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Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu

Titel: Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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bisschen Leben in die Bude zu bringen.«
    Sie bedachte mich mit einem sarkastischen Lächeln: »Und du glaubst, diese Schuhe sind der Schlüssel dazu?«
    »Ja, ich glaube, es ist das Auftreten, das sie mir verleihen. Wie Dorothys rubinrote Schuhe im Zauberer von Oz, nur dass sie mich nicht nach Hause bringen, sondern von zu Hause weg.«
    »Du musst ja wissen, was für dich das Beste ist.«
    Das fand ich auch. Aber dann bekam ich plötzlich ein megaschlechtes Gewissen. Ich spähte noch einmal in die Tasche hinein und überlegte, ob ich umdrehen und die Schuhe zurückbringen sollte. Wem versuchte ich eigentlich, etwas vorzumachen? Diese Schuhe waren total unpraktisch, und ich würde mir mit ihnen vorkommen, als hätte ich mich für Halloween verkleidet. Das nahm mir doch keiner ab. Die anderen würden bestimmt bloß denken: Oh, wie niedlich, die kleine Katie macht auf erwachsen und sexy. Sie würden mich auslachen, anstatt beeindruckt zu sein.
    »Vielleicht hast du recht«, sagte ich mit einem lauten Seufzer. »Wann soll ich sie überhaupt anziehen?«
    »Gott sei Dank! Ich wusste, du würdest irgendwann Vernunft annehmen.«
    Wir machten kehrt, um zurück zu Bloomingdale’s zu gehen. Darauf waren unsere Leibwächter aber offenbar nicht vorbereitet, denn es blieb ihnen nicht mehr genug Zeit, sich zu verstecken. Und da sie über Moms Immunität noch nicht Bescheid wussten, hatten sie es dabei wahrscheinlich ohnehin nicht allzu eilig. Fast wären wir mit einem in der Luft schwebenden Gargoyle zusammengestoßen.
    Ich packte meine Mutter an der Schulter und wirbelte sie herum. »Wenn ich’s mir recht überlege: Die glauben bestimmt, ich wäre verrückt geworden, wenn ich sofort zurückkomme. Lass uns erst noch eine Weile bummeln gehen, bevor wir die Schuhe zurückbringen.«
    Im Gehen sah ich über die Schulter zurück und wollte dem Gargoyle mit Blicken signalisieren, dass er außer Sichtweite bleiben sollte. Doch er war verschwunden.

    »Hast du das auch gesehen?«, fragte Mom und sah ebenfalls über ihre Schulter.
    Ich versuchte, sie zum Weitergehen zu animieren.
    »Was denn?«
    »Dieses Ding, das direkt auf uns zugeflogen kam.«
    »Ich glaube, da war ein kleines Kind mit einem Helium-Ballon. Die Straßenverkäufer sind echt abgedreht heutzutage. Möchtest du ein Designertaschen-Imitat kaufen?«
    Sie spähte wieder über ihre Schulter. »Nein, ich glaube, es hing nicht an einem Faden.«
    Ich schaute mich um, aber der Gargoyle musste kapiert haben, was los war, und hatte sich verzogen.
    Ich musste mal ein Wörtchen mit Sam über seine Mitarbeiter reden. Dieser hier schien ein bisschen schwer von Begriff zu sein. »Da ist nichts«, sagte ich und führte meine Mutter um die Ecke.
    »Warum tauschst du die Schuhe nicht jetzt gleich um? Dann müssen wir nicht extra zurücklaufen.«
    Ich lugte in meine Einkaufstüte und lüpfte sogar den Deckel der Schachtel ein wenig, um die roten Stilettos bewundern zu können. »Ich hab’s mir anders überlegt. Ich möchte sie behalten. Das sind die schönsten Schuhe, die ich je hatte.«
    Sie schüttelte müde den Kopf. »Wenn du meinst.
    Aber ich lasse nicht zu, dass du heute noch mehr Geld ausgibst.«
    »Ich will auch gar nichts mehr kaufen.«
    »Dann können wir ja was essen gehen. Ich möchte in ein Deli gehen, wie die Leute in den Filmen es immer machen.«
    Dieser Teil der Stadt gehörte nicht zu meinem gewohnten Revier, aber in Manhattan gibt es an jeder Ecke ein Deli, sodass wir auch bald etwas Passendes für unser Mittagessen gefunden hatten. Die Tatsache, dass in dem ersten Deli, das wir betraten, ein Tisch frei war, ließ zwar nichts Gutes über die Qualität des Essens erahnen, aber da ich keine rechte Lust hatte, noch weiterzusuchen, ließen wir uns dort nieder. An einem Corned-Beef-Sandwich konnte man ja auch nicht allzu viel falsch machen. Während Mom die Speisekarte studierte, überlegte ich, ob ich meine neuen Schuhe noch einmal anprobieren sollte.
    »Bei den Preisen nehme ich einfach nur ein Sandwich«, sagte sie. »Aber meinst du, das reicht mir?«
    »Das sollte mehr als genug sein. Wahrscheinlich könnten wir uns sogar eins teilen. Die machen hier echt riesige Sandwichs.«
    »Hmm. Oder vielleicht sollte ich mal die Suppe mit Matzenbrot-Bällchen probieren. So was hab ich noch nie gegessen. Was ist denn das?«
    »Das ist wie Hühnersuppe mit dicken runden Klößen drin.«
    »Oh.« Sie schaute weiter angestrengt auf die Speisekarte, dann blickte sie auf und blinzelte.

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