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Kates Geheimnis

Kates Geheimnis

Titel: Kates Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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glaube nicht, dass William wollte, dass mir oder sonst jemandem wirklich etwas passiert. Ich glaube, Lucinda hat ihn mit ihrem fanatischen Eifer angesteckt.«
    »Ich hoffe, du hast Recht.« Seine Miene wirkte auf einmal finster. »Ich weiß, dass du Recht hast! Er hat mir erzählt, dass sie Lady E. getötet hat. Er sagte, er habe keine Ahnung gehabt, dass sie so weit gehen würde. Er hat geweint, Jill. Ich glaube, sie ist einfach ausgeflippt, und er fühlt sich genauso betrogen wie wir.«
    »Wird er es überstehen?«
    739

    »Ich weiß nicht. Er ist sehr gealtert, sogar im Vergleich zu gestern, von Hals Tod ganz zu schweigen.«
    Jill schloss zitternd die Augen, und daran war nicht der beißend kalte Wind schuld. »Alle haben darüber Bescheid gewusst, dass Hal von Kate besessen war, oder? Alle haben mich erkannt, sobald ich durch die Tür kam, nicht wahr?«
    »Ja, haben wir. Ich auch. Es tut mir Leid. Alle hatten Angst, Jill. Angst vor dir und dem, was du für Hal warst und vor dem, was du vielleicht tun würdest.«
    »Also, ich tue gar nichts. Anne hat Kate ermordet, das hat sie William selbst gesagt. Aber wir werden nie erfahren, wo Kates Leiche ist oder wie sie gestorben ist. Aber vielleicht ist das auch besser so.«
    »Das ist nicht dein Ernst«, sagte Alex.
    »Ich weiß nicht«, sagte sie mit gesenktem Kopf.
    »Weißt du, was du über uns denkst?«
    Ihr Kopf fuhr hoch, und ihr Herz setzte einen Schlag aus. »Was?« Er lächelte sie nur an. Ein wenig traurig.
    Sie trat zu ihm und ergriff seinen linken Jackenärmel. »Du hast mir letzte Nacht das Leben gerettet.«
    »Jederzeit«, sagte er. »Das würd ich noch tausendmal tun. So viel bedeutest du mir inzwischen.«
    740

    Jill war überwältigt. Sie brachte kein Wort heraus.
    Und seine Frage hallte durch ihre Gedanken. Aber konnte er ihr wirklich verzeihen, dass sie seine Familie zerstört hatte? Und selbst wenn er glaubte, er könnte es, würde sein Herz es können? Konnten zwei Menschen noch einmal von vorn anfangen, wenn eine Vergangenheit voll Lügen und Täuschungen hinter ihnen - zwischen ihnen - lauerte?
    »Jill?«, sagte Alex schließlich. »Danke für letzte Nacht. Und ich meine nicht dafür, dass du mir das Telefon aus der Hand genommen hast.«
    Jill biss sich auf die Lippe, um nicht zu weinen, und nickte.
    »Hey.« Er legte seinen gesunden Arm um ihre Schulter und drückte sie an sich. »Es wird alles gut.«
    Er sprach so bestimmt, dass sie überrascht aufblickte, und in seinen Augen las sie ein Versprechen. »Hoffentlich hast du Recht.«
    Er nickte mit dem Kopf zu dem Landhaus hinter ihnen. »Sollen wir uns ein letztes Mal dort umsehen, bevor wir zurückgehen?«
    Jill fuhr zusammen. »Was meinst du?«
    »Sie hat mich auch gepackt. Ich will wissen, was mit ihr passiert ist. Selbst wenn ich es wagen würde, William danach zu fragen, was ich sicher nicht tun werde, glaube ich nicht, dass er mir erzählen würde, was wirklich geschehen ist.«
    741

    »Sie ist im Turm«, sagte Jill, die Hände immer noch in den Anoraktaschen. Ihre Stimme klang merkwürdig, selbst in ihren eigenen Ohren. »Ich bin ganz sicher.«
    Alex nickte.
    Alex stand neben ihr, während die beiden Gärtner den gestampften Boden des Turms aushoben.
    Erdklumpen und Steine flogen nur so von ihren Schaufeln. »Ich frage mich, ob du Recht hast«, sagte er. »Vielleicht ist das der Grund, warum früher, als ich noch klein war, die Einheimischen immer behauptet haben, hier würde es spuken.«
    Jill fühlte, wie ihre Augen sich weiteten. »Erzählt man sich das im Dorf?«
    Er sah sie an. »Ja.«
    Jill lehnte sich zitternd gegen die Mauer und beobachtete, wie die beiden Gärtner aus Stainesmore stetig den Boden aushoben. Sie hatten schon recht tief gegraben, aber nichts gefunden. Jill wurde langsam unruhig.
    Vielleicht sollte Kate auf ewig verborgen bleiben.
    Vielleicht hatte Jill an etwas gerührt, von dem das Schicksal nicht wollte, dass es ans Licht kam.
    »Mylord«, sagte einer der Gärtner. »Da ist nichts, nur Erde und Steine.«
    742

    Alex trat vor und betrachtete das Loch. »Da haben Sie wohl Recht. Jill, sie sind schon über zweieinhalb Meter tief. Sie kann unmöglich hier begraben sein.«
    Jill trat neben die beiden schwitzenden Gärtner in den Turm, und eine eigenartige Verzweiflung erfasste sie. »Sie muss hier sein, Alex. Wo sollte sie denn sonst sein?« Aber sie konnte selbst sehen, dass er Recht hatte. Kate war nicht hier. Sonst hätten sie schon etwas finden müssen.
    »Vielleicht

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