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Katie außer Rand und Band - wie eine Hundedame unser Herz eroberte

Katie außer Rand und Band - wie eine Hundedame unser Herz eroberte

Titel: Katie außer Rand und Band - wie eine Hundedame unser Herz eroberte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag
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würde sich ein wilder Löwe darin befinden. »Na gut«, meinte er schließlich widerwillig. »Wir versuchen es. Aber ich glaube nicht, dass es gut gehen wird.«
    In den nächsten Monaten bearbeitete Katie ihn und zeigte immer wieder, wie süß sie sein konnte. Sie schmiegte sich verführerisch an mich oder drehte sich unterwürfig auf den Rücken, wenn ich sie herumtrug. Je länger Ramon ihren Avancen widerstand, desto stärker legte sie sich ins Zeug, sie wollte ihm immer wieder ihre Pfote reichen und manchmal sogar beide.
    Sie wusste ganz genau, was sie tat, denn sie spürte Ramons Angst und versuchte, sie zu verscheuchen. Es dauerte nicht lange, bis Katie aus dem Käfig herausdurfte und sich frei in der Wohnung bewegen konnte. Meist folgte sie Ramon auf Schritt und Tritt. Es war ein erstaunlicher Fortschritt.
    Eines Tages versuchte Ramon sogar zaghaft, sie zu streicheln. Im Gegenzug schleckte sie ihm die Hand ab. Er zog sie angewidert zurück. »Igitt!« Doch ich sah, dass ihm Katie ans Herz wuchs, es würde nur noch ein Weilchen dauern, bis er sich an sie gewöhnt hatte.
    In der Zwischenzeit musste ich dafür sorgen, dass Katie stubenrein wurde. Ein Welpe ist nicht nur unendlich neugierig, sondern auch sehr lernfähig; Katie war genau im richtigen Alter, das Leben in der Stadt zu meistern.
    Als Erstes musste sie begreifen, dass man Geschäfte am besten draußen erledigte. Um sie dazu zu bringen, führte ich sie alle zwei bis drei Stunden hinaus. Ich war wild entschlossen, sie so bald wie möglich stubenrein zu machen, weil meine ganze Wohnung – abgesehen von der Küche – mit Teppichboden ausgelegt war.
    Morgens holte ich sie aus der Box, und wir zogen gleich los, sodass sie gar keine Gelegenheit hatte, ihr Geschäft in der Wohnung zu erledigen. Aber nachmittags kam es doch immer wieder zu Unfällen in der Küche, allerdings meist nur auf den Zeitungen, die um ihre Box herum ausgebreitet lagen.
    Vorläufig war also dieser Raum Katies Hauptquartier. »Dort gehe ich nicht rein«, warnte Ramon mich anfangs. »Und sie kommt von dort nicht raus.«
    Das Gitter an der Tür hinderte Katie auch meist daran, den Raum zu verlassen, doch manchmal schaffte sie es trotzdem. Tom hatte mich ja gewarnt, dass Katie die Erste aus dem Wurf gewesen war, die aus dem Zwinger entkommen war.
    In der ersten Woche war die Absperrung zwei Mal umgestoßen worden, und Katie rekelte sich im Wohnzimmer unter einem Beistelltisch und kaute genüsslich an ihrem Knochen. Ein andermal fand ich sie tief schlafend auf einem Samtkissen.
    Daraufhin besorgte ich ein stärkeres, höheres Gitter. Doch meist hatte Katie keinen Grund zu entwischen. In der Regel war ich zu Hause und kam immer wieder in die Küche, und Katie war oft genug draußen und durfte in der ganzen Wohnung herumstreunen.
    Wie Joe vorhergesagt hatte, passierte Katie in ihrer Box tatsächlich nie ein Missgeschick, bis auf ein Mal, als sie krank war. Als ich an jenem Tag ihr kleines Reich säuberte, wich sie mir nicht von der Seite und streckte die Schnauze vor. Sie beschützte ihr Reich und wollte genau wissen, was ich anstellte. Sobald ich die frisch gewaschenen Decken und Kissen hineingelegt hatte, legte sie sich höchst zufrieden darauf.
    Nachdem sie stubenrein war, kam der nächste Schritt: Katie musste die Grundkommandos lernen. Da ich keine Ahnung hatte, wie ich das bewerkstelligen sollte, beauftragte ich einen jungen Mann, Jonathan Klopp, einen ehemaligen Buchhalter, der sich auf das Training von Hunden verlegt hatte. Jonathan versprach, Katie in fünf leichten Lektionen zu fünfzig Dollar die Stunde in Form zu bringen.
    »Als Erstes werden wir Katie beibringen, sich hinzusetzen, wenn Sie ihr das befehlen«, erklärte er. Als Belohnung empfahl er Scheiblettenkäse. »Welpen lieben ihn, und damit klappt es hervorragend«, meinte er.
    Er bewies es, indem er mit der linken Hand sanft auf Katies Hinterteil drückte und nachdrücklich »Sitz!« sagte. Katie setzte sich sofort hin und beäugte hungrig das Stückchen Käse in seiner Rechten. Jedes Mal, wenn sie gehorchte, warf Jonathan ihr einen orangefarbenen Leckerbissen ins Maul.
    »Guuutes Mädchen«, rief er und verstärkte das erwünschte Verhalten zusätzlich zum Käse mit seiner Stimme. Dann zeigte er mir noch einmal, wie ich mich verhalten sollte. In kürzester Zeit hatte Katie den Befehl »Sitz« kapiert.
    Nach einigen Übungstagen musste man nicht einmal mehr ihr Hinterteil berühren. Es reichte eine schlichte

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