Kaspar - Die Reise nach Feuerland (German Edition)

Hoffnung, dass in der Menschenwelt wieder ein Junge geboren wurde, der das Zauber-Gen in sich trug.
    Balthasar zog nachdenklich an seiner Pfeife und ließ den Qualm langsam entweichen, den der Wind in Richtung Assassin trieb.
    Sebastian wandte sich ein wenig zittrig dem älteren Balthasar zu und flüsterte als befürchtete er der jüngere Balthasar könnte ihn hören: »Und ich bin der Junge mit dem Zauber-Gen, der diese Welt retten soll?«
    Balthasar nickte.
    »Ja«, sagte er nur.
    Sebastian gingen unendlich viele Fragen durch den Kopf.
    »Warum nennt man mich hier in dieser Welt Kaspar? Und warum verwendet mein Großvater diesen Namen in seinen Geschichten?«, fragte Sebastian. »Ist es Zufall, dass mein Großvater und ich den gleichen Namen haben?«
    »Das sind aber viele Fragen, Sebastian«, sagte Balthasar.
    »Ja«, entgegnete Sebastian, »und da fällt mir noch ein, mein Ururgroßvater hieß auch Kaspar Addams. Hat der Name Kaspar etwas zu bedeuten?«
    »Ja«, nickte Balthasar zufrieden, »in der Tat, der Name hat natürlich eine Bedeutung, Sebastian -«
    Sebastian horchte.
    »- du trägst das Zauber-Gen in dir, so wie auch dein Großvater und einst dein Ururgroßvater«, erklärte Balthasar.
    »Was? Mein Ururgroßvater hatte auch das Zauber-Gen besessen?«
    Balthasar nickte.
    »War er denn auch in dieser Welt gewesen? Haben Sie ihn gekannt? Wie war er denn so? Mehr wie Großvater oder Vater?«
    »Langsam, Sebastian. Also, jeder Mensch der das Zauber-Gen in sich trägt, ist in der Lage die magische Karte zu führen. Er wird damit zum Besitzer dieser Karte – zum Schatzbewahrer«, erklärte Balthasar und machte eine kurze Pause, »und genau das bedeutet der Name Kaspar: Schatzbewahrer. Und da du der neue Schatzbewahrer bist, wirst du von manch einem hier in dieser Welt Kaspar genannt.«
    »Wow«, staunte Sebastian. »Dann trägt also jeder, der das Zauber-Gen besitzt und die magische Karte führen kann, den Namen Kaspar?«
    Balthasar bestätigte Sebastians Frage mit einem Kopfnicken.
    »Haben sie denn nun meinen Ururgroßvater gekannt?«, hakte Sebastian nach.
    Balthasar schüttelte den Kopf.
    »Nein, ihn habe ich nicht kennengelernt.«
    »Schade. Ich würde gerne noch etwas von Ihnen wissen. Manchmal höre ich Stimmen, die mich Kaspar rufen – in meinen Träumen oder auf dem Piratenschiff. Und ich glaube, dass ich schon mal Ihre Stimme gehört habe – bei Großvater im Garten und im Wald der Hexen.«
    »Ja, ich habe versucht mit dir Kontakt aufzunehmen, das stimmt. Im Wald der Hexen habe ich versucht euch zu warnen, aber auf dem Piratenschiff, das muss jemand anderes gewesen sein.«
    »So, wer könnte mir denn dort geholfen haben?«
    »Vielleicht war es ja die magische Karte, die dir etwas zugeflüstert hat.«
    »Die Karte kann sprechen?«, stutzte Sebastian.
    Balthasar hob die Schultern und schmunzelte.
    »Du trägst das Zauber-Gen in dir und das verbindet dich mit ihr auf magische Weise«, erklärte Balthasar. »Sie spricht nicht laut, sodass jeder sie hören kann«, sagte Balthasar, »ihre Stimme ist in deinem Kopf.«
    »Wow«, staunte Sebastian wieder.
    Dann sah Sebastian, wie der jüngere Balthasar seine Pfeife zu Ende geraucht hatte und den Tabak aus dem Pfeifenkopf klopfte. Langsam erhob er sich von seinem Schemel und bewegte sich vorsichtig hinunter ins Tal, auf Assassin zu.
    »Es wird Zeit zu gehen, Sebastian«, sagte der ältere Balthasar an Sebastian gewandt.
    »Dann war es mein Großvater, der die goldene Kugel gefunden hat?«, sagte Sebastian wie aus der Pistole geschossen.
    Balthasar nickte.
    »Warum haben Sie oder Nox meinen Großvater nie aufgeklärt, dass er verflucht ist und mit einem Vergessenheitszauber leben muss?«, fragte Sebastian.
    »Wenn du dich an die Gedanken meines jüngeren Ichs erinnerst, hat Nox es ja versucht, aber der Vergessenheitszauber war bereits zu weit fortgeschritten. Und wie du sicherlich schon weißt, kann ich diese Welt nicht verlassen, das ist nur einem Erdgeist möglich«, fing Balthasar an, »außerdem muss man vorsichtig sein, wenn man jemandem die Wahrheit über seine Vergangenheit erzählt, der einem Vergessenheitszauber zum Opfer gefallen ist«, erklärte Balthasar mit betonter Stimme. »Er könnte nämlich ganz den Verstand verlieren.«
    »Gibt es denn keinen Gegenzauber?«, fragte Sebastian.
    Balthasar schüttelte den Kopf, als er sagte: »Das ist leider nicht so einfach möglich – das geht wirklich nicht, mein Junge. Man müsste den genauen Zauber und