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Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Titel: Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ehe Katagi den ersten Hinweis darauf bekam, wo sich Prinz Rajin möglicherweise verborgen hielt …
     
    Die Chronik des Kaiserhauses Barajan
     
     
    Für Äonen hatte der Urdrache Yyuum geschlafen, sodass sein Körper eins geworden war mit dem Gebirge, das ihn umgab. Lange hatten die Berge nicht gebebt und Feuer gespieen. Doch dann erwachte er. Vielleicht war es der Ruf Kaiser Katagis an die wilden Drachen, der ihn weckte.
    Bergaffen waren die einzigen anderen Lebewesen in seiner Nähe. Sie zwang er unter seinen Willen und sandte sie aus, um ihm von der Welt zu berichten. Nur wenn es sich lohnte oder es unvermeidlich war, gedachte der Urdrache vollkommen zu erwachen und den Zustand eines immerwährenden Schlafs gänzlich aufzugeben.
    Die Affen kehrten schließlich zurück und berichteten von dem, was sie gesehen hatten. Sie erzählten ihm, dass sich Menschen und Magier die Welt untertan gemacht hatten, dass es Menschen gab, die über das Meer herrschten, andere, die das Feuer zu ihrem Element erkoren hatten, und wieder andere mit schwebenden Schiffen den Himmel erobert hatten. Auch vom Volk der Magier berichteten die Affen – wenn auch sehr erschrocken und verhalten, da sie vieles, was sie dort gesehen und erfahren hatten, nicht einzuordnen vermochten.
    Den Zorn des Urdrachen aber erregte das, was er über das Drachenland Drachenia hörte: Die Menschen hatten sich die Drachen unterworfen und behandelten sie wie Haustiere. Ihr Wille wurde durch die drei Ringe des Drachenkaisers unterdrückt, sodass sie von jedermann gezähmt werden konnten, der sich entweder von Natur aus oder durch eine besondere Gabe darauf verstand oder dies zu lernen bereit war.
    „Bringt mir diese Ringe!“, befahl der Urdrache. Er brauchte keine Worte dafür, denn Drachen sprechen nicht. Ein mächtiger Gedanke war es, den er den Affen einpflanzte und so seine Ziele zu den ihren machte.
    Einer dieser Affen geriet in Gefangenschaft eines umherziehenden Gauklers und gelangte so in den Palast des neuen Kaisers. Während eines Festes, bei dem Kaiser Katagi bereits dem Wein und dem berauschenden Räucherwerk seiner Magiergehilfen stark zugesprochen hatte, stahl der Affe ihm einen der drei Drachenringe und entfloh damit, um ihn dem Urdrachen Yyuum zu bringen.
    Im Volk aber sprach sich dieser Vorfall herum. Man fragte sich hinter vorgehaltener Hand, ob die beiden verbliebenen Ringe des Kaisers ausreichten, den Willen der Drachen auch in Zukunft zu unterdrücken. Und manche sahen darin, dass Katagi nur noch über zwei der drei Drachenringe verfügte, auch ein Zeichen des Unsichtbaren Gottes. Ein Zeichen, dass Katagis ungerechtfertigte Herrschaft bald beendet sei. Schon tauchten Prediger auf, die behaupteten, dass der Unsichtbare Gott Katagis Regentschaft missbillige.
    Doch jedem, der die Geschichte vom Diebstahl des Drachenrings weiterzählte, drohte nicht nur die Hinrichtung, sondern auch eine Verurteilung als Ketzer durch den Ehrwürdigen Abt von Ezkor und die ewige Verdammung der Seele nach dem Tod.
     
    Die Legende der Drachenringe
     
     
     
    Kaiser Katagi aber hatte beschlossen, dass das Gleichgewicht der Fünf Reiche nicht zum Besten seiner Herrschaft war. „Warum fünf Reiche bestehen lassen, wenn ich doch die Macht habe, die anderen vier zu erobern und daraus ein einziges Imperium zu machen?“, sprach er zu den Befehlshabern seiner Drachenreiter-Samurai.
     
    Der Chronist des Fünften Äons
     
     
    Die fünf Prinzen von Drachenia
     
    Es waren fünf Prinzen.
    Einen erschlug die Axt,
    da waren es nur noch vier.
     
    Es waren vier Prinzen.
    Einen köpfte das Schwert,
    da waren es nur noch drei.
     
    Es waren drei Prinzen.
    Einen tötete die Magie,
    da waren es nur noch zwei.
     
    Es waren zwei Prinzen.
    Einen tötete der Pfeil,
    da war es nur noch einer.
     
    Es war ein Prinz.
    Den fand der Kaiser nicht.
    Auf den warten wir.
     
    Abzählvers aus der drachenischen Provinz Neuland – nach einer Abschrift aus dem 15. Jahr der Regierungszeit von Kaiser Katagi
     
     
    Niemand aber, der ohne Recht auf dem Thron sitzt, wird dem Zorn des Unsichtbaren Gottes entgehen!
     
    Wandspruch - von Unbekannten in die Wand des Kaiserpalastes von Drakor geritzt
     
     
     
    So höre denn von den geheimen Kräften, die verschiedenen Geschöpfen oder Dingen innewohnen. Erfahre von ihrer Natur, und sie werden dir nicht mehr rätselhafter erscheinen als die Kraft des Windes, die Kraft, die einen geworfenen Stein zu Boden zwingt oder einen Wasserlauf vom

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