Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu
sich, ohne auffällig nervös zu werden.
Er schien nicht überrascht zu sein, dass ich ihn das fragte, und er war auch nicht entrüstet, dass ich es wagte, ihn darauf anzusprechen. Er benahm sich genauso, wie man es von einer unschuldigen Person erwarten würde, wenn man sie das fragte.
»Ja. Da ich Sie am Wochenende hier gesehen habe und dieser eine Einbruch, von dem wir wissen, sich an einem Wochenende ereignet hat, würde ich diese potenzielle Gefahr gern abhaken.«
»Natürlich«, sagte er und nickte. »Normalerweise komme ich am Wochenende nicht in die Firma. Dazu hab ich viel zu viele andere Dinge zu tun.« Seine Augen funkelten ein wenig, sodass ich mir denken konnte, worauf er anspielte. »Aber an diesem Wochenende hatte ich die Telefonnummer von dem Mädchen, mit dem ich ausgehen wollte, auf einem Zettel notiert, den ich im Büro vergessen hatte. Das fiel mir erst auf, als ich sie anrufen wollte, um die Verabredung festzuklopfen, sodass ich nochmal in die Firma fahren musste, um sie zu holen.«
Nach dem, was ich über Rods Privatleben wusste, war das eine absolut plausible Erklärung. Ich wusste zwar nicht, oh ich ihn komplett von der Liste der möglichen Täter streichen konnte, aber er benahm sich definitiv nicht verdächtig. »Okay, danke«, sagte ich. Es überraschte mich, dass er auf Owen eifersüchtig war, wenn er doch selber ein Date hatte. »Also waren Sie an dem Wochenende, als hier eingebrochen wurde, nicht in der Firma?«
»Nein, für dieses Wochenende habe ich ein wasserdichtes Alibi. Da hab ich nämlich Owens Babysitter gespielt.«
»Seinen Babysitter?«
»Er sollte sich ausruhen, und Sie wissen ja, wie er ist, wenn er ein Rätsel lösen will. An dem Wochenende hab ich ihm gesagt, mein Fernseher wäre kaputt. Also war klar, dass ich das Wochenende bei ihm verbringen würde, um Fußball zu gucken. Und er hatte keine andere Wahl, als mit mir vor der Glotze abzuhängen.«
Das erleichterte mich sehr. Ich wollte nicht, dass Rod der Übeltäter war. Auch wenn er Probleme hatte, war er immer noch mein Freund. Oder konnte er gar mehr werden? Ich fragte mich, wie lange Isabel wohl noch auf sich warten lassen würde. Obwohl ich ja wusste, dass es eine Illusion und ein Anziehungszauber waren, die gerade auf mich wirkten, war Rod einfach unglaublich verführerisch. Außerdem warf er mir definitiv anerkennende Blicke zu. Ich fuhr mir mit der Zunge über die Lippen – weil sie trocken waren, natürlich. Aus keinem anderen Grund. Er machte eine Bewegung auf mich zu, seine Pupillen erweiterten sich.
Aber bevor einer von uns einen Schritt weitergehen konnte, kam Isabel zurück. »Jetzt bin ich bereit, die Stadt unsicher zu machen!«, rief sie strahlend.
Sie trug ein knielanges Paillettenkleid, in dem sie wie eine wandelnde Werbetafel vom Times Square aussah.
Mit großer Erleichterung erhob ich mich aus meinem Sessel und ging von Rods Büro in Isabels Vorzimmer. »Du siehst wirklich, äh, eindrucksvoll aus.«
Sie drehte eine Pirouette, die für jemanden, der doppelt so breit und fast einen Kopf größer war als ich, sogar beeindruckend graziös war. »Stark, nicht wahr? Ich hab schon länger nach einer Gelegenheit gesucht, es anzuziehen.« Dann fiel ihr Blick auf meine Schuhe, und sie schnappte nach Luft. »O mein Gott! Die sind ja umwertend!«
Ari und Trix stießen zu uns. Sie waren beide so knapp bekleidet, dass der gesamte Stoff ihrer Kleider gerade mal für meinen Rock ausgereicht hätte. Im Vergleich zu ihnen fühlte ich mich plötzlich ganz bieder und wünschte mir, ich hätte etwas Ausgefalleneres angezogen als eine Seidenbluse, meinen schwarzen Rock und die roten Schuhe. Angesichts ihrer Reaktionen fühlte ich mich aber gleich wieder besser. »Tolle Schuhe, Katie!«, sagte Ari.
Trix kam zu mir hingeflattert. »Ja, schau dich mal an! Ich wette, am Ende des heutigen Abends hast du einen Ersatz für Ethan gefunden.«
»Da kannst du drauf wetten«, fügte Ari mit einem entschlossenen Nicken hinzu.
Isabel nahm einen Zettel von ihrem Schreibtisch.
»Ich hab ein bisschen im Internet recherchiert, damit wir wissen, wo heute Abend was los ist. Erst gehen wir zur Happy Hour in eine dieser schicken Bars in SoHo, da wir heute Abend definitiv schick sind. Danach essen wir im Village.«
»Und dann ist da noch dieser Club, von dem ich gehört habe«, sagte Ari. »Sehr cool, sehr angesagt. Ich bin sicher, wir finden einen Weg, da reinzukommen.«
Trix warf sich in eine sexy Pose. »Wir werden sie
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