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Kassandras Fluch

Kassandras Fluch

Titel: Kassandras Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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etwas.«
    »Ja, Kassandra oder auch die Lady genannt. Sie ist Britin und lebte eigentlich in Spanien.«
    Ich wunderte mich. »Wieso eigentlich?«
    »Haben Sie noch nie etwas von den Affen von Gibraltar gehört, John?«
    Meine Augen weiteten sich. »Ach, Gibraltar, das praktisch zu uns gehört und wo wir die Soldaten neben den letzten Affen sitzen haben, die in Europa vorkommen.«
    Sir James lächelte. »Sie haben recht. So lange es die Affen noch gibt, werden auch wir auf der Halbinsel sein.«
    »Gutes hört man davon nicht.«
    »Wieso?«
    »Zu heiß, zu felsig, oben einsam, unten hektisch. Und die Spanier beanspruchen Gibraltar als ihr Hoheitsgebiet! Ich frage mich, Sir, was eine Frau wie Lady Kassandra dort zu suchen hat?«
    Sir James lächelte. »Man kann sie nicht vertreiben, sie ist auf Gibraltar eine Institution.«
    »Und trägt einen besonderen Namen«, fuhr Suko fort. »Ich wundere mich darüber.«
    »Kassandra?« murmelte unser Chef. »Ja, der Name ist nicht gerade häufig, außergewöhnlich selten, will ich mal sagen. Sie hat ihn nicht grundlos bekommen.«
    »War da nicht etwas mit der Wahrheit?« fragte Suko.
    »So ist es.« Sir James schob seine Brille zurück. »Sie ist eine Figur aus der griechischen Mythologie. Nicht die Kassandra auf der Halbinsel, nein, ich spreche von der anderen. Sie war die Tochter des Priamos und der Hekate, einer Hexe, deren Namen Ihnen ja nicht unbekannt ist. Gleichzeitig war sie die Schwester von Hektor und Paris. Apollo hatte sich später in sie verliebt. Sie aber wies ihn zurück, und Apollos Liebe wandelte sich um in Zorn oder Haß. Sie besaß seherische Kräfte, doch Apollo schaffte es, die Frau mit einem Fluch zu belegen. Kassandra sah zwar noch immer, sie pries auch stets die Wahrheit, nur gab es keinen mehr, der ihr Glauben schenkte. Das ist ihre Geschichte, das ist gleichzeitig ihre Tragik, meine Herren.«
    Ich nickte. »Gut gesprochen, Sir, nur weiß ich nicht, was wir damit anfangen sollen.«
    »Sie sollen ihr den Ring bringen und ihr meine besten Grüße bestellen.«
    »Das ist alles?«
    »Vorerst.«
    Ich schaute unseren Chef an. Auch Suko war nicht gerade fröhlich gestimmt. Beide hatten wir den Eindruck, übertölpelt oder reingelegt zu werden. »Was stimmt an der Geschichte nicht, Sir? Wo befindet sich der Haken? Sagen Sie es!«
    »Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
    Suko spreizte drei Finger ab. »Es hat drei Tote gegeben, Sir, als wir ihnen die Ringstücke abnahmen. Drei Tote, zum Henker! Das ist nicht normal. Ist der Ring verflucht, besitzt er Kräfte, die Menschen am Leben halten?«
    »Das kann so sein.«
    »Aber wie kamen die drei Personen an die einzelnen Teile? Wie war so etwas möglich?«
    »Ich kann Ihnen da keine Auskunft geben. Das müssen Sie Kassandra selbst fragen. Ich kann Ihnen nur mitteilen, daß sie eine bemerkenswerte Frau ist, die ein immenses Wissen über gewisse Dinge besitzt.«
    »Auch über magische?« fragte ich.
    »Es ist möglich, John. Ich jedenfalls möchte, daß Sie die Insel besuchen und ihr den Stein geben, damit sie den Ring damit füllen kann. Das ist alles.«
    »Was geschieht dann?«
    »Ich möchte, daß Kassandra ihre Kraft und ihr Wissen zurückerhält. Mehr nicht.«
    »Was könnte dann geschehen, Sir?«
    »Vielleicht wird sie dann sehr wertvoll für uns. Möglicherweise sagt sie uns Dinge, die passieren werden.«
    »Kennen Sie die Lady?« fragte Suko.
    »Sehr gut sogar.«
    »Weshalb fliegen Sie dann nicht auf die Halbinsel.«
    »Nein!« erwiderte Sir James hart. »Das wäre nicht gut, das wäre überhaupt nicht gut. Es ist Ihr Job. Sie werden fliegen und ihr den Ring überreichen. Klar?«
    »Eine Frage hätte ich trotzdem«, sagte Suko. »Was ist sie für ein Mensch? Ist sie alt, jung…?«
    »Sie gehörte einmal zu unseren besten. Jetzt wird auch sie ihr Alter haben. Deshalb ist es ungemein wichtig, daß sie den Ring voll und ganz zurückbekommt.«
    Je mehr Sir James redete, um so weniger verstanden wir und konnten uns nur gegen den Kopf schlagen. Daß er uns etwas verheimlichte, stand fest, aber was es war, darüber gab es nicht einmal Spekulationen. Jedenfalls stimmte einiges nicht.
    »Und wir sollen sofort wieder zurückkehren?«
    »Ja, John. Ich möchte, daß ihre alten Kräfte geweckt werden. Sie muß den Ring haben.«
    »Weshalb wurde der Stein denn geteilt?«
    »Das wird sie Ihnen möglicherweise selbst erzählen. Ich möchte da nicht vorgreifen, um nichts Falsches zu sagen. Jedenfalls bin ich Ihnen beiden sehr

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