Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band
was?”
„So etwas darfst du nicht sagen!”, meinte Uschi.
Und Philipp wollte den Kater beruhigen: „Es wird uns schon etwas einfallen.”
„Euch?”, fragte Konstantin hochnäsig. „Was bekomme ich, wenn ich mir diese Mühe für euch mache?”
„Dann streichle ich dich eine halbe Stunde lang”, versprach Uschi.
„Nun gut”, meinte Konstantin. „Muss ich mein famoses Katzenhirn eben wieder einmal für euch anstrengen.”
Er setzte sich auf seine Hinterpfoten, legte sorgsam den Schwanz um die Vorderpfoten und drückte fest die Augen zu.
Gleich darauf rief er: „Eins, zwei, drei, ich hab's! – Was ist, wenn eure Eltern morgen und übermorgen so müde sind, dass sie den ganzen Tag nur schlafen wollen?”
„Das wäre fein!”, rief Uschi. „Dann könnten Flip und ich das ganze Wochenende über bei dir sein.”
Aber Philipp war enttäuscht.
„Unsere Eltern sind nicht so müde”, sagte er.
„Wer die ganze Woche arbeitet, ist am Wochenende müde”, bemerkte Konstantin naseweis.
„Aber sie schlafen in der Nacht, da ruhen sie sich aus”, meinte Philipp.
Darauf antwortete der Kater nicht, sondern lächelte nur geheimnisvoll.
„Was hast du vor?”, drängte Uschi.
„Verrate ich nicht”, sagte der Kater. „Nur eins: Stopft euch heute Abend so viel Watte in die Ohren wie möglich.”
Dann sprang Konstantin mit einem Satz auf Uschis Knie und rief:
„Eine halbe Stunde streicheln, bitte!”
Eine Nacht – gerade richtig für ein Konzert
Es war eine wunderbare Sommernacht. Die Mond hing wie ein großer Kinderballon am Himmel. Über den Hügeln am Horizont standen kleine milchweiße Federwölkchen. Es war nicht mehr heiß und noch nicht kalt, gerade richtig angenehm.
Der Kater Konstantin saß auf dem Dachfirst des Hauses Stifterstraße Nummer fünf. Er horchte hinein in die Nacht. Allmählich wurde es ruhig.
Die Straßenbeleuchtung brannte. Als leuchtende Perlen waren die Laternen an den Straßen aufgefädelt. Diese Lichtschnüre durchzogen kreuz und quer die Stadt. Eine führte auch hinauf zum Schlossberg.
Dort oben saß jetzt wohl Herr Fliederbusch. Und vielleicht dachte er an den Kater Konstantin.
Die Fenster der Stadt waren kleine leuchtende Vierecke. Gruppenweise oder in Reihen geordnet standen sie in der Dunkelheit. Aber bald verschwand ein Fensterviereck nach dem anderen in der Nacht.
Je dunkler die Stadt wurde, umso heller leuchtete der Himmel. Es war, als würden für jede ausgelöschte Lampe oben am Himmel hundert Sterne angeknipst.
„Das ist eine Nacht – gerade richtig für ein Katzenkonzert”, dachte Konstantin.
Ganz leise stieß er ein lang gezogenes „Miiaaaauu!” aus. Dann versuchte er ein klagendes „Rrrrraaaauuuu!” und zuletzt sein „Weeeeeeeeaauuu!”, das auch den tiefsten Schläfer auffahren ließ, wenn Konstantin es in voller Lautstärke sang. Aber vorläufig sang er noch ganz leise, er übte nur.
Nach einer halben Stunde beendete er seine Probe. Er war so zufrieden mit sich, dass er sich selber lobte: „Lieber Konstantin, kein Kater auf der ganzen Welt singt so schrecklich schön wie du!”
Ein Weilchen wartete er noch, dann schlich er hinunter vom Dach.
Zur Wohnung der Familie Steinmann gehörte auch ein Balkon mit vielen Blumenkästen. Man konnte ihn vom Elternschlafzimmer und von den Zimmern der beiden Kinder aus erreichen.
Auf diesen Balkon sprang Konstantin.
Die Balkontüren standen weit offen – es war ja eine laue Sommernacht.
Aus dem Zimmer der Eltern hörte Konstantin rasselnde und sägende Geräusche: Herr Steinmann schnarchte. „Aber nicht mehr lange!”, dachte Konstantin – und fing an zu singen.
Das Rasseln und Sägen verstummte. Eine Männerstimme murrte: „Was ist denn das für ein scheußlicher Lärm?”
Da meldete sich eine Frauenstimme: „Ich bin gerade erst eingeschlafen … Das muss eine Katze sein.”
Dann die Männerstimme: „Ich geh einmal nachsehen.”
Und die Frauenstimme: „Jag das Vieh davon! Ich möchte schlafen!”
Konstantin sang noch einmal sein „Weeeeaauu!”, dann versteckte er sich hinter den Geranien in den Blumenkästen.
Herr Steinmann stolperte schlaftrunken auf den Balkon. Er rieb sich die Augen.
Beinahe hätte sich Konstantin jetzt verraten. Der Geruch der Geranien kitzelte in seiner Nase.
Der Kater hielt die Luft an, damit er nicht niesen musste.
Herr Steinmann blickte sich um, dann ging er wieder zurück ins Zimmer.
„Nichts zu sehen”, sagte er. „Wahrscheinlich ist die Katze schon
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