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Katherine Neville - Das Montglane-Spiel

Katherine Neville - Das Montglane-Spiel

Titel: Katherine Neville - Das Montglane-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Malaxis
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Algier. Es ist eine Art Strafe. Algier ist eine Stadt in Algerien „“
     
    „Ich weiß, wo Algier ist“, sagte Llewellyn, nachdem er und Blanche einen vielsagenden Blick getauscht hatten. „Welch ein Zufall! Wer hätte das gedacht?“ „An deiner Stelle würde ich nicht mit Harry darüber sprechen“, sagte Blanche und spielte nervös mit ihrer sündhaft teuren doppelreihigen Perlenkette. „Er hat etwas gegen Araber. Du solltest ihn erleben, wenn er seine Tiraden losläßt.“
    „Es wird dir dort nicht gefallen“, erklärte Llewellyn, „Algier ist schrecklich. Armut, Schmutz, Kakerlaken und Kuskus. Und Kuskus ist eine schreckliche Mischung aus gekochten Teigwaren und Hammelfleisch, und alles schwimmt in Fett.“
„Bist du schon einmal dort gewesen?“ fragte ich, entzückt darüber, daß Llewellyn vom Ort meines bevorstehenden Exils so aufmunternde Dinge zu berichten wußte. „O nein“, sagte er, „aber ich suche jemanden, der an meiner Stelle dorthin fährt. Bitte kein Wort darüber zu Harry, Kleines, aber ich glaube, ich habe endlich einen Kunden gefunden. Dir ist vielleicht bewußt, daß ich finanziell von Zeit zu Zeit auf Harry angewiesen bin ...“ Niemand wußte besser als ich, wie sehr Llewellyn auf seinen Schwager Harry „angewiesen“ war. Selbst wenn Harry nicht ständig darüber gesprochen hätte, ein Besuch von Llewellyns Antiquitätengeschäft in der Madison Avenue sprach Bände. Die Verkäufer überfielen einen, wenn man den Laden betrat, als wollten sie Gebrauchtwagen verkaufen. Die besseren Antiquitätengeschäfte in New York verkauften nur nach terminlicher Vorabsprache und lauerten harmlosen Kunden nicht aus dem Hinterhalt auf. „Aber ich habe jetzt“, erzählte Llewellyn, „einen Kunden gewonnen, der sehr seltene Stücke sammelt. Wenn es mir gelingt, eines dieser Stücke ausfindig zu machen und zu erwerben, ist das vermutlich meine Eintrittskarte zur Unabhängigkeit.“
„Willst du damit sagen, das, was er sucht, befindet sich in Algerien?“ fragte ich und sah Blanche an. Sie trank versonnen ihren Champagnercocktail und schien nicht zuzuhören. „Wenn ich überhaupt dorthin fahre, dann erst in drei Monaten, denn so lange dauert es, bis ich ein Visum habe. Aber Llewellyn, warum fährst du nicht selbst?“
„Die Angelegenheit ist nicht so einfach“, erwiderte Llewellyn. „Mein Kontaktmann dort ist ein Antiquitätenhändler. Er weiß, wo sich das Stück befindet, aber es gehört ihm nicht. Die Besitzerin lebt äußerst zurückgezogen. Es wird etwas Mühe und Zeit in Anspruch nehmen, mit ihr ins Gespräch zu kommen. Und das wäre für jemanden einfacher, der dort wohnt...“ „Zeig ihr doch das Bild“, sagte Blanche plötzlich. Llewellyn sah sie erstaunt an, nickte dann und zog aus der Brusttasche eine farbige Abbildung, die man offenbar aus einem Buch herausgetrennt hatte. Er legte das Bild auf den Tisch und strich es glatt. Bei der Abbildung handelte es sich um eine große Elfenbeinschnitzerei - sie konnte auch aus hellem Holz sein. Ein Mann saß auf einem thronähnlichen Sessel auf dem Rücken eines Elefanten. Einige kleinere Krieger standen auf dem Elefanten und stützten den Thronsessel. Um den Elefanten sah man Reiter mit mittelalterlichen Waffen. Es war eine wunderschöne und offenbar sehr alte Schnitzerei. Ich war nicht sicher, was genau sie darstellen sollte, aber
während ich sie betrachtete, spürte ich plötzlich einen kalten Luftzug. Ich warf erstaunt einen Blick zum Fenster. Es war geschlossen. „Was sagst du dazu?“ fragte Llewellyn. „Eindrucksvoll, nicht wahr?“
„Hast du den Luftzug auch gespürt?“ fragte ich, aber Llewellyn schüttelte den Kopf. Blanche ließ mich nicht aus den Augen, als wollte sie meine Gedanken lesen. Llewellyn sprach weiter: „Es ist die arabische Kopie einer indischen Elfenbeinschnitzerei. Dieses Exemplar steht in der Bibliotheque Nationale in Paris. Bei der Zwischenlandung in Europa könntest du es dir ansehen. Meiner Meinung nach ist die indische Schnitzerei eine
weitere Kopie einer sehr viel älteren Vorlage, die man noch nicht gefunden hat. Man nennt sie den ‘Charlemagne-König’.“
„Ist Karl der Große auf Elefanten geritten? Ich dachte, das sei Hannibal gewesen.“ „Die Schnitzerei zeigt nicht Karl den Großen. Es ist der König eines Schachspiels, das, wie man glaubt, Karl dem Großen gehört hat. Dies ist die Kopie einer Kopie. Das Original ist legendär. Niemand, den ich

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