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Kathedrale

Kathedrale

Titel: Kathedrale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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Commander lachte leise und schüttelte den Kopf. »Nicht im Geringsten. So wie ich das sehe, gingen die Nyazen bis zu unserem Auftritt bei der Bewachung der Kathedrale alles andere als subtil vor. Ich vermute, das lag daran, dass die D’Naali ohnehin nicht stark genug sind, um dem Objekt ernsthaft zu schaden. Vielleicht waren sie selbst nicht wirklich davon überzeugt, in ihrem uralten Kleinkrieg je die Oberhand zu gewinnen – bis Sacagawea sie über unseren Plan informierte, ein Außenteam mittels Relais direkt in die Kathedrale zu beamen.«
    Bashir gestattete sich ein kleines Lächeln. »Wir haben in ihre Richtung gefeuert, Sir«, beharrte er.
    Vaughn lächelte ebenfalls. »Mir schien, sie brauchten eine kleine Demonstration unserer Absichten, Doktor. Aber bedenken Sie: Wir landeten nie einen Treffer. Das Machtverhältnis zwischen den Nyazen und den D’Naali bleibt intakt. Und wir bargen Sie und das restliche Außenteam.«
    Bashir kam nicht umhin, seiner Logik zuzustimmen. Außerdem: Vaughns Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hielt es der Commander für keine gute Idee, ihm in diesem Punkt zu widersprechen. Also nickte Bashir und sah zu Nog. Auch dieser hatte interessiert zugehört – und schien nun erpicht, seinen Teil zum Gespräch beizutragen.
    Dies entging auch Vaughn nicht. »Ja, Lieutenant?«
    Nog sah auf sein lebloses Bein hinab. »Sir, eine große Frage über die, äh, Kathedrale ist noch immer unbeantwortet – trotz des übersetzten Textes.«
    »Und die wäre?«
    »Was ist ihr Zweck?«, fragte Nog, ein Hauch von Panik in der Stimme.
    Bowers, der mit verschränkten Armen gegen die Brückenwand gelehnt stand, meldete sich zu Wort. »Dank des Textes haben wir eine recht genaue Vorstellung davon, warum ihre Erbauer sie herstellten. Sie wollten eine grenzenlose Energiequelle anzapfen, konnten diese aber nicht kontrollieren und verloren dadurch ihre Heimat.«
    »Davon rede ich nicht«, sagte Nog kopfschüttelnd. »Ich will wissen, was das Ding heute ist. Was ist in der halben Milliarde Jahren seit seiner Erbauung aus ihm geworden? Und warum?«
    Ezri biss sich auf die Lippe. Sie schien genau über Nogs Fragen nachdenken zu wollen, bevor sie antwortete. »Eins ist sicher: Welche Intelligenz die Kathedrale auch antreibt, sie ist ganz klar telepathisch. Sie schien sich der Sorgen und Nöte zu bedienen, die wir schulterten, um uns mit unseren alternativen Persönlichkeiten aus den anderen Universen zu koppeln.«
    In diesem Moment brach Shar sein Schweigen. »Was den Warum-Teil der Frage anbelangt, würde ich den Großteil des Geschehenen den Eigenschaften des Objekts anlasten. Es wurde errichtet, um Energien in anderen Dimensionen anzuzapfen, und hat sich stets mit alternativen Universen sowie parallelen Wirklichkeiten verbunden. Daher mag es reiner Zufall sein, dass es Personen ermöglicht, alternative Versionen ihrer selbst zu sehen – eine Nebenwirkung seines Ursprungsnutzens, wenn Sie so wollen. Ein Begleiteffekt seiner multidimensionalen Art.«
    Bowers warf Shar einen »Sie haben leicht reden«-Blick zu. »Soll das heißen, Sie halten dieses Ding für … für einen Unfall?«
    »Präzise. Wie auch das Universum selbst einer sein mag.«
    Vaughn sah ihn an und nickte nachdenklich. »Das ergibt Sinn, Ensign. Dennoch könnte man die Existenz einer wundersamen Kathedrale auch als Beweis der Existenz eines nicht minder wundersamen Kathedralenbauers interpretieren. Eines Masterplans im weitesten Sinne, wenn man so will. Personen mit starkem Glauben halten nur wenig für Zufall.«
    Bashir merkte, dass der Commander ihn anschaute, als würde er Widerspruch erwarten. Doch Bashir nickte nur. Bis zu seinen Erlebnissen im Inneren des Objektes – nein, der Kathedrale – hätte er derart mystische Ansätze abgelehnt. Aber nun war er sich nicht mehr sicher.
    Tenmei riss sich endlich von ihrer Konsole los. »So oft, wie hier der Begriff Kathedrale fällt, könnte man denken, Sie alle hätten religiöse Gefühle für dieses Objekt entwickelt.«
    »Wäre das denn so schlecht?«, fragte Vaughn, den Hauch eines väterlichen Lächelns auf den Lippen.
    »Nicht notwendigerweise. Es liegt mir fern, jemandes Überzeugungen zu kritisieren, aber könnte es nicht sein, dass die subjektiven Erlebnisse im Inneren dieses Dings schlicht Manifestationen des jeweiligen Unterbewusstseins waren? Ähnlich wie Träume?«
    »Das hoffe ich doch«, murmelte Ezri kaum hörbar.
    Bashir wollte sie fragen, wie sie das meinte, doch die Brücke schien

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