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Katakomben (van den Berg)

Katakomben (van den Berg)

Titel: Katakomben (van den Berg) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Prayon
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folgen, obwohl er zehn Jahre älter
war als er. Der Kommissar genoss es, dass er noch so schnell auf den Beinen war.
Deflandre hatte die Spur aufgenommen. Er sah einen großen Mann in dunkler
Jacke, der den Strand entlang rannte. Das musste er sein. Deflandre glaubte
seinen Augen nicht zu trauen, als van den Berg unvermittelt neben ihm auftauchte.
Er hätte zu gern etwas gesagt, aber für Sprüche war jetzt keine Zeit. Sie zogen
das Tempo noch einmal an, sie kamen dem Flüchtenden immer näher, keine 100
Meter lagen jetzt mehr zwischen ihnen. Der Strand war fast menschenleer, nur
ein paar Familien gingen mit ihren Kindern am Meer spazieren. Es hatte
aufgehört zu regnen. „Bleiben sie stehen, Grangé! Polizei!“, brüllte van den
Berg so laut er konnte. Der Flüchtende rannte weiter, er drehte sich nicht
einmal zu ihnen um. Nur langsam gelang es ihnen, Grangés Vorsprung aufzuholen.
Die Polizisten mussten anerkennen, dass ihr Gegner offensichtlich in guter Form
war. Plötzlich blickte er einen kurzen Moment zu ihnen und wechselte mit einem
flinken Haken die Richtung, jetzt rannte er vom Wasser weg in Richtung der
dicht bebauten Promenade. „Wir müssen ihn kriegen, bevor er vom Strand runter
ist“, rief van den Berg zu Deflandre. Der Polizist zog seine Pistole und
feuerte eine Kugel in die Luft ab. „Das ist die letzte Warnung, Grangé!“ Der
Gejagte drehte sich zu den Polizisten, im gleichen Moment stolperte er und ging
zu Boden. Er raffte sich noch einmal auf, aber im tiefen Sand dauerte es zu
lange, bis er Geschwindigkeit aufnehmen konnte, die Polizisten kamen immer
näher. Grangé schien unbewaffnet zu sein, sie verzichteten darauf, auf ihn zu
schießen. Deflandre warf sich auf den Mann und packte seinen rechten Fuß. Das
Phantom strauchelte und fiel bäuchlings in den Sand. Deflandre versetzte ihm
einen Faustschlag aufs Kinn, während er auf ihm kniete. Van den Berg drehte
Grangé auf dem Rücken, er keuchte und rang nach Luft. Er reckte die Hände nach
oben als Zeichen, dass er keinen Widerstand mehr leisten würde. „Legen sie sich
auf den Bauch – die Hände auf den Rücken!“, befahl Deflandre. Grangé gehorchte
und drehte sich im nassen Sand. Jetzt kam Nicole dazu, die auf van den Bergs
Geheiß Abstand zu dem Verdächtigen gehalten hatte. Sie sah die Erleichterung in
van den Bergs Gesicht, den Gesuchten endlich dingfest gemacht zu haben. „Ich
wusste gar nicht, dass du so schnell laufen kann st“, flachste Deflandre,
während er seinen Kollegen angrinste. „Du weißt vieles nicht“, gab van den Berg
zurück. Während die Psychologin den Wagen holte, führten die beiden Polizisten
Grangé in Handschellen zur Promenade. Einige Urlauber hatten die Verhaftung
mitbekommen und begafften den Gefangenen neugierig. „Kommt doch näher, dann
könnt ihr besser gucken“, blaffte van den Berg die Touristen an. Grangé sah
fast so aus, wie auf dem alten Fahndungsfoto, das van den Berg in der Tasche
hatte. Sein Haar war etwas grauer geworden und er hatte ein paar Falten unter
den Augen, ansonsten hatte er sich während seiner Haft nicht verändert. Sie
setzten den gefesselten Mann nach hinten in den Wagen, Deflandre rutschte neben
ihn. Van den Berg und Nicole drehten sich zu ihm um. „Am besten, sie gestehen
gleich alles, das spart uns allen viel Zeit“. Van den Berg erwartete nicht,
dass der Mann seinem Wunsch nachkam, es war vielmehr ein Versuch, ihn zum Reden
zu bringen. „Was sollte ich denn gestehen?“, fragte Grangé cool. „Verkaufen sie
uns nicht für dumm! Sie haben zwei Menschen vergiftet und genüsslich krepieren
lassen. Sie haben ja Erfahrung darin, Leute auf diese Weise umzubringen.“
Grangé wurde blass, seine Gesichtszüge waren regelrecht eingefroren. Er begann,
wie wild an den Handschellen zu rütteln. „Ihr seid wohl völlig krank, wovon
redet ihr überhaupt?“, fauchte er wie ein wild gewordener Tiger. Deflandre
brachte Grangé schnell zur Räson, indem er die Handschellen enger zog. Nicole
gab van den Berg das Zeichen auszusteigen. Sie wollte mit ihm allein sprechen.
„Er war es nicht“ Die junge Psychologin schaute ihren Kollegen mit einer
Selbstsicherheit an, die ihn verblüffte. „Ich habe ihn beobachtet. Als du ihm
die Morde vorgehalten hast, war er irritiert. Ich glaube nicht, dass das
gespielt war.“ Van den Berg zog nachdenklich die Augenbrauen hoch und sagte
nichts. Die beiden stiegen wieder in den Wagen. Sie befragten Grangé nach
seinem Alibi. „Ich bin seit einer

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