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Kathedrale

Kathedrale

Titel: Kathedrale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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der falsche Ort dafür zu sein.
    »Nach allem, was wir über die Erfahrungen des Außenteams wissen«, sagte Shar, »ähnelten sie den neurologisch entstehenden ‚Geistern‘, die manche Personen bei Nahtoderfahrungen zu sehen angeben. Die ‚Kathedralenerfahrungen‘ könnten demnach vom Unterbewusstsein erzeugte Bilder sein, die die Verbindung der jeweiligen Person zu den anderen Quantendimensionen repräsentieren.«
    Bashir war überrascht, wie kalt ihn das ließ. Auch Ezri sagte nichts, wirkte aber skeptisch. Vaughn hingegen schaute in die Unendlichkeit auf dem Monitor hinaus. »Vielleicht werden wir nie ganz verstehen, wozu dieses Objekt in der Lage ist«, sagte er. »Vielleicht bleibt es ebenso ein Rätsel wie das Leben.«
    Daher das Bedürfnis nach Glauben , dachte Bashir. Zumindest in manchen Situationen. »Es gab eine Zeit, in der ich mich bei den Untersuchungen einer solchen Situation schlicht auf kalte, wissenschaftliche Fakten verlassen hätte. Doch seit mich die Kathedrale mit … mir selbst konfrontierte, frage ich mich, ob diese Fakten je wieder genügen können.«
    »Mag sein, dass das Universum das Faktische übersteigt«, sagte Vaughn nickend. »Dass es mehr ist, als wir sehen und vermessen können.«
    Die gesamte Brückenbesatzung verfiel in nachdenkliches Schweigen. Einzig Shar gab etwas in ein Padd ein, und Bashir sah ihm lächelnd dabei zu. Wie es schien, konnte kein mystisches Erlebnis die Sicherheit ersetzen, die kalte Fakten boten. Dennoch war es schön, an mehr als eine Sache zu glauben.
    Shar saß an seiner Station auf der Brücke und hörte seinen Freunden und Kollegen dabei zu, wie sie den Zweck des fremden Objektes besprachen. Als ob dieser ein zwingendes Naturgesetz wäre! Warum können die meisten Menschen das Universum nicht einfach als das akzeptieren, was es ist: als kalten, rücksichtslosen Ort?
    Ihm war, als begreife er allmählich, wie Menschen Religion interpretierten, zumindest auf allgemeiner, oberflächlicher Ebene. Wie verlockend es sein mochte, in dem Artefakt ein von Göttern geschaffenes Heiligtum zu sehen. Nach allem, was das Außenteam bislang berichtet hatte, mochte es sogar ein Portal in parallele Universen sein, in denen Thriss noch lebte. Wirklichkeiten, in denen er und seine Bündnispartner überlebten und Andors düstere Zukunft durch das eine Geschenk erhellten, das das Wichtigste von allen war: ein Kind.
    Ein Kind, das nun niemals existieren würde.
    Gierig nach dem Vergessen, das nur die Arbeit zu schenken vermochte, griff Shar nach einem Padd und gab Befehle ein, die Finger mit indigofarbenem Blut beschmiert, das nicht sein eigenes war.

KAPITEL 28

    »Alles verläuft reibungslos«, murmelte Ro.
    »Bislang«, erwiderte Kira. »Wollen wir hoffen, dass dieser Tag nicht noch mehr Überraschungen auf Lager hat.«
    Ro nickte und blickte ein weiteres Mal auf die Menge. Die große Versammlungshalle neben der Promenade war zu einer Galerie bajoranischer Kunst und Kultur geworden. Nachbildungen wunderschöner Kalligrafiearbeiten hingen an den Wänden: Partituren der boldraischen Meister von vor zwei Jahrhunderten sowie des unvergleichlichen modernen Komponisten Tor Jolan. Auch Gemälde und Wandteppiche Vedek Topekas und einige Arbeiten der kürzlich verstorbenen Tora Ziyal befanden sich unter den Kunstwerken, und der berühmte bajoranische Musiker Varani spielte dazu live auf der Flöte.
    Alle Anwesenden hatten sich in Schale geworfen. Treir plauderte mit einem Föderationsdiplomaten mittleren Ranges, der ganz klar etwas verhandeln wollte. Ein Glas mit blubbernder Flüssigkeit in der Hand, schaffte es die große Orionerin irgendwie, gleichzeitig atemberaubend und Herrin der Lage zu sein. Durch Taran’atar, der in der Ecke stand und sich bemühte, nicht aufzufallen, war sogar ein Vertreter des Gamma-Quadranten anwesend. Ro fragte sich, ob Vaughn und die Defiant -Besatzung auf ihrer Forschungsreise bereits weitere Aliierte gefunden hatten, die bei zukünftigen diplomatischen Anlässen zugegen sein würden.
    Kira trat auf Ratsmitglied zh’Thane zu, und Ro fand General Lenaris ins Gespräch mit Cerin Mika vertieft, der Ohalavaru-Frau, die die Anführerin der Demonstration am vergangenen Abend gewesen war. Ein Lächeln auf den Lippen, trat sie zu ihnen. »General. Mika. Gefällt Ihnen der Abend bislang?«
    »Ist ein bisschen viel für einen alten Haudegen wie mich, Ro«, antwortete Lenaris. »Aber ich schätze, ich halt’s für einen Tag aus.«
    »Ich bin froh, dass Sie

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