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Kassandra Verschwörung

Titel: Kassandra Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I Rankin
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sich fragten, was passiert war. Elder drängte an ihnen vorbei ins Foyer und stürmte auf den Rezeptionstresen zu. »Der Innenminister«, stieß er atemlos hervor, »ich muss wissen... ob er mit den anderen zum Buckingham Palace unterwegs ist?«
    »Ich prüfe das schnell.« Die Rezeptionistin tätigte einen Anruf über das Haustelefon. »Jan, was für Pläne hatte Mr. Barker für die Mittagszeit?« Sie hörte zu. »Danke«, entgegnete sie und beendete das Gespräch. »Er ist nach Hause gefahren«, teilte sie Elder mit. »Sein Wagen hat ihn vor zehn Minuten abgeholt.«
    »Danke«, entgegnete Elder. Barclay und Dominique warteten im Innern des Foyers, direkt neben dem Ausgang. »Er ist nach Hause gefahren«, teilte Elder ihnen mit. »Ich weiß, wo er wohnt.« Schon war er wieder draußen, das junge Paar folgte ihm. Er lief die Treppe hinunter und sah sich im Gehen um. »Wir brauchen ein Auto.«
    Dominique blieb ihm auf den Fersen und nahm die vor dem Gebäude geparkten Wagen in Augenschein. »Wie wäre es mit diesem?«, fragte sie. Es war ein gekennzeichneter Rover 2000 der Metropolitan Police. »Der Schlüssel steckt sogar.« Sie öffnete schon die Fahrertür. »Sie weisen mir den Weg, steigen Sie ein!«
    Elder nahm auf der Rückbank Platz, Barclay auf dem Beifahrersitz. Dominique hatte den Motor bereits angelassen, starrte aber erst mal die Schalter und Knöpfe an.
    »Was ist das Problem?«, erkundigte sich Barclay.
    »Ich habe noch nie ein Auto mit Rechtslenkung gefahren.« Sie manövrierte den großen Wagen aus der Parklücke. »Sehen Sie mal nach, ob Sie das Martinshorn finden, Michael!« Nach ein paar Fehlversuchen hatte er den richtigen Knopf gefunden. Die Leute starrten sie an, als sie auf die Hauptstraße bogen. »Wo lang?«, rief sie dem hinter ihr sitzenden Elder zu.
    »Erst mal geradeaus«, erwiderte er. »Ich sage Ihnen Bescheid, wenn Sie abbiegen müssen.«
    Dominique nickte, schaltete einen Gang rauf, überlegte es sich anders, schaltete wieder zurück und trat aufs Gas. Barclay wurde gegen die Rückenlehne seines Sitzes gepresst. Er drehte sich um, doch Elder schien völlig unbeeindruckt. Er brüllte etwas in sein Walkie-Talkie.
    »John? John?«
    »Dominic, wo sind Sie? Ich kann Sie kaum...« Die Verbindung brach ab.
    »Ich bin auf dem Weg zu Jonathan Barkers Haus. Wir vermuten, dass die Hexe es auf ihn abgesehen hat. Over.«
    Er lauschte dem Knacken und dem statischen Rauschen. Dann: »Tut mir leid, Dom... die Verbindung ist abgebrochen... habe nicht verstanden... bitte wiederho...«
    »Wir sind außer Reichweite«, stellte Barclay fest.
    »Ja«, stimmte Elder ihm zu und warf sein Walkie-Talkie auf den Sitz neben sich. Es sprang hoch und landete auf dem Boden, wo es noch ein letztes statisches Rauschen abgab und dann den Geist aufgab. Elder sah aus dem Fenster. »Hier rechts!« Dominique trat auf die Bremse und riss den Wagen herum. Barclay versuchte verzweifelt, sich anzuschnallen.
    »Vertrauen Sie mir nicht, Michael?«, rief sie. »Immerhin bin ich den Pariser Verkehr gewohnt. C’est facile! «
    Elder griff zwischen den beiden hindurch und schnappte sich das Polizeifunkgerät.
     
    Jonathan Barker, der Innenminister, besaß ein Stadthaus am Holbein Place in Belgravia. Es war eines seiner drei Häuser im Vereinigten Königreich; die anderen, ein ehemaliges Pfarrhaus und ein altes Jagdschlösschen, befanden sich in Dorset und in der Speyside. Seine Londoner Adresse war nicht allgemein bekannt, aber zurückhaltend gab er sich als Minister auch nicht gerade. In der kurzen Zeit seit seinem Amtsantritt hatte er Journalisten bereits diverse Interviews auf seiner Türschwelle gegeben. Der Parkplatz vor seinem Haus wurde mithilfe zweier leuchtend roter Verkehrsleitkegel frei gehalten, die auf der Straße standen, wann immer Barkers Wagen mit Chauffeur unterwegs war. In der Regel funktionierte das System. Wenn jemand es missachtete, waren es meist Handwerker oder Touristen, die die Kegel einfach auf den Bürgersteig stellten, um sich einen Parkplatz für ihre Transporter oder BMWs zu schaffen.
    Heute blockierte ein Alfa Romeo den Parkplatz.
    Der Chauffeur fluchte leise und stoppte den Wagen des Ministers mit so viel Abstand hinter dem Alfa auf der Straße, dass der Fahrer genug Platz zum Ausparken hatte – in der Annahme natürlich, dass er sich überhaupt in der Nähe befand. Der Chauffeur drückte auf die Hupe, für den Fall, dass sich der Fahrer in einem der Nachbarhäuser des Ministers

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