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Kassandra Verschwörung

Titel: Kassandra Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I Rankin
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angemessen waren, ließ sich dadurch aber nicht beeindrucken.
    »Jeder, der das Konferenzzentrum betritt, muss diesen Metalldetektor passieren. Es ist eine Spezialanfertigung, die, soweit mir bekannt ist, ihrer Kosten wegen bisher noch auf keinem einzigen Flughafen zum Einsatz kommt. Kosten haben bei diesem Gipfel keine Rolle gespielt. Doch vor dem Durchschreiten des Metalldetektors findet auch noch eine Leibesvisitation statt. Keine allzu unangenehme und störende, und die Regierungschefs müssen sich dieser speziellen Prozedur natürlich nicht unterziehen.« Ein Lächeln. »Wir glauben, dass wir ihnen vertrauen können.« Einige lachten, auch Trilling. »Jedes Gepäckstück wird von Hand sowie mit einem Handdetektor überprüft, bevor es durch dieses Röntgengerät geschickt wird.« Barker tätschelte die Maschine. »Auch dieses Gerät wurde in Großbritannien entwickelt und hergestellt und ist leistungsfähiger als die zur Gepäckkontrolle eingesetzten Röntgenschleusen auf Flughäfen. Zum Beispiel weist ein eingebauter Computer den Bediener auf Ungewöhnlichkeiten hin. Darf ich Sie dann alle bitten, sich einer Leibesvisitation zu unterziehen und einer nach dem anderen den Metalldetektor zu passieren?«
    »Was ist, wenn zwei Personen gleichzeitig durchgehen?«, wollte eine amerikanische Stimme wissen.
    »Dann werden sie zurückgeschickt«, antwortete der Assistent schnell. »Der Scanner akzeptiert nicht zwei Personen gleichzeitig. Sie müssen beide zurück, für den Fall, dass der eine dem anderen etwas zugesteckt hat, und dann den Detektor noch einmal einzeln passieren.«
    Der Innenminister strahlte. »Gibt es noch weitere Fragen?« Es gab keine. »Dann schlage ich vor, dass wir weitergehen.«
    Die Führung wurde zügig durchgezogen, doch Elder fiel auf, dass der Assistent häufiger als angebracht die Beantwortung der Fragen übernahm. Wie es schien, war der Innenminister nicht ausreichend vorbereitet; und falls doch, hatte er so einiges vergessen. Aber egal, das hier war nur PR und nicht so wichtig.
    Sie besichtigten den Konferenzsaal, in dem der Gipfel stattfinden sollte: die Dolmetscherkabinen; die Ruheräume; die kleineren, etwas intimeren Besprechungszimmer; die für die jeweiligen Delegationen eingerichteten »Suiten« – alle ausgestattet mit Computerterminals und Faxgeräten; die Toiletten; die Presseräume; den Überwachungsraum. Es existierte sogar ein kleiner Fitnessraum. Sie kamen an Technikern vorbei, die eifrig damit beschäftigt waren, die Räume nach etwaigen Abhörgeräten zu durchforsten. Ein Polizist, der sich in dem Anzug, den er trug, sichtlich unwohl fühlte, schlenderte an ihnen vorbei und hielt einen angeleinten Spürhund im Zaum. Putzkräfte schienen jede bereits blitzblanke Fläche noch ein weiteres Mal zu bearbeiten, und nach ihnen tauchten weitere Techniker auf, um ihrerseits noch einmal nach unerwünschten Gerätschaften zu suchen.
    »Äußerst eindrucksvoll. Ich bin sicher, dass Sie mir beipflichten werden«, resümierte der Innenminister. Einige nickten, es gab zustimmendes Gemurmel. Der Innenminister setzte, Elders Meinung nach, wie alle Politiker Bemühungen mit Erfolg gleich, nach dem Motto: Je mehr Vorkehrungen man an einem Ort traf, desto sicherer wurde er. Dem stimmte Elder ganz und gar nicht zu. Je ausgeklügelter die Sicherheitsvorkehrungen waren, desto anfälliger waren sie für Schlupflöcher; je mehr Personen beteiligt waren, desto leichter konnten sich Fremde Zutritt verschaffen; und je stärker man sich auf Technik verließ... Na ja, das Wort »verließ« sagte ja schon alles. Man sollte sich auf gar nichts verlassen müssen. Dass so umfassende Vorkehrungen erforderlich waren, lag vor allem daran, dass man das Zentrum Londons als Austragungsort für den Gipfel ausgewählt hatte. Und der Grund dafür, dass London ausgewählt worden war, hatte wenig mit Sicherheit, aber viel mit Prestige zu tun.
    Elder hätte eine abgelegene Burg, den Gipfel des Ben Nevis oder einen unterirdischen Bunker gewählt. Aber das kam natürlich nicht infrage. Es waren schließlich Staatsmänner, und Staatsmänner versteckten sich nicht, nicht bei Gipfeltreffen. Gipfel waren Medienereignisse. Die Bilder wurden auf der ganzen Welt ausgestrahlt, es waren einzigartige Gelegenheiten für schöne Fotos und das Abgeben von Statements. Kein Staatsmann wollte sich eine derartige Publicity entgehen lassen. Es würde nicht mehr lange dauern, und Gipfeltreffen würden von Agenturen veranstaltet.
    Die

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