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Katie außer Rand und Band - wie eine Hundedame unser Herz eroberte

Katie außer Rand und Band - wie eine Hundedame unser Herz eroberte

Titel: Katie außer Rand und Band - wie eine Hundedame unser Herz eroberte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag
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das mit einer Schleife unterm Kinn befestigt war.
    Wenn wir zu solchen Treffen loszogen, sprang Katie auf den Rücksitz des Taxis, setzte sich aufrecht hin, stemmte die Pfoten gegen die Tür und presste die Schnauze ans Fenster, um ihre Umgebung zu beobachten. Bald kam sie bestens mit Rolltreppen, Aufzügen, Drehtüren und den Stufen zur Subway zurecht. Dabei übten wir ständig, was sie an neuen Verhaltensweisen gelernt hatte.
    Ende November hatte ich ein Gespräch mit Gil Spencer, dem charismatischen Chefredakteur der New York Daily News . Er besaß einen fantastischen schrägen Humor und die Fähigkeit, bei seinem Gegenüber rasch die wahre Persönlichkeit herauszukitzeln. Wir waren uns auf Anhieb sympathisch. Und außerdem mochte er Hunde.
    »Auf welche Journalistenschule ist Katie denn gegangen?«, wollte er wissen, während er meine Unterlagen überflog.
    »Na ja, den Bachelor hat sie an der Columbia gemacht, den Master an der New Yorker Universität, und jetzt kann sie es kaum erwarten zu arbeiten«, scherzte ich. In meinem Lebenslauf kamen diese Schulen nicht vor, denn ich hatte klassische Musik studiert, nicht Journalismus.
    Ich wurde noch drei Mal in das prächtige, im Jugendstil errichtete Hauptquartier der Daily News an der 42nd Street eingeladen. Dieses beeindruckende Gebäude bildete die Vorlage für das Haus von Daily Planet in den Superman-Filmen zwischen 1970 und 1980.
    Bei meinem ersten Besuch stellte ich fest, dass Hunde in diesem Gebäude nicht erwünscht waren, schon gar nicht in den Nachrichtenräumen. Aber ich brach diese Regel und schmuggelte Katie in einer großen Einkaufstasche hinein, in der ich sie an dem gigantischen Globus vorbeitrug, der sich langsam im Foyer drehte.
    Nur ihre schwarze Schnauze spitzte aus der Tasche, wenn wir an den Sicherheitsleuten am Aufzug vorbeikamen. Wenn sie unruhig wurde, meinte ich leise: »Pst!«
    Sobald wir in der Nachrichtenredaktion angekommen waren, sprang sie aus der Tasche und lief durch das geschäftige Treiben zu Gils geräumigem Büro.
    Sie sprang auf Gils Schoß und verbreitete ihren Zauber. Wenn er ihr die Ohren kraulte, legte sie die Pfoten auf seinen Schreibtisch. Sie schleckte ihm allerdings nie das Gesicht ab, vielleicht spürte sie, dass so etwas bei Geschäftsbesprechungen nicht angebracht war.
    Bei unserem letzten Besuch schickte er mich zum Redakteur des Sonntagsmagazins, Jay Maeder, der Katie ebenfalls herzlich begrüßte. »Ich weiß nicht, wie Sie sie hereingeschmuggelt haben, aber sie macht sich hier ausgesprochen gut«, sagte er schmunzelnd. Diesen Bewerber würden sie hier jedenfalls nicht so schnell vergessen.
    Ein paar Tage später wurde ich angerufen – ich hatte den Job! Im Januar sollte es losgehen. Und in gewisser Weise hatte sicher auch Katie mit ihrem Hundecharme dazu beigetragen.
    In den folgenden Wochen begann Katie, häufiger denn je ihre neuen Freunde Pearl und Arthur zu besuchen.
    Angefangen hatte es eines Morgens, als ich, nachdem ich den Müll weggebracht hatte, versehentlich meine Wohnungstür einen Spalt offen ließ. Ich ging noch einmal kurz ins Schlafzimmer, und als ich in die Küche zurückkam, war Katie verschwunden. Sie hatte das Gitter umgeschubst und die Wohnungstür so weit aufgedrückt, dass sie durchschlüpfen konnte. Auf dem Gang war nichts von ihr zu sehen.
    Ich klopfte an Pearls Tür, und als sie aufging, fiel mein Blick sofort auf meinen Hund. Katie saß zufrieden auf dem grünen Sessel im Esszimmer und futterte eifrig einen Toast, den Arthur ihr reichte. Sie drehte sich nicht einmal zu mir um.
    »Wie ist es denn dazu gekommen?«, fragte ich, als Pearl und Arthur fröhlich lachten.
    »Das ist jetzt mein kleines Mädchen«, meinte Arthur.
    »Dein Hund hat einen eigenen Kopf«, sagte Pearl.
    Von da an wartete Katie jeden Morgen nach dem Frühstück ungeduldig an der Tür, kratzte an der Wand und konnte es kaum erwarten, den Gang hinunter zu ihren neuen Freunden zu eilen.
    Der Eingangsbereich meiner Wohnung musste nach einem Jahr neu verputzt und gestrichen werden. Meinen Freunden erklärte ich, dass ich ein wenig beleidigt sei, weil mein Hund es kaum erwarten konnte, von mir wegzukommen. Aber Katie ließ sich nicht aufhalten. Es war, als würde sie mir sagen: Dad, ich muss jetzt los. Bis später!
    Sobald sich dieser morgendliche Ablauf eingespielt hatte, musste ich meine Wohnung gar nicht mehr verlassen. Nach ihrem Spaziergang und dem Frühstück stürmte Katie aus meiner Wohnung, flitzte über den roten

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