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Kassandras Fluch

Kassandras Fluch

Titel: Kassandras Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wechselten sich ab. Ein unsicheres Licht, an das sich meine Augen nicht gewöhnten. Ich mußte achtgeben, die Straße war kurvig und zudem viel befahren. Allerdings auch so ausgebaut, daß schwere Militärlaster sogar bei Gegenverkehr um die Kurven fahren konnten.
    Das Haus konnten wir nicht übersehen. Als Kuppelbau stand es auf einer Felsenplatte und gleichzeitig zum Wasser hin günstig gelegen. Ich konnte mir durchaus vorstellen, daß es innerhalb der Felsen vom Haus her einen Zugang gab.
    Die anderen Häuser lagen tiefer. Ebenfalls weiß gebaut, viele kastenartig und in Form von Bungalows, nur das der Lady Kassandra besaß eine Kuppel als Dach. »Sehr schön«, sagte Suko.
    »Wen meinst du?«
    »Dich nicht, Alter, das Haus.« Er drehte sich wieder um. »Nein, Latimer hat uns keinen seiner Leute geschickt. Wie schön.«
    »Warum sollte er auch? Der weiß doch, wo wir zu finden sind und wird schon alles in die Wege leiten.«
    Suko wiegte den Kopf. »Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, daß unser Freund Latimer mehr weiß, als er zugeben will. Da steckt einiges dahinter, glaube mir.«
    »Noch aus alten Zeiten?«
    »Ja. Und ich bin froh, daß ich ihm nicht alles erzählt habe. Außerdem wird der Ring noch eine große Rolle spielen. Er ist unser wichtigstes Indiz.«
    »Du meinst die Steine.«
    »Auch, du Korinthenkacker.«
    »Was ist das denn?« fragte Suko.
    Ich bewegte die Stirn. »Kennst du den nicht? Korinthenkacker sind Menschen, die, wenn sie ihr Auto putzen, noch mal gegen die Chromverzierung hauchen, um sie besonders blank zu bekommen. Anschließend suchen sie mit einer Lupe den Lack nach Staub ab.«
    »Jetzt weiß ich Bescheid.«
    Ich grinste und bog nach rechts ab, wo grüne Hecken die Sicht auf Häuser nahmen. Wassertropfen klatschten gegen die Scheiben. Sie stammten nicht von Regenwolken, sondern waren über die Hecken geschleudert worden, denn auf vielen Rasen und in manchen Gärten drehten sich die Kreisel der Bewässerungsanlagen.
    Zum Haus führte ein Weg hoch. In den hellen Felsen hineingesprengt, zu beiden Seiten von wuchtigen Mauern begleitet. Das Kuppeldach war unseren Blicken entschwunden. Erst am breiten Tor aus Schmiedeeisen entdeckten wir es wieder.
    Da die beiden Flügel geschlossen waren, ließ ich den Wagen dicht vor dem Tor ausrollen.
    Zu sehen war niemand. Wir warteten ungefähr eine halbe Minute, bevor ich ausstieg. In der Mauer sah ich eine Klingel und darüber die Rillen einer Gegensprechanlage. Ich meldete mich akustisch und hörte aus der Anlage die Frage.
    »Wer ist dort bitte?«
    Ich sagte Sukos und meinen Namen.
    »Ah ja, wir haben Sie erwartet. Bitte, fahren Sie durch. Ich werde das Tor sofort öffnen.«
    Der Knabe hielt Wort. Ich saß kaum wieder, da schwangen die beiden Torflügel nach innen, und wir konnten passieren. Ein großer Hof nahm uns auf.
    Weiße Steine füllten ihn, ließen nur hin und wieder kleine Inseln für irgendwelche Gewächse und Blumenrabatten frei. Zur linken Seite hin, weg vom Haus, neigte sich das Gelände etwas. Dort schimmerte himmelblau das Wasser eines Pools. Laternen ragten wie weiß abgestrichene Arme in die Höhe. Sie markierten auch den Weg zum Haus, den wir gingen. Das Kuppeldach konnten wir nun aus unmittelbarer Nähe betrachten.
    Das Anwesen besaß einen maurischen Touch, wegen der starken Sonne gab es nur wenige Fenster. Die hell gestrichenen Mauern reflektierten das Licht.
    Natürlich war auch das breite Eingangsportal weiß gestrichen. Zu klingeln brauchten wir nicht. Ein Butler hatte uns bereits gesehen und öffnete.
    »Bitte, treten Sie ein, Gentlemcn, die Lady erwartet Sie bereits mit großer Spannung.«
    Einen englischen Butler, zudem noch in der typischen Butlerkleidung, den hätten wir nicht erwartet. Eine schwarze Hose, die schwarz-weiß gestreifte Weste, dazu das blütenweiße Hemd, er war eben perfekt.
    »Wie heißen Sie?« fragte ich. »Sagen Sie nur nicht Henry oder Charles. Für so einfallslos halte ich die Lady nicht.«
    »Mein Name ist Malcolm.«
    Ich lächelte. »Habe ich mir doch gedacht.«
    Malcolm verbeugte sich, den Grund wußte keiner von uns. Er gehörte mit seinen rötlichen Haaren und der hellen Haut zu den Typen, die Sonne unbedingt vermeiden sollten, um nicht von ihr verbrannt zu werden. Seine Augen wirkten sehr hell und wäßrig. Vom Alter her konnten er und Sir James sich die Hand reichen. Wahrscheinlich arbeitete er schon jahrelang für die Lady.
    Malcolm verschwand mit leisen Schritten. Mich wunderte es,

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