluck Wasser und aß dann erst den Fisch.
»Also, Juana, wenn du mal heiraten willst ...«, fing Niko an und biss in den Fisch »... ich sage da nicht 'nein'«, lächelte Niko breit.
»Als wenn ich dich heiraten würde«, empörte sich Juana.
Eine Zeit lang herrschte Stille, in der nur das knisternde Kaminfeuer zu hören war - dann lachten sie laut drauf los.
»Was machen wir mit unseren Kampfgewändern, die wir uns aus den Säcken gemacht haben?«, fragte Lars und deutete auf den Stuhl in der Ecke, auf dem Umhänge lagen.
»Die brauchen wir hier nicht mehr – zu warm«, antwortete Juana. »Macht euch doch Rücksäcke daraus, dann könnt ihr eure Schätze darin transportieren«, schlug sie vor.
»Hey, super Idee von dir, Juana«, schmatzte Niko, der den letzten Fisch verdrückte.
»Nun denn«, sagte Juana, als sie sich satt gegessen hatten und Sebastian und Niko einen schläfrigen Eindruck machten, »Abwasch ist angesagt«, drohte sie.
»Oh, nein, Juana, jetzt nicht«, stöhnte Niko.
»Oh, doch, Niko, gerade jetzt«, sagte sie, »sonst riecht es hier den ganzen Abend nach Fisch.«
»Apropos riechen. Ich denke, bevor ich mich an den Abwasch mache, werde ich meine Socken noch im Bach waschen«, erklärte Niko.
Alle starrten Niko an.
»Was habt ihr denn?«, fauchte Niko. »Ich werde jedenfalls meine Socken im Bach waschen gehen! Oder glaubt ihr, ich habe Lust darauf, nachher mit stinkenden Piratensocken herumzulaufen?«
»Das ist ein Argument, dem ich nicht widersprechen kann«, nickte Sebastian.
»Wenn ich an diesen Gestank auf dem Schiff denke«, fing Lars an, »ich denke, dass ich auch meine Socken waschen werde. Stinkende Piratenfüße - die haben wir ja auf dem Schiff genügend zu riechen bekommen.«
Eine kurze Stille trat ein, dann lachten sie laut los. Niko grölte am lautesten von allen. Lars kamen die Tränen beim Lachen, und Sebastian rutschte vom Stuhl.
»Also, gut, dann gehen wir zuerst unsere Socken am Bach waschen«, fuhr Juana lachend dazwischen.
»Aber denkt daran, was ich euch gesagt habe«, fing Sebastian an, »geht nicht in den Bach, sondern wascht die Socken vom Ufer aus.«
Nachdem die Socken gewaschen waren und an einem gespannten Seil vor dem Kamin zum Trocken hingen, kam der Abwasch dran.
»Danke, für die Hilfe, Männer«, sagte Juana, als das Geschirr wieder blitzblank im Schrank stand.
Sebastian, Niko und Lars gingen gesprächig zum Kamin, während Juana vier Felle holte, die in der Ecke lagen. Sie breitete die Felle vor dem Kamin aus und ließ sich nieder.
»Ist ein bisschen wärmer so«, sagte Juana.
Sie saßen vor dem wärmenden Kamin und beobachteten schweigend das prasselnde Feuer.
»Ist das schön«, fing Niko an, »mit guten Freunden vor dem Kamin zu sitzen.«
Niko starrte in die Flammen, während Juana ein Holzstück auflegte. Funken stoben aus dem Feuer, und umher schwirrende Flocken glühender Asche ließen sich langsam auf dem Steinboden nieder.
Juana setzte sich Sebastian gegenüber, direkt neben das Feuer, das ein flackerndes Licht auf Juanas strahlend grüne Augen warf.
»Das war vielleicht ein Tag«, stöhnte Niko sofort los. »Ich bin total geschafft.«
»Ich auch«, sagte Lars.
Im Nu erzählten sie über die Erlebnisse an diesem Tag. Je später der Abend wurde, desto lauter wurden sie.
»Wie geht es jetzt weiter?«, lenkte Lars auf ein anderes Thema.
»Morgen werden wir weiter bachabwärts gehen. Irgendwann muss die Klamm ja aufhören«, antwortete Sebastian.
»Ich hoffe es, Sebastian«, sagte Juana.
»Wie meinst du das, Juana«, wandte Sebastian sich ihr mit fragendem Blick zu.
»Wir sind in einer magischen Welt, Sebastian«, fing Juana an, »und ...«, sie zögerte kurz. »Kannst du mit Bestimmtheit sagen, ob es dort unten einen Ausgang gibt? Der Weg könnte enden, sodass wir nicht weiterkommen. Und wenn es dort einen Ausgang geben sollte. Wohin wird er führen?«
»Jetzt
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