Kaspar - Die Reise nach Feuerland (German Edition)
schwieg.
»Das mit dem Angeln gibt wohl nichts ... egal ... dann suchen wir uns eine Stelle, wo wir an den Bach kommen und können uns im Wasser abkühlen«, stupste Niko Sebastian an. »Na, was hältst du davon, Sebastian?«
Sebastian hob lustlos den Kopf und blickte auf das Wasser.
»Wir können ja schwimmen gehen«, schlug Lars vor.
»Sei nicht albern«, sagte Sebastian. »Ich habe keine Badehose dabei.«
Von Juana kam ein leichtes Grinsen.
»Ich habe auch keine Badehose dabei«, sagte Niko. »Egal, ich werde nackt ins Wasser springen. Wir alle werden nackt ins Wasser springen.«
Niko kullerte sich vor Lachen, als sein Blick Juana traf, sagte er mit leicht geröteten Wangen: »'tschuldigung, Juana.«
»Dann mal los«, sagte Sebastian aufmunternd. »Suchen wir einen Weg zum Bach.«
Als der Bachlauf wieder schmaler wurde, schoss das Wasser durch ihn hindurch.
»Puh, ist das heiß«, stöhnte Sebastian und musste den Satz wiederholen, da der reißende Bach manche Worte übertönte.
Als der Bachlauf wieder an Breite zunahm, wurde es auch wieder ruhiger.
»Dort«, sagte Sebastian aufgeregt, »ist ein Pfad.«
Ein schmaler Pfad schlängelte sich die Böschung hinab zum breiten, sandigen Bachufer.
»Und zu der Hütte sagst du nichts, Sebastian?«, wunderte sich Juana.
»Oh«, sagte Sebastian, »hab ich wohl übersehen.«
Ein Stück weiter, direkt am breiten Ufer, stand eine kleine Holzhütte mit hohem Kamin und einer kleinen überdachten Terrasse mit Blick bachaufwärts und einem großen Stapel Brennholz.
»Ob da einer wohnt?«, fragte Lars ängstlich.
»Werden wir gleich wissen«, antwortete Sebastian und nahm den kleinen Pfad, der hinab zum Bach führte.
Juana folgte ihm, dann Niko und schließlich Lars.
Als Niko den weißen Sand betrat, rief er: »Das ist Karibik-Feeling.« Er nahm eine Hand voll und warf den Sand im hohen Bogen über den Bach hinweg.
»Sei nicht so laut«, ermahnte Lars ihn und deutete auf die Hütte. »Es könnte jemand dort sein.«
»Na, wenn schon«, antwortete Niko.
Juana fühlte das Wasser. »Viel Spaß beim Schwimmen, Jungs«, sagte sie, »es ist eisig kalt.«
Sebastian ging auf die Hütte zu.
»Sebastian, warte auf uns«, flüsterte Juana und folgte ihm schnell.
»Komm schon«, winkte Niko Lars zu, »sehen wir mal nach, wer da wohnt.«
Lars folgte widerwillig.
Dornige Sträucher wuchsen an der linken Seite der Holzhütte, die schon etliche Jahre alt zu sein schien.
»Sieht irgendwie unbewohnt aus«, stellte Niko fest.
Sebastian betrat die Terrasse und ging auf die Tür zu. Die modrigen Holzdielen quietschten und ächzten, als würden sie jeden Augenblick unter seiner Last zusammenbrechen. Sebastian öffnete vorsichtig die Tür und schlüpfte dann hastig hinein. Juana und Niko folgten ihm.
»Hier wohnt niemand mehr«, sagte Juana, als sie den Staub sah.
»Sehe ich auch so«, kam es von Niko, der sich den verdreckten Holztisch ansah, auf dem eine Kerze in einem hölzernen Ständer stand.
»Gruselig«, sagte Lars, der zögernd die Hütte betrat.
Sebastian entzündete die Kerze mit dem Feuerzeug und sah im flackernden Licht, die schmuddelige kleine Kochecke und daneben den kleinen Kamin.
»Ein leckeres Süppchen gefällig?«, fragte Niko und deutete auf den Kessel, der über der Feuerstelle hing und noch halb gefüllt war.
»Boah, das also stinkt hier so«, sagte Lars naserümpfend, als er direkt neben dem Kessel stand.
»Wer mag hier gewohnt haben?«, fragte Juana.
Sebastian sah sich in dem kleinen Raum um. Doch viel mehr stand hier nicht. Nur noch ein kleiner Holzschrank, in dem er kleine und große Kessel und Holzteller und Holzlöffel fand. Durch die kleinen, verdreckten Fenster fiel kaum Licht hinein.
»Sollen wir hier sauber machen und ein paar Fische fangen?«, fragte Niko.
»Gute Idee«, sagte Sebastian, »bleiben wir etwas hier, bevor wir weitergehen.«
»Super«, johlte Niko und schnappte sich den alten Strohbesen in der Ecke und fing an zu kehren. »Kannst schon mal den Kessel ausschütten, Lars«, sagte er.
»Und wie soll ich den alleine tragen?«
»Sollten wir nicht vorher unsere Schätze ablegen?«, schlug Juana vor. »Oder wollt ihr sie die ganze Zeit mit euch tragen?«
Sie holten die wertvollen Schätze aus den Hosentaschen hervor, und wenig später türmten sich vier Häufchen aus Goldmünzen, Goldschmuck und Edelsteinen auf dem Boden neben dem Kamin auf.
»Na, komm, Lars, schütten wir den Kessel gemeinsam aus«, sagte Niko. »Gegrillte
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