Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Kassandra Verschwörung

Titel: Kassandra Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I Rankin
Vom Netzwerk:
wedelte mit einigen Dokumenten. »Ich hatte sie im Kofferraum vergessen.«
    Der Polizist sah Elder an, der mit einem Nicken seine Einwilligung gab. Der Polizist trat zur Seite und ließ Connaught ins Gebäude.
    »Was ist denn los?«
    »Sicherheitsmaßnahmen«, erklärte der Wachmann. »Sie suchen irgendeine Frau.« Das erinnerte ihn an etwas. »Wer war eigentlich diese blonde Lady, die Sie eben begleitet hat?«
    Connaught schüttelte den Kopf. »Sie ist mir im Aufzug begegnet. Keine Ahnung, wer sie war.«
    »O mein Gott!«, rief Elder und stürmte zur Treppe.
     
    Da war wieder dieses Schlurfen, als ob jemand, der auf einem Stuhl saß, mit den Füßen auf dem Boden schabte. Doyle, der den Rücken gegen die Wand neben der Tür gepresst hatte, holte tief Luft, pochte mit der Faust an die Tür und zog sie sofort aus einer etwaigen Schusslinie. Stille.
    Er klopfte erneut, diesmal ein wenig stärker. »Ist da drinnen jemand? In fünf Minuten beginnt eine Sitzung. Hallo, ist da jemand?«
    Stille. Greenleaf und Trilling beobachteten ihn von ihrer Position ein Stück weiter den Flur entlang. Greenleaf sagte etwas zu Trilling, doch er sprach so leise, dass Doyle ihn nicht verstand. Trillings gedämpfte Stimme hingegen war noch in einem vollen Fußballstadion zu hören.
    »Verstehe... Ja, selbstverständlich... Wie Sie meinen...« In dem Moment kam eine Mitteilung über Greenleafs Funkgerät (Doyle hatte seins ausgestellt; es lag neben ihm auf dem Boden). Greenleaf hörte zu und murmelte eine Antwort.
    Doyle leckte sich die Lippen. Es hatte keinen Sinn mehr, irgendetwas vorzutäuschen; außerdem war die Zeit für Täuschungsmanöver abgelaufen. Traynor kam zurück und drängte sich an Greenleaf und Trilling vorbei. Er hatte vier Männer im Schlepptau.
    »Die Vorhänge sind im Weg«, flüsterte Traynor. »Von der anderen Straßenseite kann man nichts erkennen. Absolut keine Bewegung.«
    Doyle nickte. »Aber ich kann was hören.« Unter seinen Armen breiteten sich Schweißflecken aus. In diesem Augenblick kam Greenleaf zu ihm geschlichen.
    »Sie passieren das Gebäude genau jetzt.«
    »Dann können wir nicht mehr länger warten«, stellte Doyle klar. Er zog seine Pistole, umfasste sie mit beiden Händen und zielte an die Decke. Dann schloss er kurz die Augen. »Gut«, forderte er die neu dazugekommenen Männer auf. »Wir gehen rein.« Sie zogen jetzt alle ihre Waffen! Es klickte ein paar Mal leise, als sie die Pistolen entsicherten. Doyle schaute Traynor an. »Wollen Sie die Tür eintreten?« Traynor nickte. »Okay, zwei Männer hinter mich, zwei auf die andere Seite der Tür. Sobald die Tür offen ist, stürmen wir rein. Die auf meiner Seite nehmen den unteren Bereich ins Visier, die anderen decken den über unseren Köpfen ab. Sie übernehmen die Diagonalen. Verstanden?«
    Alle nickten und nahmen ihre Positionen ein. Doyle drückte sich erneut an die Wand, diesmal in der Hocke. Traynor stand vor der Tür und taxierte sie einen Moment lang. Greenleaf, der zurück zu Trilling gegangen war, um ihn zu informieren, hatte ebenfalls seine Waffe gezückt und rückte jetzt wieder vor in Richtung Konferenzraum. Das Funkgerät hielt er in seiner freien Hand. Doyle nickte Traynor zu. Traynor trat einen Schritt zurück, hielt mit beiden Händen die Pistole umklammert und zielte auf das, was auch immer sich hinter der Tür befand. Er hob sein rechtes Knie, sodass die Sohle seines Schuhs direkt unterhalb des Knaufs Richtung Tür wies. Dann holte er tief Luft.
     
    Dominic Elder lief die Treppe hinauf, durchquerte den Empfangsbereich und stürmte durch die Glastür hinaus auf die Victoria Street. Er rannte in eine winkende, jubelnde Menschenmenge hinein, die durch metallene Absperrgitter von der Straße getrennt wurde. Die Motorräder, die den Konvoi eskortierten, dröhnten. Plötzlich glitzerte es am Himmel, und aus einem der Fenster flatterte ein Vorhang.
    Und dann folgte die Explosion.
    Ein dumpfer Knall. Auf keinen Fall eine starke Explosion, aber stark genug, die Menschenmenge in Panik zu versetzen. Die Motorräder beschleunigten plötzlich ihr Tempo, ebenso die Autos. Kotflügel drückten sich in Kotflügel, als die Fahrer der nachfolgenden Wagen aufs Gas drückten. Die auf der Straße postierten Sicherheitsleute hatten jetzt ihre Waffen gezogen und versuchten herauszufinden, was passiert war. Es regnete Glas, das war es, was passierte. Große und kleine Scherben sowie Splitter prasselten auf die Menschen herab. Und die Schreie schienen

Weitere Kostenlose Bücher