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Kathedrale

Kathedrale

Titel: Kathedrale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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Jean-Luc Picards Besatzung einem solchen Schicksal ausgesetzt gewesen. »Zeigen die Teammitglieder denn Anzeichen einer solchen Entwurzelung?«
    Shar seufzte, aufgrund des Mangels an verlässlichen Informationen offensichtlich frustriert. »Nicht dass ich wüsste. Doch wer kann sagen, wie sich die Situation entwickelt?«
    Vaughn warf Nog einen Blick zu. Der Ferengi verlagerte sein Gewicht nervös von einem Bein aufs andere. Die Unterhaltung war ihm eindeutig unangenehm, und er schien Ezri und Bashir absichtlich nicht anzusehen.
    »Vielleicht verweisen diese Quantensignaturwerte auch auf etwas anderes«, wandte sich Vaughn wieder an Shar. »Anstatt in eine Art Parallelwelt zu gelangen, verwandeln sich die Betroffenen eventuell nach und nach in parallele Versionen ihrer selbst. Etwa in einen Julian Bashir, dessen Gene nie verändert wurden.« Er nickte Nog zu. »Wie der aus dem Alternativuniversum, das Ihr Vater und Ihr Onkel letztes Jahr besuchten.«
    Ezri nickte. »Oder in eine Ezri Tigan, die nie mit Dax vereinigt wurde.«
    »Oder in einen Nog, der auf seinen Onkel hörte und statt der Sternenflottenakademie eine Wirtschaftsschule besuchte«, ergänzte Nog und starrte nachdenklich auf sein linkes Bein.
    Shar schien den Gedanken im Kopf hin und her zu wälzen. »Das wäre denkbar. Aber bei derart unberechenbaren Fluktuationen in den Quantenresonanzwerten kann ich ein plötzliches, dauerhaftes Verschwinden der Betroffenen nicht ausschließen.«
    »Herrlich«, seufzte Vaughn. Dann sah er zu Sacagawea. »Wie … rückverstellen wir diese Weltlichkeit?«
    »Eindringen in Kathedrale/Anathema«, antwortete dieser. »Nur dort können die vier Befallenen gelöst/hergestellt werden. Nur die vier dürfen eindringen. Andere würden verstellt, grausames Schicksal.«
    Vier?
    »Moment mal«, sagte Nog, dem der Fehler ebenfalls aufgefallen war. »Es waren nur drei Personen an Bord der Sagan .«
    Vaughn sah, wie Ezri stumm den Kopf schüttelte. Sie hob die Hand und deutete auf eine fahrbare Krankentrage am anderen Ende des Raumes. Darauf befand sich der Behälter mit dem Symbionten. Offensichtlich stand eine Untersuchung bevor.
    Und Vaughn verstand: Vier Befallene.
    »Oh«, stieß Nog hervor.
    »Die vier Befallenen brauchen/müssen Eindringen in Kathedrale/Anathema«, fuhr Sacagawea fort. »Solange Zeit ist/bleibt/andauert.«
    »Bevor’s zu spät ist«, übersetzte Vaughn flüsternd. Obwohl er nichts als die Worte des D’Naali und sein eigenes Bauchgefühl hatte, ahnte er, dass der Schlüssel zu allem irgendwo in den rätselhaften Tiefen des fremden Objekts liegen musste.
    Entweder dort oder nirgendwo.
    »Okay«, sagte Ezri. »Jetzt müssen wir also nur noch die Blockade umgehen.«
    »Keine Alternative zu Waffenentladung möglich«, warf Sacagawea ein.
    Er meint, uns bleibt keine andere Wahl als der Kampf. Allmählich kam sich Vaughn wie eingesperrt vor. Irgendwo musste es doch ein Win-Win-Szenario geben! »Ein Kampf ist nicht die beste Option«, sagte er schließlich. »Dafür zielen schon viel zu viele Nyazen-Torpedorohre auf uns.«
    »Angenommen, wir fänden einen Weg hindurch«, sagte Ezri, »welches Recht hätten wir, ihn zu beschreiten? Die Nyazen erheben Anspruch auf das Artefakt. Und sie haben uns bereits unmissverständlich, ähm, gebeten, weiterzuziehen.«
    »Das sehe ich anders, Lieutenant«, warf Vaughn ein und drängte ihre Bedenken sanft beiseite. »Über die Rechtmäßigkeit eines Besitzanspruchs der Nyazen scheint keine Einigkeit zu herrschen. Zumindest laut den D’Naali. Und da beide Völker in der Lage sind, durchs All zu reisen, greift die Oberste Direktive nicht.« Also liegt es an mir, den Gordischen Knoten zu durchschlagen.
    »Was werden Sie tun?«, wollte Ezri wissen.
    Vaughn musste nicht aufsehen, um sich der Aufmerksamkeit aller Umstehenden sicher zu sein. Entsprechend sorgfältig wählte er seine nächsten Worte. »Ich werde mir meinen Weg schon erkämpfen – falls ich es muss! Danach stelle ich mich auch gern der Flotte. Aber zuvor will ich sichergehen, jede Alternative versucht zu haben.«
    Ezri und Ensign Richter wirkten erleichtert. Sacagawea war so undeutbar wie eh und je, auch wenn Vaughn glaubte, er höre aufmerksamer zu, als es den Anschein hatte. Bashir sah schlicht verwirrt aus, gab sich aber eindeutig Mühe, Tapferkeit auszustrahlen – vielleicht für Ezri.
    Nog machte ein Gesicht, als läge ihm etwas auf dem Herzen.
    »Ich will ungern darauf herumreiten, Captain«, sagte Shar mit finsterer

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