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Kaspar - Die Reise nach Feuerland (German Edition)

Kaspar - Die Reise nach Feuerland (German Edition)

Titel: Kaspar - Die Reise nach Feuerland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Gronie
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Niko.
    »Wen meinst du jetzt? Den Adler oder das Ding im Bach?«, fragte Lars.
    »Den Adler«, antwortete Niko mit erhobenem Ast, und der Adler kam im Sturzflug auf sie zu.
    »Scheiße, Scheiße, Scheiße!«, brüllte Niko.
    Alles ging so schnell, dass Sebastian und seine Freunde nicht mehr reagieren konnten. Juana und Lars fielen kopfüber ins Farn. Niko wurde von dem riesigen Vogel abgedrängt und stürzte rücklings in die Büsche. Sebastian, der am nächsten am Wasser stand, wurde von dem Adler sanft ergriffen und vor dem Busch, wo Niko lag und jammerte, abgesetzt. Sebastian wunderte sich darüber, dass der riesige Vogel ihn nicht als Beute mitgenommen hatte. Er blickte dem Adler hinterher, der schnell hinauf in den Himmel stieg.
    »Mein Kreuz, verdammt - Scheiße«, stöhnte Niko.
    »Hast du dir weh getan?« Sebastian war ein wenig besorgt um seinen Freund.
    »Alles bestens, Kumpel«, winkte Niko schließlich ab und rieb sich die Blätter aus den Haaren.
    Der Adler kam zurück und flog direkt auf Sebastian zu. Mit offenem Mund – unfähig auch nur einen Finger zu rühren, sah Sebastian, wie der Adler sich im Flug verwandelte und menschliche Beine bekam. Der Vogel landete direkt vor Sebastian, streckte den riesigen Adlerkopf vor, die Flügel verschwanden und Sebastian blickte in die braunen Augen eines Jungen, der in seinem Alter zu sein schien. Er war barfüßig und trug nur eine kurze, ausgefranste Hose.
    »Ihr Narren«, fuhr der fremde Junge Sebastian an. »Ihr verdammten Narren. Was habt ihr hier zu suchen?«
    Der Junge wandte sich schnell dem Bach zu und tastete nach seinem Beutel, den er um den Bauch an einer Schnur trug. Plötzlich entstanden Wasserwirbel und eine brodelnde, zähflüssige Masse stieg an die Oberfläche. Casa'uhl stand auf, streckte seinen schwarzen Oberkörper aus der Masse heraus und wandte seinen schlanken Kopf Sebastian zu.
    Hastig fasste der Junge in den Beutel hinein und holte eine Hand voll silbernem Pulver heraus, das er ohne zu zögern in den Bach warf. Das Pulver regierte und ein unnatürlich hellgrünes Licht verbreitete sich im Bach und löste langsam die zähflüssige Masse auf, aus der sich das dämonische Geschöpf gebildet hatte – Casa'uhl wäre beinahe aus dem dunklen Reich ans Tageslicht getreten. Es flimmerte kurz im Bach auf und Casa'uhl war verschwunden.
    »Ihr habt verdammt großes Glück gehabt«, wandte der Junge sich Sebastian zu. »Wer seid ihr?«, fragte er.
    »Wer bist du?«, trat Sebastian ihm entgegen.
    »Mich nennt man Shan«, stellte der Junge sich vor.
    Der Wind spielte mit den schulterlangen, braunen Haaren des Jungen.
    »Wow«, trat Niko aus dem Gestrüpp hervor und klopfte sich die Blätter und Zweige ab. »Wie hast du das gemacht?«
    »Was gemacht?«, fragte Shan und wandte Niko sein schmales Gesicht zu.
    »Das mit dem Adler«, staunte Niko.
    Juana kam hinzu. Lars hielt sich zurück und beobachtete mit misstrauischem Blick den fremden Jungen aus sicherer Entfernung.
    »Ich bin ein Wandler«, erklärte der Junge.
    »Aha«, nickte Niko, »ein Wandler also, alles klar.« Niko verzog die Mundwinkel.
    »Bist du ein Freund?«, fragte Lars zittrig.
    »Freund oder Feind?«, alberte Niko herum. »Er hat uns vor dem Ding im Bach gerettet, Lars. Was glaubst du, was er ist?«, fragte Niko genervt.
    Lars kam vorsichtig hinzu, und Sebastian stellte sich und seine Freunde Shan vor.
    »Wir waren auf dem Weg nach ...«, fing Sebastian an, und Shan unterbrach ihn: »Hier führt kein Weg hinaus, Sebastian. Hier lauert der Dämon Casa'uhl auf euch und es gibt jede Menge tödliche Fallen. Deshalb nennt man es auch die Todesklamm.«
    »Na, toll«, sagte Niko erregt, »das ist ja toll. Wie sollen wir denn hier je wieder rauskommen?«
    »Ich werde euch einen nach dem anderen hier herausfliegen«, sagte Shan.
    »Oh«, stutzte Niko, »das ist gut.«
    »Woher kommst du?«, wollte Juana wissen.
    »Aus Kanau, einer kleinen Siedlung«, erklärte Shan. »Sie ist nicht allzu weit von hier.«
    »Aber ihr seid nicht von hier«, rätselte Shan.
    »Nein. Wir kommen von ...«, Sebastian überlegte.
    »... von einem weit entfernten Land«, fuhr Juana fort, »es heißt Großbritannien.«
    »Noch nie davon gehört«, sagte Shan.
    Sebastian kratzte sich am Ohr. »Es ist ja auch sehr weit weg von hier«, sagte er.
    »Und wie seid ihr in diese Klamm gekommen?«, fragte Shan neugierig.
    »Durch Magie«, antwortete Juana, »durch schwarze Magie eines bösen Zauberers, der uns hier gefangen

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