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Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Titel: Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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im Palast als Amme zu dienen. Als man den Irrtum erkannte, zahlte man mir eine Entschädigung von drei Silberstücken und verwies mich des Palastes.
    Katagi aber ließ sich am Tag darauf die Drachenkrone aufsetzen und von den Fürsten Drachenias huldigen. Selbst der Legat der Priesterschaft des Unsichtbaren Gottes soll das Haupt vor ihm geneigt haben, und zwei Monate später waren die Straßen und der Hafen Drakors für die Ankunft des Ehrwürdigen Abtes von Ezkor geschmückt, der sich nicht scheute, die Herrschaft des Usurpators zu bestätigen. Und dies, obwohl Katagi so ziemlich gegen alle Gebote des Unsichtbaren Gottes verstoßen hatte.
    Mir aber bleibt nur die schwache Hoffnung, dass eines Tages jemand kommen wird, um Gerechtigkeit zu fordern.
     
    Aus den Erinnerungen der kaiserlichen Amme Payjé
     
     
     
    Das Blut Kaiser Kojans und seiner Gemahlin Minjanée troff noch von der Klinge des Usurpators, als er erfuhr, dass dem Weisen Liisho mit den fünf Prinzen des Kaiserhauses die Flucht aus dem Palast geglückt war. Liishos Drache Ayyaam, von dem man sagte, er sei ein direkter Nachfahre des Urdrachen Yyuum, trug sie in einer Gondel davon.
    Der Usurpator Katagi riss dem toten Kaiser die drei Ringe von den Fingern, die dem Kaiser seit den Zeiten Barajans die Herrschaft über die Drachen sicherten. Doch Liishos Drache Ayyaam war mit den Ringen nicht zu beeinflussen, denn der Weise hatte ihn mit einem Bann belegt.
    Liisho brachte die fünf Prinzen an entlegene Orte, um sie vor den Häschern Katagis zu verbergen.
    Dies waren die Namen der Prinzen: Gajin, Haojin, Jayjin, Tanjin und Rajin.
    Gajin war mit zwölf Jahren der Älteste von ihnen, während Rajin noch ein Säugling war.
    Gajin ließ der Weise Liisho bei einfachen Leuten in jenen Bergen zurück, die das Dach der Welt bilden und in einem Kreis um den Vulkansee angeordnet sind, der das Zentrum des Luftreichs Tajima bildet. Prinz Haojin, ein Junge von zehn Jahren, wurde auf der Burg von Ambor im Zweifjordland versteckt, einer Provinz, die in früherer Zeit einmal dem Seereich angehört hatte. Auf Burg Ambor residierte nämlich Fürst Yetujan, ein Getreuer des wahren Kaisers, der den Jungen als entfernten Verwandten ausgab, der bei ihm zur Ausbildung zum Drachenreiter-Samurai weile. Der achtjährige Prinz Jayjin aber kam zu Waldbauern in Tembien, der östlichsten Provinz Feuerheims, während der fünfjährige Prinz Tanjin auf der abgelegenen und zum Reich Magus gehörenden Insel Yadnam aufwachsen sollte.
    Prinz Rajin aber war der Jüngste unter ihnen.
    Ihn brachte Liisho nach Winterland, jene Insel im äußersten Nordwesten des Seereichs - einen Ort, zu dem aufgrund des unwirtlichen Klimas, das dort herrscht, kein Drache freiwillig fliegt. Er pflanzte den Keim des Wissens in die Seelen der Prinzen und blieb mit ihnen in Gedanken verbunden, um sie auf ihre künftige Aufgabe vorzubereiten.
    Gleichzeitig aber verhinderte er mit einem Zauberbann, dass sie über ihre wahre Herkunft sprechen konnten, weil sie sich damit verraten und selbst in Gefahr gebracht hätten.
    Noch war die Macht des Usurpators zu groß, um ihn stürzen zu können. Aber der Tag würde kommen, sobald wenigstens einer der Prinzen in der Lage war, die Kaiserwürde zu übernehmen.
    Der Weise Liisho begab sich mit seinem Drachen Ayyaam zur Insel der Vergessenen Schatten, die weit draußen vor der Küste des Ostmeerlandes liegt. Er verbarg sich in den Ruinen von Qô und bereitete sich auf den Tag vor, da es möglich sein würde, Katagi zu stürzen und einem rechtmäßigen Herrscher den Drachenthron besteigen zu lassen.
    Die Häscher Katagis aber schwärmten in alle fünf Himmelsrichtungen aus. Der neue Kaiser bediente sich übelster Zaubererei, um die Aufenthaltsorte der fünf Prinzen ausfindig zu machen, und warb eine Reihe von Magiern an, die der Großmeister des Landes Magus verstoßen hatte. Und mit Hilfe der Drachenringe zwang er wildlebende Drachen unter seinen Bann, die er als willfährige Kundschafter einsetzte, um auch in fremden Ländern nach den Prinzen suchen zu können. Er sandte als Händler getarnte Mörder und Spione in alle Herren Länder aus. Nach und nach spürte Katagi die Aufenthaltsorte der Prinzen auf. Einer nach dem anderen wurde getötet.
    Nur von Rajin fand sich lange Zeit keine Spur, und Katagi hoffte bereits, dass der Prinz ein natürliches Ende gefunden hatte, denn die Sterblichkeit der Säuglinge war selbst unter Fürsten und reichen Händlern hoch.
    Es vergingen Jahre,

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