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Kassandras Fluch

Kassandras Fluch

Titel: Kassandras Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dann davon ausgehen, daß man Lady Kassandra in Pension geschickt hat?«
    »Das dürfen Sie.«
    »Und sie hat hier ihren Alterssitz bekommen. Oder sehe ich das falsch?«
    »Nein, das sehen Sie richtig.«
    »Wo denn?« Er hob die Schultern und hielt bei seinem kratzigen Lachen die Hand vor den Mund. »Auf den Felsen hat sie es geschafft, ein Haus zu bauen. Vielmehr wurde es ihr hingestellt. Für besondere Verdienste, die sie sich erworben hat.«
    »Wie alt ist diese Dame denn?« fragte ich.
    »Über sechzig.«
    »Da wäre es auch nicht gut, in ihrem harten Job noch länger zu arbeiten«, sagte ich.
    »Das meinen wir auch, aber wir meinen noch etwas«, sagte Lahmer mit leiser Stimme.
    »Was denn?«
    »Daß Ihr Besuch eine Gefahr für Lady Kassandra und uns alle hier darstellen kann.«
    »Weshalb?«
    »Wir haben das Gefühl, daß sie reaktiviert wird, und so etwas wollen wir und auch fremde Dienste nicht. Es könnte zuviel herauskommen, was bisher im dunkeln gelegen hat. Die Lady ist alt geworden, sie hat sogar ihr Gedächtnis verloren. Wir kennen Sie, Mr. Sinclair, und auch Sie, Suko. Wir wissen, daß Sie einen verantwortungsvollen Job haben und auch schon für unsere Organisation tätig waren. Diesmal jedoch sind wir sehr skeptisch, wenn Sie verstehen.«
    »Überhaupt nicht«, sagte ich.
    »Dann will ich deutlicher werden. Es paßt uns nicht, wenn Sie die Lady reaktivieren.«
    »Und das sollen wir machen?« fragte Suko. »Weshalb sind Sie sonst hier?«
    »Dann wissen Sie mehr als wir«, erklärte mein Freund. »Viel mehr sogar.«
    »Ich verstehe, daß Sie nicht reden wollen.«
    Langsam wurde ich sauer. Ich beugte mich vor. »Hören Sie, Latimer, das hat mit Wollen oder Wissen nichts zu tun. Man hat uns geschickt, um der Lady einen Besuch abzustatten.«
    »Schön, schön.« Er nickte. »Hoffentlich wissen Sie, was der Name Kassandra bedeutet?«
    »So schlau sind wir auch.«
    Er stand auf. »Dann erinnern Sie sich zur richtigen Zeit daran.« An der Bar zahlte er die Rechnung und verschwand.
    Suko ließ die Hand vor seiner Stirn kreisen. »Sag mal, John, tickt der noch richtig?«
    »Und wenn, dann falsch herum«, erwiderte ich nachdenklich. Dann winkte ich ab. »So kann man es auch nicht sehen. Mittlerweile habe ich den Eindruck, daß hinter der Lady so etwas wie Dynamit steckt, das leicht detonieren kann.«
    Suko stand auf. »Dann zünden wir die Lunte mal an und fahren richtig harmlos zu ihr hoch.«
    Ich nickte. So locker wie Suko sah ich den Fall nicht. Ich glaubte fest daran, daß einiges dahintersteckte und uns noch böse Überraschungen erwarteten…
    ***
    In der ›Sauna‹ rollten wir in Richtung Norden!
    Durch eine Landschaft, die von der Sonne ausgeglüht war, aber auch einen grünen Gürtel besaß, zwischen dem dieses helle Gestein schimmerte. An manchen Stellen sah es aus wie verwaschen und wieder getrocknet.
    Diejenigen, die es sich leisten konnten, hatten ihre Häuser auf die Hänge gebaut, Straßen angelegt und auch für eine entsprechende Pflege gesorgt. Schon sehr bald bekamen wir einen phantatstischen Blick hinab gegen den Felsen und das Meer. Ein gewaltiger blaugrüner Teppich, der gegen die Küste anrollte und dabei zu hohen Wellen aufschäumte. Bis Afrika allerdings konnten wir nicht schauen, dazu war es zu diesig. Überhaupt hatte sich nur Suko gedreht, weil ich am Steuer des kleinen, aber wendigen Fiat saß.
    »Für die Landschaft interessierst du dich doch bestimmt nicht so stark«, machte ich Suko an, als ersieh zum wiederholten Male auf seinem Sitz gedreht hatte.
    »Richtig.«
    »Was ist dann?«
    »Ich denke an Verfolger. Diesem Latimer traue ich alles zu. Ich kann mir auch vorstellen, daß er gegen uns eingestellt ist und versuchen wird, uns Knüppel zwischen die Beine zu werfen.«
    »Weshalb sollte er das?« fragte ich.
    »Das möchte ich auch gern wissen. Zumindest hängt es mit Lady Kassandra zusammen.«
    Ich wiederholte den Begriff. »Ein Deckname«, murmelte ich. »Nichts Ungewöhnliches. Das kommt halt im Spionage-Job häufiger vor. Ich möchte wissen, wie sie wirklich heißt.«
    »Frag sie doch, wenn du ihr den Ring überreichst. Sie wird es dir sicherlich gern sagen.«
    »Das glaube ich kaum. Aber ich halte sie schon jetzt für eine sehr ungewöhnliche und interessante Frau, obgleich ich sie noch nicht zu Gesicht bekommen habe.«
    »Sie ist schon älter«, meinte Suko. »Vielleicht hat sie etwas von einer Lady Sarah an sich.«
    »Könnte hinkommen.«
    Sonnenflecken und Schatten

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