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Kassandra Verschwörung

Titel: Kassandra Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I Rankin
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den Gruß laut vorlas.
    »›Harte Arbeit, aber es macht Spaß. Bis bald, C.‹« Er drehte die Karte hin und her. »Und in Druckschrift.«
    Tessa schüttelte den Kopf. »So würde Chris nie schreiben«, sagte sie. »Und schon gar nicht in Druckschrift .«
    »Eine Zeitverschwendung?«, fragte Greenleaf. »›Grüße aus Auchterarder.‹ Die hat vielleicht Nerven.«
    Doyle studierte noch einmal die Karte und sah dann seinen Partner an.
    »Dann rufst du Elder wohl besser doch an«, sagte er.
     
    »Von wo rufen Sie an?«, fragte Dominic Elder ins Telefon.
    »Von zu Hause. Doyle hat mich eben abgesetzt.«
    Elder lag in seinem Hotelzimmer auf dem Bett; mit einem Arm bedeckte er seine Augen. Im Zimmer brannte kein Licht, doch der orangefarbene Schein der Straßenbeleuchtung drang durch die Vorhänge und verschlimmerte seine Migräne. Er war müde, hundemüde und brauchte Ruhe. Zum ersten Mal hatte er Heimweh nach seinem kleinen Cottage, seinem gemütlichen Zimmer, seinem Schlummersessel.
    »Was halten Sie davon?«, fragte Greenleaf. Er hatte Elder bereits von der Ansichtskarte erzählt.
    »Sie ist ein so verräterischer Hinweis, dass wir sie vermutlich erst entdecken sollten, wenn alles vorbei ist. Was wiederum bedeutet, dass es bald so weit ist.«
    »Glauben Sie, die Hexe weiß, dass wir ihr auf der Spur sind?«
    »Hängt davon ab, ob sie sich mit unserem Freund, dem Holländer, in Verbindung setzen muss. Die Telefonzentrale des Hotels wird überwacht. Die beiden Polizisten, die sie auf die Wache gebracht haben, behaupten steif und fest, sie hätten die Verhaftung eines Holländers ihr gegenüber nicht erwähnt, aber sie könnten natürlich auch lügen.«
    »Sie halten es für möglich, dass meine Kollegen sich gegenseitig decken, anstatt die Wahrheit zu sagen?«
    »Wenn sie wirklich nichts gesagt haben, stehen die Chancen nicht schlecht, dass sie es nicht weiß. Immerhin war sie nicht in der Nähe der Kripoabteilung, in der sich der Holländer aufhielt. Aber dennoch, wenn sie sich so unmittelbar in seiner Nähe befand, kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, dass sie nichts mitgekriegt hat.«
    »Dann weiß sie auch, wie dicht wir ihr auf den Fersen sind, oder?«
    »Und wie dicht sind wir ihr auf den Fersen, John?«
    »Wir wissen, als wer sie sich ausgibt. Wir haben den Schlüssel zu einer Garage und eine vermisste Beamtin. Wir werden Christine Jones in irgendeiner Garage finden.«
    »Irgendwo in der Nähe von Hackney.«
    »Falls sich Ihr Riecher, was das Straßenverzeichnis angeht, als richtig erweist.«
    »Vergessen Sie nicht, dass Barclay das Straßenverzeichnis entdeckt hat.«
    »Vergesse ich nicht. Aber wessen Spitzel hat den Holländer denn überhaupt erst entdeckt?«
    Ja, Charlie Giltrap. Elder schuldete Charlie für den Tipp einen ziemlich großen Drink.
    Greenleaf redete immer noch. »Ist Barclay Ihr... ist er eine Art Protegé von Ihnen?«
    »Nicht ganz. Der Schlüssel wird übrigens heute Abend kopiert. Inspector Whitlock wird die Suchaktion koordinieren.«
    »Whitlock?«
    »Arbeitet auf der Wache in Hackney. Man hat mir gesagt, er sei ein guter Mann für so einen Job.«
    »Also hat sich der Holländer Christine Jones geschnappt...«
    »Und die Hexe hat ihre Identität angenommen. Wie ich gehört habe, hat McKillip unseren Holländer identifiziert.«
    »Er hat sofort auf ihn gezeigt.«
    »Gut, dann können wir ihn noch ein bisschen länger festhalten. Allerdings ist es trotzdem etwas spät. Die Beteiligung an der Operation ist nahezu sicher inzwischen abgeschlossen.«
    »Glauben Sie, sie wird versuchen, den Anschlag von diesem Gebäude in der Victoria Street aus zu verüben?«
    »Ja, Victoria Street 1 bis 19.« Elder hielt inne. »Oder vielleicht auch von einem der anderen Gebäude des Wirtschaftsministeriums entlang der Strecke.«
    »Jedem Gebäude wurden bereits spezielle Einsatzkräfte zugewiesen.«
    »Ja, und das wird ihr bestimmt nicht verborgen geblieben sein.«
    »Aber Sie glauben trotzdem, dass sie es versuchen wird? Das ist doch Selbstmord.«
    »Ich weiß. Ich verstehe einfach nicht, was für ein Spiel sie spielt.«
    »Wie meinen Sie das?«
    Elder seufzte. »Ach, wahrscheinlich ist es nichts. Ich habe nur den Eindruck... Sie macht einfach zu viele Fehler, John.«
    »Vielleicht wird sie alt, hä?«
    Eder lächelte in die Dunkelheit. »Vielleicht.« Am anderen Ende der Leitung waren Geräusche zu hören. Geschirrgeklapper. Ein gedämpftes »Danke, Schatz, bin gleich fertig«, wahrscheinlich von

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