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Katie außer Rand und Band - wie eine Hundedame unser Herz eroberte

Katie außer Rand und Band - wie eine Hundedame unser Herz eroberte

Titel: Katie außer Rand und Band - wie eine Hundedame unser Herz eroberte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag
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Teppich und hielt vor Pearls und Arthurs Wohnung. Sie schob die Tür, die die beiden für sie offen ließen, mit der Schnauze auf, trottete zum Esstisch und stellte sich auf die Hinterläufe, um an die knusprige Scheibe Toast zu kommen, die dort stets auf sie wartete.
    Dann hüpfte sie geschmeidig auf einen Stuhl, legte die Pfoten an die Tischkante und wartete auf ein Stückchen French Toast oder eine Scheibe Speck.
    »Mädchen, heute hast du aber ordentlich Kohldampf.« Pearl lachte.
    Arthur folterte Katie, indem er ihr ein Stückchen Speck vor die Nase hielt und meinte: »Friss es nicht!«
    Doch schließlich erlaubte er es ihr, und schwuppdiwupp, war es verschwunden.
    Katie entwickelte eine Vorliebe für Honigmelonen und Äpfel. Und bald schaffte sie es auch, einen Maiskolben mustergültig bis zum letzten Korn abzunagen und die Kerne von Wassermelonen auszuspucken. Nach diversen Snacks bedeckte sie Pearls Gesicht mit Küsschen, dann trottete sie ins Schlafzimmer, und Arthur half ihr aufs Bett. Dort schlummerte sie auf Pearls Nachthemd oder sah fern.
    Erstaunlicherweise besaß sie eine innere Uhr, denn Punkt fünf trabte sie zu ihrem Futternapf, setzte sich hin und wartete ungeduldig darauf, dass Pearl oder ich ihn füllten.
    Gegen Abend ging es dann in die umgekehrte Richtung. Sie kratzte an Pearls Wohnungstür und wollte nach Hause. Kein schlechtes Leben, von Bett zu Bett, von Fressnapf zu Fressnapf – was kann sich ein Hund mehr wünschen?
    Und so kam es, dass mein junger Hund zwei Zuhause hatte und entschlossen war, immer freien Zugang zu beiden zu haben. Obwohl ich nie beabsichtigt hatte, Katie zu einem Mitglied von Pearls Haushalt zu machen, entwickelte sich diese Routine ganz natürlich und wurde zum Beschleuniger einer wachsenden Freundschaft.
    »Wenn du im Januar deine neue Stelle antrittst«, meinte Pearl, »lässt du sie einfach bei uns, und wir kümmern uns um sie, bis du zurückkommst.«
    »Das wollt ihr wirklich machen?«, fragte ich ungläubig und gerührt von dieser Großzügigkeit. Ich hatte jemanden beauftragen wollen, mit Katie Gassi zu gehen, aber da sie damals erst fünf Monate alt war, machte ich mir Sorgen, wie sie die Zeit zwischen den Spaziergängen wohl verkraften würde.
    Doch abgesehen davon, dass es praktisch war, für Katie zwei Babysitter gefunden zu haben, rührte mich die Freundschaft mit Pearl und Arthur in einer Weise, die ich nicht erwartet hatte.
    Ich hatte die Gesellschaft meiner Großeltern und älterer Menschen ganz allgemein immer sehr genossen. Besonders nah fühlte ich mich meiner Großmutter mütterlicherseits, Essie, die in Buffalo, New York, lebte.
    Nana, wie wir sie nannten, war fast neunzig Jahre alt, doch noch immer völlig klar im Kopf, charismatisch und eine fantastische Gesprächspartnerin. Schon in meiner Kindheit liebte ich sie heiß und innig, eigentlich war sie wie eine zweite Mutter für mich und meine Schwestern. Wann immer ich ihr Auto in unsere Einfahrt einbiegen sah, fing ich an zu jubeln.
    Wir konnten stundenlang am Küchentisch sitzen und uns amüsieren, wenn Nana mich in amerikanischer Geschichte ausfragte und anschließend mit einem fantastischen Streuselkuchen oder einem köstlichen Grießbrei verwöhnte.
    Sie konnte auch Klavier spielen – allerdings meist nur »The Skating Song«, eine populäre Melodie aus der Stummfilmzeit. Oft saß sie neben mir auf der Bank und ermutigte mich bei meinen Bemühungen am Keyboard. Später kam sie dann zu all meinen Klavierauftritten.
    Als ich mit Anfang zwanzig wegen eines Magenleidens ins Krankenhaus musste, kam sie und pflegte mich gesund. Und als einige Jahre später mein erstes Buch veröffentlicht wurde, saß sie bei Barnes & Noble im Festtagsstaat neben mir, während ich mein Werk signierte.
    Fünf Jahre später vermarkteten wir Nanas Mürbekekse, wir nannten sie »Essie’s knusprige Dessertecken – knusprig wie sonst keine«. Katharine Hepburn, Peter Jennings, Nancy Reagan, Calvin Klein und Paul Newman schwärmten davon. Die Kekse wurden bei Bloomingdale’s verkauft und verursachten Schlagzeilen in der Art von »Topstars wollen mehr von Grandmas Keksen aus Buffalo«, oder »Kekse machen aus einer Großmutter einen aufsteigenden Star«. Nana wurde im Fernsehen interviewt und gab Autogramme.
    Kurzum – Nana war in jeder Hinsicht bemerkenswert und immer an meiner Seite. Als ich meine Familie das erste Mal mit Katie besuchte – es war Thanksgiving –, saß mein Hund auf Nanas Schoß und betrachtete sie

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