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Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu

Titel: Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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daran zu gewöhnen. Ich habe natürlich immer gehofft, etwas Großes zu erreichen, aber ich dachte, mein Beitrag bestünde darin, versteckt irgendwo in einem Labor Übersetzungen anzufertigen und zu forschen. Dass ich in der vordersten Linie stehen würde, war so nicht geplant.«
    Unser Held war ein Held wider Willen. Eine ernüchternde Erkenntnis. »Ich schätze, wir haben alle unser Päckchen zu tragen, nicht wahr?«
    Danach konzentrierten wir uns beide eine Weile aufs Essen. Ich hatte eine Menge Stoff zum Nachdenken. Einerseits hatte ich nicht viel mehr Neues über ihn erfahren, als dass ich jetzt wusste, wo er aufgewachsen war. Aber auf der anderen Seite kam es mir vor, als hätte ich einen völlig neuen Einblick in seine Persönlichkeit bekommen.
    »War ein interessanter Arbeitstag heute, finden Sie nicht auch?«, sagte er nach einer Weile.
    »O ja. Stand denn irgendwas Wichtiges in diesen Unterlagen?«
    »Darin ging es um etwas, das unmittelbar mit dieser Idris-Geschichte zu tun hat. Jetzt muss ich natürlich einen anderen Weg einschlagen.« Er zuckte leicht die Achseln. »Die Vorstellung, dass einer meinen Schreibtisch durchwühlt, gefällt mir nicht. Nicht dass ich dort viel zu verbergen hätte, aber trotzdem …«
    »Es ist Ihre Privatsphäre.«
    Er sah mir in die Augen. »Genau.« Er hielt meinem Blick eine Weile stand. Diesmal war ich diejenige, die einknickte und wegschauen musste.
    »Wissen Sie, was wirklich traurig ist? Wenn meine Mitbewohnerinnen mich fragen, was denn heute bei der Arbeit so los war, muss ich ihnen sagen:
    ›Nichts Besonderes.‹«
    Er lachte. »Was glauben Sie denn, was sie tun würden, wenn Sie ihnen die Wahrheit sagen?«
    »Sie würden denken, ich erfinde es bloß, damit meine Arbeit nicht so langweilig klingt. Ich bin auch nicht sicher, ob ich es glauben würde, wenn mir jemand diese Geschichten auftischen würde.«

    »Ich nehme an, dass ich von Glück sagen kann, dass ich keine Beziehungen außerhalb der magischen Welt geknüpft habe. Ich muss nur selten etwas verbergen.«
    Der Teil meines Herzens, in dem meine Schwäche für ihn wohnte, machte einen Luftsprung. Ich hatte in der Firma noch nie Gerüchte darüber gehört, dass er mit irgendwem ausging. Und wenn er außerhalb der Firma auch keine sozialen Kontakte pflegte, hieß das, dass er mit niemandem zusammen war. Dann erinnerte mein Hirn mein Herz jedoch daran, dass er
    »magische Welt« gesagt hatte, nicht »Firma.« Es gab natürlich auch Angehörige der magischen Welt, die nicht bei MMI arbeiteten, also konnte er sehr wohl mit jemandem zusammen sein.
    »Vielleicht machen Sie es aber genau richtig«, fügte er nachdenklich hinzu. »Sie haben noch eine zusätzliche Perspektive. Diese Welt frisst einen total auf, und zwischendurch mal etwas Normales zu sehen hilft einem sicher dabei, gut geerdet zu bleiben.«
    Ich schnaubte. »Wenn ich noch fester mit beiden Beinen auf dem Erde stünde, müssten sie mich einbuddeln.«
    »Und das ist genau der Grund, weshalb Sie für uns so wertvoll sind. Haben Sie noch Lust auf ein Dessert?«, wechselte er abrupt das Thema. Das tat er gern. »Hier gibt es den besten Käsekuchen überhaupt. Zwar ohne Schokolade, aber trotzdem gut.«
    Wenn er irgendetwas über mich wusste, dann, dass ich einigermaßen süchtig nach Schokolade war. Ich war geschmeichelt, dass er sich daran noch erinnerte.
    »Ich bin total satt«, stöhnte ich.
    »Wir könnten uns ein Stück teilen.«
    »Sie führen mich in Versuchung.«
    Er lächelte verschmitzt und beugte sich vor.
    »Köstlicher, cremiger Käsekuchen.«
    Ich hielt mir die Ohren zu. »Aufhören. Ich geb ja schon nach. Wir können uns ein Stück teilen.«
    Die Kellnerin kam und hielt schon ihr Blöckchen in der Hand.
    Sie musste einen ebenso guten sechsten Sinn haben wie Owen. »Möchten Sie vielleicht ein Dessert?«, fragte sie.
    »Wir teilen uns ein Stück Käsekuchen.«
    »Kaffee?«
    »Ohne Koffein«, sagte ich.
    »Für mich auch«, fügte Owen an.
    »Wenn meine Oberschenkel morgen dicker sind, sind Sie schuld«, sagte ich zu ihm, als die Kellnerin unser Dessert holen ging.
    »Ich hoffe, Sie legen es jetzt nicht darauf an, dass ich Ihnen sage, ich fände Sie nicht zu dick.«
    »Wieso? Finden Sie denn, dass ich es bin?«
    »Nein. Aber Sie haben es nicht nötig, es auf Komplimente anzulegen. Glauben Sie mir.« Wenn ich nur gewusst hätte, wie er das meinte.
    Die Kellnerin kam rasch mit einem Stück Käsekuchen, zwei Gabeln und zwei Tassen Kaffee zurück.
    Nach

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