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Kassandras Fluch

Kassandras Fluch

Titel: Kassandras Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zurücklassend…
    DER FLUCH
    Köln - Weltstadt am Rhein. Kunst, Karneval, Kneipen, Klüngel und natürlich das alles überragende Bauwerk - der Dom. Seit ein paar Jahren gab es den Colonius, der Fernsehturm, der noch um einiges höher war. Auf dem großen, zumeist windigen Platz vordem Dom trafen sie zusammen. Touristen aus aller Herren Länder. Sie kamen aus Europa, Asien, den Staaten und sogar Australien. Der Platz war groß genug und ging direkt über in einen zweiten, der die neue Philharmonie umschloß. Für geschichtlich Interessierte lagen Museen zum Greifen nahe, und auch Kunstausstellungen konnten besucht werden, ohne daß viel gelaufen werden mußte.
    In Köln traf sich die Welt. Besonders zur warmen Jahreszeit. Da versammelten sich auch die Künstler um den Dom. Maler, Musiker in Gruppen oder als Alleinunterhalter, Zauberkünstler, Artisten, die ihre Kunststücke aufführten. Die echten Kölner waren häufig in der Minderheit. Wenn sie dort zu sehen waren, meist in Hetze, wenn sie zu den Bussen rannten oder den nahegelegenen Bahnhof ansteuerten. Über Köln stand eine herrliche Sonne. Den morgendlichen Dunst hatte sie längst vertrieben und gab sogar dem bleigrauen Wasser des Rheins einen freundlichen Schein, durch den sich die Umrisse der Schiffe schoben. Köln zeigte sich an diesem Tag wieder einmal von seiner besten Seite, was auch Suko und ich mitbekamen, denn wir hatten vom Flughafen Köln/Bonn aus einen Wagen genommen und tatsächlich noch einen Parkplatz in Domnähe bekommen. Tief unter der Erde, in einer Garage, die zur Philharmonie gehörte.
    Wir verließen die Unterwelt, traten hinein in das helle Licht und waren sofort von der Atmosphäre gefangen. Sie lebte, sie prickelte. Das hatte nichts Frommes an sich, wie man es machmal in der Nähe alter Kirchen erlebt. Hier waren Menschen, ein besonderer Menschenschlag, denn der Rheinländer war ein Mensch, der lebte und leben ließ. Das eben machte Köln so sympathisch, und mir war es da nicht anders ergangen. Ich erinnerte mich noch genau an die nicht weit entfernt liegende Altstadt, an den breiten, trägen Fluß, natürlich an den Dom, den ich auch jetzt betrachtete, als er in seiner gesamten Pracht in unser Blickfeld geriet.
    »Da ist er«, sagte ich zu Suko.
    Mein Freund nickte. »Ja, man kann ihn wohl nicht übersehen.«
    »Mehr hast du dazu nicht mitzuteilen?«
    »Sollte ich noch etwas?«
    »Mal sehen.« Ich ließ meinen Blick über das prächtige Bauwerk gleiten und dachte daran, daß er erst vor etwas über 100 Jahren fertiggestellt worden war. Aber auch an seinem Gemäuer fraß die schlechte Luft. Kleine Gerüste zierten die Außenwände, hier arbeiteten Menschen, die den Dom renovierten, denn ein Bauwerk, wie eres war, mußte einfach erhalten bleiben. Wenn möglich, bis ans Ende aller Tage. Skateboard-Fahrer huschten an uns vorbei. Wie bunte Schatten jagten sie über den Platz, führten auf ihren rollenden Brettern regelrechte Tänze auf, und manchmal schien es so, als würden die Skateboards an ihren Fußen kleben.
    Köln lebte, es vibrierte, und auch die Kneipen und Lokale in Domnähe konnten sich über den Zustrom an Gästen nicht beklagen, denn einen freien Platz zu ergattern glich schon einem Suchspiel. Wenn ich mir dieses Leben anschaute, den Platz, den Dom und dann mit der Vision verglich, die Kassandra gehabt hatte, rann mir ein Schauer über den Kücken. Unvorstellbar, daß die gesamte Szenerie durch Dämonenhand zerstört werden sollte, aber im Gegensatz zu der Kassandra in der griechischen Mythologie glaubten wir ihrer ›Nachfolgerin‹. Zwar rechnete ich nicht damit, daß zwei riesige Hände erscheinen würden, um den Dom zu zerquetschen, ich sah die Szene noch immer mehr als ein Sinnbild dafür an, daß dem Bauwerk eine dämonische Gefahr drohte, die auch einen entsprechenden Namen besaß.
    Baphometh!
    Er und seine abrünnigen Templer hatten sich in der letzten Zeit immer stärker in den Vordergrund geschoben. Baphometh war ein Drittel des absolut Bösen, zu den beiden anderen zählten Asmodis und Beelzebub. Alle drei zusammen ergaben Luzifer, gegen den wohl niemand ankam. Das Böse war darauf angelegt, Macht zu erreichen. Jeder wollte mehr haben als der andere, und so kam es, daß die drei Gewalten sich oft gegeneinander ausspielten, Lücken entstanden, von denen wir profitierten und in die wir hineinstoßen konnten.
    Wir schlenderten weiter und dabei direkt auf die altehrwürdige Fassade des Dom-Hotels zu, vor dem die Terrasse

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