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Kaspar - Die Reise nach Feuerland (German Edition)

Kaspar - Die Reise nach Feuerland (German Edition)

Titel: Kaspar - Die Reise nach Feuerland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Gronie
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besuchen kam. Als Joe wieder in die Menschenwelt zurückkehrte, heftete sich ein gefährlicher Zauber an seine Fersen, der von Drawen stammte. Balthasar entsann sich, wie er Nox in die Menschenwelt entsandte, um Joe zu warnen. Als Nox in die Andere-Welt zurückkehrte, hatte er Balthasar erzählt, dass es bereits zu spät war und dass er Joe nicht mehr helfen konnte - Joe war von einem Vergessenheitszauber befallen. Nox erzählte ihm noch, dass Joe die magische Karte versteckt hatte, doch wo er das getan hatte, das blieb ein Geheimnis, denn als der Vergessenheitszauber seine ganze Wirkung zeigte, wurden alle Erinnerungen an die Andere-Welt aus Joes Gedächtnis gestrichen.
    Sebastian wandte sich dem älteren Balthasar zu.
    »Damit war es Drawen gelungen, das Band zwischen den beiden Welten zu entzweien«, erklärte Balthasar.
    »Sie kannten meinen Großvater?«, fragte Sebastian erstaunt. »Er war hier, in dieser Welt?«
    Balthasar nickte.
    »Dann hat nicht mein Ururgroßvater die Geschichten erlebt, die in dem Buch geschrieben stehen, sondern mein Großvater«, stellte Sebastian fest und versuchte seiner Stimme Festigkeit zu geben.
    »Ja.«
    »Aber er schreibt über Kaspar, meinen Ururgroßvater.«
    Balthasar schüttelte den Kopf.
    »Er schreibt über Joe Kaspar Addams«, stellte Balthasar klar. »Für seine Geschichten hat er seinen zweiten Namen verwendet«, erklärte er.
    »Was ist mit seinen Freunden, die er im Buch erwähnt? Wer waren sie?«, wollte Sebastian wissen.
    »Seine drei Freunde hatte er erfunden«, antwortete Balthasar. »Vielleicht um seine Geschichten lebhafter zu machen«, vermutete er und fügte hinzu: »Dass dein Großvater drei Freunde gewählt hat, die deinen Freunden ähneln ist reiner Zufall.«
    »Glauben Sie an solche Zufälle?«
    Balthasar hob die Schultern.
    Sebastian sah Balthasar fassungslos in die Augen.
    »Ich habe deinen Großvater kennengelernt, als er etwa so in deinem Alter war, und ich habe ihn um Hilfe gebeten ...«
    »Sie baten ihn um Hilfe?«
    »Ja, Sebastian«, nickte Balthasar ihm zu. »Du musst wissen, dein Großvater trägt ein Zauber-Gen in sich genauso wie du es tust -«
    Sebastians Mund stand weit offen. Kein Wort drang mehr über seine Lippen.
    »- und das macht ihn und dich zu etwas ganz Besonderem«, fügte Balthasar hinzu, »denn dadurch ist es dir und deinem Großvater möglich, die magische Karte zu führen.«
    Sebastian brachte immer noch kein Wort heraus.
    »Sprachlos?«, fragte Balthasar.
    Sebastian schwieg.
    »Sehen wir mal, was mir damals noch so durch den Kopf ging«, sagte Balthasar und wandte sich seinem jüngeren Ich zu.
    Dem jüngeren Balthasar ging so einiges durch den Kopf, bevor er sich an die Zeit entsann, die dem Königreich Nebra einen langen Frieden schenkte. Sebastian bekam mit, wie Balthasar sich große Sorgen machte, weil in der Menschenwelt noch immer kein Nachfolger für die magische Karte geboren war. Sebastian erfuhr von Balthasars Gedanken, dass der schwarzmagische Zauberer Drawen mittlerweile genug Kräfte gesammelt hatte und die Rückkehr aus seiner Verbannung plante. Sebastian spürte, wie die Gefühle von dem jüngeren Balthasar aufgewühlt wurden, als er an das zweite finstere Zeitalter dachte, das Drawen hiermit eingeläutet hatte. Der jüngere Balthasar erinnerte sich an den Besuch in einer Taverne, wo ihm zu Ohren kam, dass der Zauberer Drawen die Macht über alle Königreiche und alle Zauberwesen wie Elfen, Feen und Zwerge, sowie über alle Drachen an sich reißen wollte.
    Sebastian wurde kreidebleich wie ein weißes Leinen, als er sich immer tiefer in den Gedanken des jüngeren Balthasars vergrub.
    Wieder zog der weißbärtige Zauberer an seiner Pfeife und fuhr sich mit der Hand durch den langen Bart. Es herrschte eine friedliche Stille hier oben auf dem Hügel – eine friedliche, schöne Welt, dachte der alte Mann. Ein Schauer durchlief ihn im schwächer werdenden Licht - das ihn umhüllte wie ein frostiges Tuch.
    Der jüngere Balthasar erinnerte sich, wie er Gespräche von zwielichtigem Gesindel in Spelunken belauscht hatte, die vor vorgehaltener Hand tuschelten, dass der Zauberer Drawen ein Bündnis mit den Geisterwesen aus der Zwischenwelt eingehen wollte, damit er seine Pläne verwirklichen konnte – nicht ganz ungefährlich für den Zauberer, denn die Geisterwesen waren unberechenbar. Sebastian fühlte, wie Balthasar verzweifelt nach einem Weg suchte, um das bevorstehende Unheil aufzuhalten. Balthasar hatte die große

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