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Kater mit Karma

Kater mit Karma

Titel: Kater mit Karma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Brown
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Klima würde er nie ein Vorzeigegarten werden, außerdem war er nicht viel größer als ein Katzenkorb. Das hieß allerdings nicht, dass er nicht etwas Spirituelles haben könnte. Lydia war begeistert, als ich ihr von meiner Idee mit dem Garten der Dankbarkeit erzählte, besonders, als ich hinzufügte, dass er zum Meditieren einladen sollte.
    Gemeinsam blätterten wir ein paar Gartenbücher durch. Die meisten konzentrierten sich auf protzige Grillplätze und Tauchbecken. Sie zielten mehr darauf, das Auge zu beeindrucken, als die Seele anzusprechen.
    Zuerst hatte ich vor, eine spiralförmige Hecke als Meditationsweg anzulegen. Aber der Garten war zu klein für eine derart kunstvolle Anlage. Wir mussten uns mit etwas Einfachem begnügen – einem Kreis vielleicht, mit sorgfältig ausgewählten Pflanzen und einem hervorgehobenen Zentrum. Ein solches Zentrum würde den Kreis der Frauen symbolisieren. Und wir brauchten Wasser, das für Leben, Reinheit und Vergebung stand.
    Lydia und ich schleppten die alte halbkreisförmige Bank aus dem hinteren Garten nach vorne und stellten sie so unter den Apfelbaum, dass sie sich zur Straße hin öffnete. Wir setzten uns und sahen auf Strommasten und Ziegeldächer. Diesem Anblick ließe sich mit ein paar Pflanzen bestimmt leicht abhelfen.
    »Ist das aufregend!«, rief Lydia. »Und jetzt schauen wir uns Springbrunnen an.«
    Wir fuhren zu einem weit vor der Stadt liegenden Gartencenter, das Gartenfiguren und Springbrunnen verkaufte, die meisten von zweifelhaftem Geschmack. Wir spazierten an lüsternen Putten vorbei, die sich in kleine Teiche erleichterten. Lydia blieb in der Abteilung mit Buddhas und geflügelten asiatischen Gottheiten stehen. Ich zog sie weiter.
    Wir wollten schon aufgeben und nach Hause fahren, als uns eine große wassergefüllte Schale neben der Kasse auffiel. Vermutlich war sie aus Beton, aber man hatte sie auf antik getrimmt, so als sei sie gerade erst aus der Erde gebuddelt worden. In der Mitte der Schale befand sich eine grob behauene Steinkugel, die etwas größer als ein Fußball war. Durch ein Loch in der Kugel quoll Wasser und gurgelte beruhigend an ihr herunter. Die Schale musste nur auf einen Sockel gestellt werden, dann wäre sie perfekt, darin waren wir uns sofort einig.
    »Meinst du, der Platz da drin reicht für einen Goldfisch?«, fragte Lydia.
    »Du willst einen Goldfisch?«
    »Als Symbol des Friedens«, sagte sie und nickte.
    Zwei Tage später wurde der Brunnen in Einzelteile zerlegt angeliefert und neben unserer Haustür deponiert. In der Hoffnung, mit dem Ding nicht übers Ziel hinausgeschossen zu sein, rief ich Warren an, einen begnadeten Landschaftsgärtner. Dank jahrelanger Arbeit an der Sonne tiefgebräunt und muskulös, gehörte Warren nicht zu den redseligsten Menschen. Er sah die Wasserschale an und nickte. Während ich ihm auseinandersetzte, wie ich mir den Vorgarten vorstellte, musterte er mit kritischem Blick die Betonplatten auf dem leicht ansteigenden Weg. Im Vergleich zu dem, was sonst noch so getan werden müsste, sei es das geringste Problem, den richtigen Platz für den Brunnen zu finden, sagte er. Erde müsste verschoben und planiert werden, vor dem Zaun müsste eine Stützmauer eingezogen werden. Außerdem bräuchten wir drei Stufen und einen neuen Weg zur Haustür.
    Warum musste alles Einfache eigentlich immer so kompliziert sein?
    Größe und Kosten des Projekts explodierten, aber ich vertraute Warren. Dieses Vertrauen wurde ziemlich erschüttert, als er und seine Kumpel anfingen, sich wie Riesenmaulwürfe durch unseren Vorgarten zu buddeln. Die Nachbarn blieben neugierig am Zaun stehen. Einer beschwerte sich, dass der nächtliche Regen den Schlamm aus unserem Garten in seinen gespült hätte. Also trabte Warren die Straße hinunter und schaufelte das Objekt des Anstoßes geduldig weg.
    Ähnlich wie es bei den Malern der Fall gewesen war, verliebte sich Jonah in Warren. Jeden Morgen wartete er am vorderen Fenster auf ihn und drückte sich verführerisch miauend gegen die Fliegengittertür. Wenn Warren und seine Männer ihren Vormittagskaffee auf der Terrasse tranken, schoss er durch den Tunnel des Katzengeheges in seinen Turm und warf ihm von einer Hängematte aus bewundernde Blicke zu. Jonah entwickelte sich zum Arbeiterstiefelfetischisten. Er liebte es, sich zwischen muskulösen Beinen durchzuschlängeln und an dreckigen Schnürsenkeln zu kauen.
    Als ich das frisch ausgehobene riesige Loch und die mächtige Stützmauer sah,

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