Kate und Leah
Job an der Uni als juristische Dozentin anzunehmen. Vorher konnte ich kaum noch Referenzen vorzeigen, aber als die Position an der Uni bekannt wurde, beeilten sie sich, aller Welt mitzuteilen, wie großartig ich sei.«
»Himmel, Kate, was für eine Schweinerei.«
»Ja, das war es. Meine Eltern, die immer noch mit dem Prof befreundet sind, kamen enttäuscht zu mir und drängten mich, die Stadt zu verlassen, irgendwo neu anzufangen und meine Beine geschlossen zu halten.«
Nun, jetzt konnte er verstehen, dass sie bei Beziehungen mit Kollegen extrem vorsichtig war, aber die jetzige Situation war völlig anders.
»Es tut mir sehr leid. Ich wollte nicht herablassend oder gönnerhaft wirken. Aber du musst einsehen, dass es keine Vergleiche zwischen dem gibt, was wir haben und was dir vor Jahren widerfahren ist. Wir stehen auf einer Stufe und arbeiten für zwei verschiedene Arbeitgeber in zwei verschiedenen Städten. Nach dem Ende der Konferenz werden wir uns beruflich eine lange Zeit nicht sehen – vielleicht überhaupt nicht mehr. Ich bin nur ein Anwalt, der in Harrisburg arbeitet. Wenn es dir besser behagt, sagen wir einfach, unsere Beziehung hätte erst nach morgen begonnen.«
»Ich weiß nicht, was ich will, was ich denken oder fühlen soll.«
»Unsinn, Kate. Du weißt, was du willst.« Er hob die Schultern. »Das ist nicht der komplizierte Teil. Es ist einfach zu begehren.«
»Was willst du denn?«
»Dich. Du und ich. Ist das so schrecklich? Willst du das nicht auch? Sage es mir ehrlich.« Verdammt, er hatte sich nie vorgestellt, dass sie nicht auch eine Beziehung mit ihm wollte.
Sie schaute ihn an und sagte eine Weile nichts. Dann nickte sie. »Ja, das will ich auch. Aber ich muss dir sagen, Dix, dass es große Hindernisse gibt.«
»Ja, aber wir haben gerade gesagt, dass wir die beruflichen Dinge geklärt haben, oder?«
Sie seufzte. »Wenn wir ganz langsam und umsichtig vorgehen, kann es funktionieren. Es ist mir immer noch unbehaglich, aber nicht so sehr, dass ich es nicht versuchen möchte.«
»Was denn noch?«
»Die Sache mit deiner Frau.«
Jetzt seufzte er. »Welche Sache, meine Schöne? Ich bin geschieden. Seit sieben Jahren. In all dieser Zeit bist du die erste Frau, mit der ich wieder eine Beziehung haben will. Das müsste dir doch etwas sagen, oder?«
»Du bist immer noch ihr Mann ohne den Sex. Ihr Bild hängt noch an deiner Wand.«
Ihre Eifersucht ließ ihn beinahe lächeln, aber als er den Blick in ihren Augen sah, entschied er sich dagegen. »Ich bin seit mindestens neun Jahren nicht mehr in Eve verliebt. Eher zehn. Aber die Hälfte der Zeit wohnen meine Töchter hier, und ich kann ihre Mutter nicht aus ihrem Leben vertreiben.«
»Ich weiß nicht, wie ich dieser Situation begegnen soll.«
Seine Geduld war eingetrocknet. »Du fängst an, mich zu nerven. Ich dachte, du wolltest mit den Spielchen aufhören. Ich habe dir immer gesagt, dass meine Kinder Priorität haben, und dafür werde ich mich nicht entschuldigen.«
»Halt deinen Mund! Hier geht es nicht um deine Kinder. Ich respektiere, dass deine Kinder zuerst kommen, so sollte es sein. Aber … ach, das ist alles ein Missverständnis. Ruf mir ein Taxi. Wir hatten diese nette Beziehung, verderben wir sie nicht durch einen Streit.« Sie wollte aufstehen, aber er packte ihren Rock und zog sie zurück auf die Couch.
»Du gehst nirgendwohin. Himmel, warum kannst du nicht reden? Um was geht es dir? Sage mir genau, was du willst. Ich bin ein großer Junge, ich halte das schon aus.«
»Also gut. Erinnerst du dich an das letzte Mal, als wir vor meiner Abreise telefoniert haben?« Sie wartete, und er nickte. »Wir machen heißen Telefonsex«, fuhr sie fort, »ich heize mir mit einem Vibrator ein, und du erzählst mir unglaublich schmutzige Sachen, während du dir einen runterholst, und dann klingelt dein Handy. Es ist die Nummer deiner Ex, okay, und weil deine Töchter da sind, nimmst du ab. Und was war passiert? Ging es um deine Töchter? Nein. Du hast unser Gespräch beendet – und warum? Du musstest zu ihr gehen, um ein Glas mit Mixed Pickles zu öffnen. Da du willst, dass ich ehrlich zu dir bin, muss ich dir sagen, dass ich das krankhaft finde. Von euch beiden.«
Autsch.
»Sie ist nicht wie du, Kate. Sie ist immer verhätschelt worden. Soll ich sie jetzt im Stich lassen, nur weil wir geschieden sind?«
Sie blinzelte einige Male. »Du bist … also, das ist das Dümmste, was ich je gehört habe! Siehst du, deshalb können wir nicht
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