Kathedrale
Dimensionen bewegt. Wie es scheint, sind wir ihm fast ins interdimensionale Kielwasser geflogen.«
»Na, das beruhigt mich aber«, murmelte Bashir.
»Dass wir nicht durch Zufall in die x-te Dimension gerissen wurden?«, hakte Ezri nach und hob amüsiert eine Augenbraue.
»Nein.«
»Sondern?«
Er lächelte. »Ich fürchte, das ist einer der Nachteile der genetisch Aufgewerteten: Sofern etwas nicht durch und durch unverständlich ist, erwarten wir von uns, dass wir es durchschauen – und zwar recht schnell. Entsprechend angenehm ist es, zu hören, dass dieses Ding buchstäblich unfassbar ist – etwa wie die Geburt der Inamuri-Wesenheit, der wir beiwohnten, kurz nachdem die Defiant den Gamma-Quadranten erreichte.«
Lächelnd widmete sich Ezri wieder ihren Auswertungen. »So leicht lasse ich Sie nicht vom Haken, Julian. Über kurz oder lang finden wir schon heraus, womit wir es zu tun haben. Unfassbares dauert schlicht ein wenig länger.«
»Wir müssen es nicht definieren können, um seine Handlungen zu beurteilen«, sagte Nog. »Diesen Sensordaten zufolge ist das Objekt ganz eindeutig die Quelle aller dimensionalen Störungen, die wir empfingen.«
»Unser kosmischer Dirigent«, sagte Bashir. Er schaute anerkennend aus dem Fenster und zu dem sich stetig wandelnden Ding vor ihnen. »Wie lange es wohl schon hier draußen wartet, dass jemand kommt und es entdeckt?«
»Ich habe bereits mit einer Analyse des Hüllenmaterials begonnen«, erklärte Nog. »Bisher ohne genaues Resultat, aber eins ist gewiss: Es ist alt. Alt im Sinne von einer halben Milliarde Jahren.«
Bashir war sprachlos. Eine Kultur, die etwas derart Rätselhaftes zu errichten verstand, musste der Föderation technisch um Längen überlegen sein. Aber welchen Zweck erfüllte das Gebilde? Was war aus seinen Erbauern geworden?
Ezris Blick traf den seinen, und sofort sah er Jadzias »Ich liebe Geheimnisse«-Lächeln.
»Wie gesagt: Es macht keinen gefährlichen Eindruck«, sagte sie. »Hat jemand etwas dagegen, wenn ich eine genauere Untersuchung anordne?«
Seit Beginn ihrer gemeinsamen Erforschung des Gamma-Quadranten hatte es Momente gegeben, in denen es Bashir seltsam vorgekommen war, Befehle von einem Lieutenant anzunehmen – insbesondere, da es sich bei diesem um die Frau handelte, die er liebte. Doch Ezri war auch Commander Vaughns Erster Offizier, und inzwischen wusste er, dass er sich einfach zurücklehnen und die Fahrt genießen sollte. Also grinste er. »Sie haben das Kommando, Lieutenant.«
Sie erwiderte das Grinsen, dann wandte sie sich an Nog. »Lieutenant, legen wir los.«
Nog parkte die Sagan in einem nahen Orbit, etwa fünfzehn Kilometer vom nächsten Punkt der sich stetig wandelnden fremden Masse entfernt. Ein zehnminütiger Scan der Außenhülle verriet, dass ihr Material tatsächlich Anteile von Gold, Platin und anderen Edelmetallen enthielt – ergänzt durch diverse transuranische Elemente, die Bashir noch nie gesehen hatte. Auch die eigentliche Form der sich wild wandelnden Oberfläche blieb ihm nach wie vor ein Rätsel. Das bedeutete wohl, dass sie noch nicht Zeuge einer kompletten Drehung auf seiner interdimensionalen Achse geworden waren. Bashir war kein Experte in multidimensionaler Topologie, doch ihm schien offensichtlich, wie unfassbar komplex die Wandlungen auf der Oberfläche des Artefakts sein mussten.
Was ist nur in dem Ding drin ? Bashir ging in der Kabine auf und ab, während Ezri und Nog an den Konsolen arbeiteten.
»Versuchen Sie’s weiter mit den Tiefenscans«, sagte Ezri gerade. »Und behalten Sie den Subraumhorizont im Auge. Wir sollten nicht zu nah kommen, sonst reißt uns dieses Ding noch mit sich aus dieser Dimension hinaus.«
»Aye, Sir.« Nog klang frustriert, als er seine Konsole bediente. »Ich wünschte nur, die Veränderungen in Masse und Gravitation wären leichter vorherzusehen.«
»Mit sich?«, wiederholte Bashir. »Das verstehe ich nicht ganz.«
Ezri deutete auf eine der Cockpitanzeigen. »Mir ist aufgefallen, dass das Objekt der Sagan ein klein wenig Energie entzieht. Und ich wette den gesamten Raktajino -Vorrat auf Qo’noS darauf, dass es diese in der Dimension ablädt, aus der es sich gerade in unsere durcharbeitet.«
Der Gedanke gefiel Bashir ganz und gar nicht. »Geht eine Gefahr von ihm aus?«
»Bisher keine, mit der wir nicht umgehen könnten«, antwortete Dax. »Aber damit das so bleibt, sollten wir nicht noch näher an es herankommen.«
»Oh«, murmelte er und dankte Jadzia
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