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Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu

Titel: Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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fragen, warum ein paar Unterlagen denn eine ganze Einkaufstüte erforderten, war er schon im Takt der Musik, die aus seinem iPod drang, den Gang hinunter geschlendert. Ich verteilte die kitschigen Mitbringsel und das silberne Lametta auf dem großen Tisch in der Mitte des Labors, sodass es aussah, als wäre ich mitten in der Dekoration, dann nahm ich das Buch wieder zur Hand und schlug es an der Stelle auf, an der praktischerweise das Post-it klebte.
    Es war, als würde ich in einer medizinischen Zeitschrift nach Informationen über Erkältungskrankheiten suchen. Man musste sicher lange Jahre studieren, um richtig verstehen zu können, was da stand, aber wie es aussah, gab es tatsächlich Mittel und Wege, einen Immunen für Magie empfänglich zu machen.
    Da stand eine lange Liste von Chemikalien, von denen mir nicht eine bekannt vorkam. Aber wenn ich es richtig verstand, konnten zusätzlich angewandte Zauberformeln den Verlust der Immunität verfestigen, sobald eine dieser Drogen in den Körper eines Immunen gelangt war.
    Na toll, ich nahm aber gar keine Medikamente zu mir, nicht mal hin und wieder ein Aspirin. Ich hatte weder meinen Tagesablauf verändert noch angefangen, irgendetwas Neues zu essen oder zu trinken – jedenfalls nicht, soweit ich wusste. Der Verlust meiner Immunität war vor dem Beginn der Wichtelaktion eingetreten und konnte daher nicht mit einer der Süßigkeiten zusammenhängen, die jemand für mich im Büro deponiert hatte. Wenn ich mich nicht in ein Isolierzelt verkriechen wollte, konnte ich nicht viel tun, bis ich herausfand, was mir verabreicht wurde.
    Ich stellte das Buch zurück ins Regal und verteilte den Weihnachtsschmuck, so schnell ich konnte, im Labor. Dann steckte ich noch einen anonymen Wichtelgruß an Owens Bürotür und eilte hinaus. Ari telefonierte noch immer, als ich bei ihr vorbeikam, und schien mich gar nicht zu sehen.
    Völlig außer Atem kam ich wieder in mein Büro.
    Wie unser Spion diesen Stress aushielt, war mir schleierhaft. Aus einem netten Grund durch die Firma zu schleichen war schon schwierig genug. Dabei hatte ich im Falle meiner Entdeckung ja außer einem peinlichen Moment, auf den dann großes Gelächter folgen würde, nichts zu befürchten. Und mir blieb schon fast das Herz stehen, sobald ich nur heimlich in ein Buch schaute, das Owen mir sicher auch bereitwillig geliehen hätte; wenn auch sicher nicht, ohne mich zu fragen, wieso ich mich dafür interessierte.
    Zur Belohnung für meine erfolgreiche Mission schlüpfte ich aus meinen vernünftigen Schuhen, nahm die roten Pumps aus der Schachtel und zog sie an. Ich spürte den üblichen Kick, der mir das Gefühl gab, die Welt beherrschen zu können, wenn ich nur wollte. Früher hatte ich Gemma immer ausgelacht, wenn sie so etwas gesagt hatte, aber jetzt glaubte ich allmählich auch, dass das richtige Paar Schuhe das Leben verändern konnte.
    Ich behielt sie für den Rest des Tages an, sodass ich abends nichts weiter tun musste, als mein Makeup aufzufrischen, ein bisschen Glitzerpuder aufzutragen und mir eine andere Bluse anzuziehen, um mich ausgehfertig zu machen. Als ich in Isabels Büro kam, wo wir uns treffen wollten, war dort niemand. Dann erschien Rod auf der Türschwelle. Dass ich gar nicht stutzte und mich fragte, wer denn das sein könnte, sagte mir, dass ich mich bereits an sein Trugbild gewöhnt hatte.
    Er pfiff leise durch die Zähne und sagte: »Sie sehen toll aus. Es wird Ihnen heute Abend bestimmt nicht schwerfallen, Aufmerksamkeit zu erregen.«
    Mich durchrieselte ein warmer Schauer, als ich dieses Kompliment hörte. Vielleicht brauchte ich auch gar nicht auszugehen, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Der, dessen Aufmerksamkeit ich wollte, stand direkt vor mir. Doch dann warf er mir einen nüchterneren Blick zu, der mich aus meinen Träumen riss, die von seinem Anziehungszauber herrühren mussten. »Kann ich Sie mal kurz, sprechen?«
    Ich zwang mich, mich zu konzentrieren. »Sicher.«

    Er wies mich in sein Büro. »Nehmen Sie Platz«, sagte er, dann setzte er sich auf eine Ecke seines Schreibtischs, während ich mich im Gästesessel niederließ und die Beine übereinanderschlug wie ein Strumpfhosenmodel. Sein Blick war so ernst, dass er mich erneut aus meinen Phantasien riss. Es wäre hilfreich gewesen, wenn er diesen Zauber mal für ein paar Sekunden außer Kraft gesetzt hätte, aber er konnte ja nicht wissen, dass ich dafür empfänglich war – es sei denn, er ließ ihn absichtlich auf mich wirken.

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