Kate und Leah
bestochen.«
Sie seufzte und schüttelte den Kopf. Sie ließ ihn nicht eintreten. »Dafür könnte sie ihren Job verlieren.«
»Das ist mir egal. Ich musste dich sehen. Lässt du mich nicht hinein?«
Leah wollte nicht zur Badezimmertür schauen, aber sie konnte ihren Blick auch nicht zurückhalten. Dann sah sie Mike wieder an. »Nein.«
Mike legte seine Hand auf den Türknopf. »Komm schon, Lee-Lee. Lass mich rein.«
»Nenn mich nicht so. Geh weg. Ich habe dir gesagt, es ist vorbei. Ich habe dir nichts mehr zu sagen.«
Er schob sich näher. Sie war versucht, ihm die Tür ins Gesicht zu schlagen, aber sie tat es nicht.
»Das kannst du nicht wirklich meinen.« Er streckte eine Hand aus, um mit dem Kragen ihres Seidenmantels zu spielen. Er strich mit den Fingern bis hinunter zur Taille. Die Andeutung ihres Ausschnitts schien ihn abzulenken, oder er konnte einfach nicht in ihre Augen sehen.
»Ich meine es wirklich so.« Ihr Ton war nicht mehr so hart. Sie wartete, bis er sie anschaute. »Glaube es mir.«
Sie hatte versucht, nett zu ihm zu sein, aber das erwies sich als falsche Taktik. Er reagierte sofort, nicht auf ihre Worte, sondern auf ihre Stimme. Typisch, dachte sie, als sie den Glanz in seinen Augen sah. Ihn kümmerte immer nur das, was ihn betraf.
»Niemand sonst kann dir diese Gefühle entlocken wie ich.« Mike bewegte sich auf sie zu, wieder selbstsicher und überzeugt, dass sie nachgab.
Ihr Lachen warf ihn einen Schritt zurück. »Oh, davon bin ich überzeugt.«
Sie kannte ihn zu gut, um zu glauben, dass er verstand, was sie meinte. Er hörte nur ihre Zustimmung. Sie seufzte, als er sich an ihr vorbei ins Zimmer schob.
Sie duckte sich nicht und wich auch nicht zurück, sie sah nur zu, wie er sich breitbeinig in die Mitte des Zimmers stellte, als ob es ihm gehörte. Er sah sich um, und der Blick blieb am Stuhl hängen und an Brandons Gürtel. Seine Augen verengten sich, die Lippen wurden ein Strich. Er bückte sich nach dem Gürtel.
Daheim, im Haus, das sie gekauft hatte, in dem er sich aber als König fühlte, hätte sie auf die Knie gehen müssen, wenn er einen Gürtel auf den Boden geworfen hätte. Er war ein großer Fan von Ritualen und Pomp, deshalb stand er auch auf Begriffen wie »Sklavin« und »Herr«. Zuerst hatte das Spaß gebracht, die kleinen Tricks, die er ihr beigebracht hatte. Sie hatte nicht gewusst, dass er seine Weisheit aus billigen Pornos und aus dem Internet hatte. Erst als sie selbst recherchiert hatte, konnte sie sich nicht mehr beeindrucken lassen.
»Du bist ein sehr böses Mädchen gewesen«, sagte er und grinste sie an. Leah rührte sich nicht von der Stelle, als er auf sie zukam und nach ihrem Handgelenk griff. »Warum gebe ich dir nicht, was du verdienst hast?«
Als er ihre Hand nahm und auf seinen Schoß drückte, hatte sie keine Sekunde an ihre Reaktion gedacht. Aber sie drückte zu. Sie quetschte. Und quetschte.
»Sollen wir ein kleines Spiel spielen?«, fragte sie. »Ich habe im Internet davon gelesen. Es heißt Eierquetschen. Kennst du das?«
Mike keuchte: »Nein.«
Leah ließ ihn los. »Da hast du Glück gehabt. Als ich sagte, es ist vorbei, war es mir ernst. Bitte, geh jetzt.«
Mike streckte sich, und beide Hände rieben sanft über seinen Schritt. Er schluckte einige Male, und die Wangen wurden blass unter den Stoppeln. Sie wollte wütend werden, weil er immer noch blieb, aber dann hielt seine leise, traurige Stimme sie auf.
»Aber … warum?«
Ein leises Geräusch aus dem Bad erinnerte sie, dass sie nicht allein waren. Brandon schmorte wahrscheinlich im Bad, und Mike wollte eine Erklärung, warum sie nach fast zwei Jahren eine Beziehung beendet hatte, die für ihn häusliches Glück gewesen sein musste. Leah hatte aber nicht die Kraft dazu.
»Ich dachte, du liebst mich«, sagte Mike.
Oh, verdammt.
»Mike …«
Er schüttelte den Kopf. »Wie lange vögelst du ihn schon?«
Die Anschuldigung verdutzte sie. »Wen?«
Er schüttelte die Faust mit dem Gürtel. »Wem das gehört!«
»Das geht dich nichts an!«
»Du hast keine Zeit verloren, was? Es ist dieser Punk, was? Dieser Lackaffe?«
Leah hatte sich von Mike nie bedroht gefühlt, auch wenn sie diese verrückten Spiele getrieben hatten. Er war egoistisch, am liebsten mit sich selbst beschäftigt und arrogant, aber nicht gewalttätig. Deshalb zuckte sie auch nicht, als er jetzt mit dem Gürtel in der Hand auf sie zutrat.
Sie lachte.
»Er ist es!«, knurrte Mike.
»Es geht dich nichts an, Mike!«,
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