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Kassandras Fluch

Kassandras Fluch

Titel: Kassandras Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sollte die haben?«
    »Weiß ich noch nicht.«
    »Aber ich. Zwei Trottel auf Achse.«
    »Gut. Oder zwei Trottel auf dem Weg zur Hölle.«
    »Ja, das paßt auch.«
    Noch bestand die Hölle nur aus Hitze und nicht aus dem Teufel und einem Meer von Flammen und Folter. Die Straße war gut, mußte sie sein, war sie überall, wo die Militärs das Sagen hatten. Die bekamen ja genug Geld, im Gegensatz zu den Leuten, die es eigentlich gebraucht hätten.
    Auf dem Weg nach Gibraltar kamen wir uns vor wie in einem Militärlager. Selbst wenn Panzer gefahren wären, hätte uns das nicht weiter gewundert.
    Die Stadt schluckte uns. Von der Silhouette her modern, aber es gab auch eine Altstadt mit engen Gassen, vielen Torbögen und kleinen Innenhöfen, die auch bei größter Hitze teilweise noch schattig waren. Wir sollten uns mit einem gewissen Captain Lahmer treffen. Ich rechnete mit einem hohen Militäroffizier, wunderte mich allerdings, als wir ihn in der Bar eines Hotels erwischten und einen Mann vor uns sahen, der mir gerade bis zur Schulter reichte, aussah wie ein braver Schüler und das Haar auch so trug. Nur die Augen paßten nicht zu seinem unauffälligen Gesicht. Sie waren gletscherhart, wie auch der Händedruck, mit dem er uns begrüßte.
    »Man hat Sie von London aus avisiert. Wollen Sie sich erst einmal frisch machen?«
    »Das wäre gut.«
    »Wann kann ich Sie hier erwarten?«
    »In dreißig Minuten.«
    Suko hatte die Stirn gerunzelt. Im Lift sagte er zu mir: »Wenn der dreißig Minuten sagt, dann meint er das auch.«
    »Dann sei mal pünktlich.«
    »Du nicht?«
    »Kommt es auf eine Minute an? Wie sagen die Spanier so richtig? Mañana, morgen.«
    »Ja, stimmt auch.« Über mein Zimmer regte ich mich nicht auf, obwohl es viel Geld kostete und klein war. Iis besaß eine Klimaanlage, die auch funktionierte, und das wog vieles wieder auf.
    Das Wasser aus der Dusche floß etwas dünn, deshalb blieb ich länger unter den Strahlen, trocknete mich ab und legte mich noch etwas aufs Ohr. Erst als Suko klopfte, schreckte ich hoch. Angezogen war ich schon, sah das Grinsen meines Partners und hörte seine Stimme, in der ein Vorwurf mitschwang.
    »Du bist schon fünf Minuten über die Zeit.«
    »Na und?«
    »Latimer wird sich irgendwohin beißen.«
    »Soll er.« Ich reckte mich, schnappte mir mein dünnes Jackett und streifte es über.
    Latimer wartete wieder in der Bar. Er sah so aus, als hätte er seine Hallung um keinen Millimeter verändert, sein Blick kam mir böser vor als bei unserer Ankunft.
    »Ja, wir sind drüber, Meister. Nehmen Sie es nicht tragisch, der Tod kommt früh genug, auch für Sie.«
    »Möchten Sie etwas trinken?«
    »Wasser.«
    Er bestellte für Suko und mich. Kaum standen die Getränke, kam er zur Sache. »London hat mich nur wenig informiert. Soviel ich weiß, geht es um diese…«, er verzog die Mundwinkel, »diese Frau…«
    »Genau.«
    »Was wollen Sie von ihr? Weshalb ist sie plötzlich so wichtig für unser Land geworden?«
    »Keine Ahnung«, erwiderten Suko und ich wie aus einem Mund.
    »Erzählen Sie doch nichts.«
    Ich beugte mich vor. »Vielleicht wissen Sie mehr, Latimer. Euch Geheimdienstfritzen bleibt doch nichts verborgen. Ihr hört ja sogar, wenn Lady Di hustet.«
    »Sie scheinen über unsere Arbeit nicht informiert zu sein, Mr. Sinclair.«
    »Das will ich auch im allgemeinen nicht sein, aber reden wir über den speziellen Fall der Lady Kassandra. Was ist sie für ein Mensch? Weshalb lebt sie hier?«
    »Sie war einmal ein Star.«
    »Auf der Leinwand?« fragte Suko völlig harmlos.
    Latimer lief etwas an. »Sind Sie eigentlich gekommen, um mich hierauf den Arm zu nehmen?«
    Suko hob beide Arme. »Bewahre, Meister. Aber wir wissen tatsächlich wenig über sie.«
    »Lady Kassandra war im Geschäft ein Star!«
    Jetzt wurde ich sauer. »In welch einem Geschäft, verdammt? Doch nicht in einem Bäckerladen.«
    »In unserem.«
    »Ah — Spionage.«
    »Abwehr.«
    »Geheimdienst«, sagte Suko. »Exakt.«
    »Und weiter? Bitte.« Er deutete mit dem Zeigefinger auf Latimer.
    »Lassen Sie sich nicht jedes Wort aus der Nase ziehen.« Der Captain nickte. »Lady Kassandra kannte fast alles. Sie fütterte uns mit Informationen, über die wir nur die Köpfe schütteln konnten. Diese Frau besaß ein Wissen, phänomenal.«
    »Sie haben davon profitiert?«
    »Nicht ich persönlich, Mr. Sinclair. Ich habe nie mit ihr zusammengearbeitet, ich bin einfach zu jung gewesen. Das war alles vor meiner Zeit.«
    »Darf ich

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